Qualcomm plaudert sehr offen über das 2020er iPhone
Es gilt branchenweit als ausgemachte Sache, dass Apple schnellstmöglich nicht mehr auf Qualcomm angewiesen sein möchte. Dies ist noch nicht einmal deswegen der Fall, da die Geschäftsbeziehungen in den vergangenen zwei bis drei Jahren stark abgekühlt waren und sich die Unternehmen vor Gericht duellierten. Stattdessen steht Apples Motivation im Vordergrund, so viele essenzielle Komponenten wie möglich in Eigenregie zu stemmen, um externe Abhängigkeiten zu reduzieren. Dies ermöglicht Apple zielgerichtete Entwicklung des gesamten Produkts, ohne auf die Roadmaps anderer Hersteller Rücksicht nehmen zu müssen. Gleichzeitig hat Apple aber auch erkannt, dass derzeit kein Weg an Qualcomm vorbeiführt. So hieß es vor wenigen Monaten, Qualcomm unterstütze Apple sogar auf dem Weg hin zu einem eigenen 5G-Modem. Jene Vereinbarung sei Bestandteil des "Friedensvertrags" und sichere Qualcomm langfristig gesehen zumindest Lizenzgebühren.
5G-iPhone hat für Qualcomm PrioritätAuf dem hauseigenen "Snapdragon Tech Summit" hat sich Qualcomms Präsident Cristiano Amon ziemlich offen über Apples Zukunftspläne
geäußert und angegeben, die Zusammenarbeit mit Cupertino habe höchste Priorität, immerhin wolle man ja gemeinsam ein 5G-iPhone auf die Beine stellen. Jene Absichten gelten zwar aus vielfacher Hinsicht als offenes Geheimnis, dennoch gab es von Apple keine konkrete Ankündigung. Aus diesem Grund ist man dort sicherlich auch nicht begeistert, wie Cristiano Amon mit internen Informationen um sich warf und das iPhone konkret erwähnte. Allerdings hatte Amon noch weitere Aspekte anzubringen.
Spät angefangen, daher nicht alle FunktionenZur Vereinbarung zwischen Apple und Qualcomm äußerte sich Amon nämlich ebenfalls. Diese sei nicht auf ein Jahr, auch nicht auf zwei angelegt, sondern auf lange Zeit. Die Arbeit am 5G-iPhone habe allerdings erst sehr spät begonnen, was es zu einer anspruchsvollen Aufgabe mache. Bekanntlich hatte Apple darauf gehofft, Intel könne das erforderliche Modem auf den Markt bringen. Allerdings scheiterte der Chip-Riese und verkaufte die Sparte später ganz an Apple. Das 5G-Modem wird im Herbst 2020 nicht alle Funktionen ins iPhone bringen, die Qualcomm liefern kann, denn dazu reicht schlicht die Zeit nicht aus, wie Amon andeutet. Die Priorität sei, überhaupt ein fertiges Produkt auf die Beine zu stellen. Bis dahin erledige man so viel wie möglich, Apple musste aber schon 18 Monate vor dem geplanten Verkaufsstart im Herbst 2020 Funktionen streichen. Dennoch sei man bei Qualcomm sehr zufrieden mit den Fortschritten – und erwarte, dass Apple ein großartiges Gerät präsentieren könne.