Qualcomm will den M1-Chip schlagen – Dank ehemaliger Apple-Ingenieure
Vor einem Jahr kündigte Apple an, in Zukunft nicht mehr Intel-Prozessoren in Macs zu verbauen, sondern eigene Chips. Schon Jahre zuvor wurde durch zahlreiche verlässliche Quellen bekannt, dass Apple einen derartigen Schritt plant – doch erst im letzten Sommer wurde es offiziell. Im Winter 2020 stellte Apple dann die ersten Macs mit eigenen Prozessoren vor – und Kunden wie auch die Presse sind begeistert: Der Apple-M1-Chip ist sehr schnell – und gleichzeitig konkurrenzlos energieeffizient. Sogar Intel sieht die Apple-Chips als große Bedrohung und startete eine zweifelhafte Werbekampagne.
Durch die gelungene Umstellung von Intel- auf ARM-basierende Prozessoren hat Apple wohl einen Stein ins Rollen gebracht haben, welcher nicht mehr aufzuhalten ist. Apple zeigte, dass ARM-basierende Chips Intel- und AMD-Prozessoren in der jeweiligen Geräteklasse deutlich schlagen können.
Qualcomm: Wir können den M1 schlagenDie Apple-A-Chips gelten schon lange in der Smartphone- und Tablet-Industrie als Maßstab – und der M1-Chip nun im Notebook-Markt. Der Qualcomm-CEO Cristiano Amon meint, dass sein Unternehmen es mit dem M1 aufnehmen oder gar überbieten kann – aber nicht vollständig aus eigener Kraft: Dank Zukauf von wichtigen Apple-Ingenieuren will es das Unternehmen aus San Diego mit Apples Referenz-Chips aufnehmen.
Wie Qualcomm an die Apple-Ingenieure kamEnde 2019 gründeten drei sehr wichtige Apple-Mitarbeiter (Gerard Williams III, Manu Gulati und John Bruno) ein Unternehmen namens Nuvia – mit dem Ziel, effiziente und schnelle Prozessoren für Datenverarbeitungscenter zu entwerfen.
Doch Apple reagierte schnell mit einer Klage: Gerard Williams soll Nuvia bereits gegründet haben, während er noch für Apple tätig war – ein klarer Verstoß gegen seinen Arbeitsvertrag. Außerdem warb er Mitarbeiter bei Apple ab, was ebenfalls nicht den Regelungen des Arbeitsvertrages entsprach.
Anfang des Jahres kaufte schließlich Qualcomm Nuvia für 1,4 Milliarden Dollar auf – und die wichtigen Apple-Köpfe wechselten somit zu Qualcomm. So beschäftigt Qualcomm nun einige wichtige ehemalige Mitarbeiter von Apple, welche die A-Chips in- und auswendig kennen und das eigene Chip-Design des Unternehmens maßgeblich voranbringen dürften.
Nicht vollständig überzeugtDoch gegenüber
Reuters scheint der Qualcomm-CEO selbst noch nicht vollständig von den Zukunftsplänen überzeugt zu sein, denn er hat weiterhin einen Plan B: Sollten sich die Eigenentwicklungen als nicht konkurrenzfähig erweisen, hält er sich die Option offen, CPU-Designs direkt von ARM zu lizenzieren.