Qualcomm will Apple mit eigenen PC-Chips Konkurrenz machen – mit ehemaligen Apple-Ingenieuren
Apple rüttelte mit den eigenen M-Chips Ende 2020 die gesamte PC-Branche wach: Ein schneller Prozessor muss nicht zwangsläufig energiehungrig sein – und eine integrierte GPU nicht zwangsläufig langsam. Mit dem M1 Pro und dem M1 Max bietet Apple, abgesehen von manchen exotischen und kaum als Laptop zu bezeichnenden Geräten, die schnellsten Notebook-Chips überhaupt an – und setzt auch bei der Akku-Laufzeit Referenzwerte.
Bereits Ende 2019 verließen drei sehr wichtige Apple-Ingenieure (Gerard Williams III, Manu Gulati und John Bruno) das Unternehmen – und gründeten die Firma "Nuvia", um effiziente und schnelle Chips für Datencenter zu entwickeln. Apple reagierte mit einer Klage, da das Unternehmen während der Tätigkeit bei Apple gegründet wurde und Nuvia weitere Mitarbeiter von Apple abwarb. Qualcomm kaufte schließlich Anfang 2021 Nuvia auf.
Zu M-Prozessoren KonkurrenzfähigAuf einer
Investorenversammlung kündigte Qualcomm nun an, dass man künftig ARM-kompatible Prozessoren herstellen will, welche es mit Apples M-Chips aufnehmen können. Auf einer Folie während der Versammlung nennt Qualcomm sogar direkt Apples M-Prozessoren als Konkurrent:
Qualcomm will mit den neuen Prozessoren den PC-Markt so umkrempeln, wie dies Apple mit den M-Chips erreicht hat. Man will, so Qualcomm, die Leistungs- und Energieeffizienz-Krone im Windows-Markt erobern.
Erst 2023 – aber mehr Druck für x86Allerdings müssen sich PC-Nutzer noch etwas gedulden, bis erste ARM-PCs mit den leistungsfähigen Qualcomm-Chips erscheinen: Das Unternehmen will erst 2023 die Prozessoren ausliefern. Es ist aber anzunehmen, dass Apple diese Zeit nutzen wird, um die nächste oder gar übernächste Generation der M-Chips auf den Markt zu bringen. Wie konkurrenzfähig die Qualcomm-Prozessoren sind, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen, wenn das Unternehmen erste Leistungswerte der Chips veröffentlicht.
Sollten sich die Qualcomm-Chips tatsächlich als konkurrenzfähig entpuppen, könnte dies zu einem weiteren, großen Problem für Intel und AMD werden: Schon jetzt sieht zumindest Intel die Apple M-Chips als ernste Konkurrenz an – und wenn nun ein Hersteller konkurrenzfähige ARM-Chips für Windows-PCs und Laptops auf den Markt bringt, könnte das weitere Markteinbußen für die x86-Hersteller bedeuten.