Qualcomm will es mit PC-Chips Apple gleichtun – und wird von ARM verklagt
Schon seit geraumer Zeit ist bekannt, dass Apple einen neuen Konkurrenten als Entwickler von Computerprozessoren erhält. Qualcomm, für die meisten Hersteller des Android-Lagers erste Wahl, will es mit neuen SoC-Serien ebenfalls wissen. Ziel sei angeblich, Chips zu entwickeln, welche auf Augenhöhe mit Apples M-Prozessoren arbeiten. Im Januar hieß es, besagte "X-Reihe" biete eine CPU mit 12 Kernen (8 Performance-Cores, 4 Effizienz-Cores) und eine dem M1 sehr ähnliche Cache- und RAM-Konfiguration. Im Rahmen der offiziellen Ankündigung in dieser Woche erwähnt Qualcomm aber noch zahlreiche
weitere Details.
Spezifikationen erst späterZwar gibt es noch kein exaktes Spec-Sheet für marktreife Chips, geschweige denn realistische Benchmarkwerte, wohl aber grobe Informationen zur Ausstattung. So betont Qualcomm, man könne auf Grundlage der Chips die ersten PCs mit integrierter 5G-Funktionalität konstruieren. Gleichzeitig biete die X-Serie dank "Neural Processing Units" (ähnlich Apples Neural Engine) höchste Leistung für KI-basierte Anwendungen. Performance pro Watt kommt in der Ankündigung ebenfalls als wichtiges Merkmal zur Sprache, erneut aber ohne dies mit Zahlen zu belegen. Die Bezeichnung "Snapdragon X Series" soll als Abgrenzung zu Chips für Smartphones und Tablets gelten, innerhalb der X-Serie werde es mehrere Leistungsstufen geben.
ARM sieht LizenzverstoßAllerdings muss sich Qualcomm mit mehr als nur der Chip-Entwicklung befassen, denn ARM
reichte Klage gegen das Unternehmen ein. Diese richtet sich sowohl gegen Qualcomm als auch Nuvia, jenem Chip-Spezialisten, den Qualcomm für die Arbeit an den hauseigenen PC-Prozessoren übernommen hatte. ARM wirft den beiden Anbietern unrechtmäßige Verwendung von Technologien vor, welche nicht im Rahmen der Lizenzverträge liegen. Was einst an Nuvia lizenziert wurde, dürfe nicht einfach bei Qualcomm unter anderer Marke zum Einsatz kommen. Sollte sich ARM im Verfahren durchsetzen, so müsste Qualcomm entweder von vorn beginnen – oder hohe Zahlungen leisten, um die fraglichen Technologien einzusetzen.