Qualitätsprobleme bei MacBook-Displays: Apple tauscht Zulieferer aus, fing Charge aber ab
Bei essenziellen Hardware-Komponenten ist Apple darum bemüht, möglichst nicht nur einen Zulieferer zu wählen, sondern Aufträge auch an weitere Partner vergeben zu können. Einerseits stärkt das die Verhandlungsposition, andererseits lässt sich die Gefahr von Lieferengpässen minimieren. Beispiele, in denen Apple einzelnen Zulieferern komplett ergeben sein muss, sind die iPhone- und Mac-Chips von TSMC sowie die Mobilfunkmodems von Qualcomm. Anders sieht es bei Displays aus, dort greift das Unternehmen normalerweise gleich auf zwei bis drei Anbieter zurück. Einem davon hat Apple nun aber wohl den Laufpass gegeben, wie es in einem aktuellen
Bericht heißt.
Hohe Ausfallquote, aber rechtzeitig erkanntDen Angaben zufolge gab es Qualitätsprobleme bei den Displays des MacBook Air, die sich in überdurchschnittlich hohen Defektquoten manifestierten. Apple habe dies angeblich erst in einer sehr späten Phase entdeckt, konnte aber wohl in allen Fällen sicherstellen, dass die Panels nicht den Weg in fertige Produkte fanden. Betroffen waren Displays, die für das weiterhin verfügbare MacBook Air M2 gedacht waren – also dem Vorgängermodell des aktuellen MacBook Air M3. Um welche Komponente es exakt ging, bleibt indes offen.
Bis Jahresende sollen nun andere Zulieferer die Stückzahlen auffangen, welche bis dann nicht vom Hersteller namens Kunshan Kersen stammen. Dieser muss eine Untersuchung durchführen, wie es zu den fehlerhaften Chargen kam, anschließend entscheidet Apple bezüglich Wiederaufnahme oder komplettem Bestellstopp.
Insider: Apples Einkaufspolitik ist ein Grund für die PanneBrancheninsider verweisen darauf, dass Apple aber eine Mitschuld an Vorfällen dieser Art trage. Die überaus aggressiven Preisverhandlungen und der von Apple auferlegte Kostendruck sorgen dafür, dass Zulieferer oft Kompromisse eingehen müssen. Andernfalls wären sie gar nicht in der Lage, sich Aufträge von Apple zu sichern. Das Risiko von Qualitätsproblemen steige signifikant, denn um überhaupt noch eine Marge an den gelieferten Komponenten zu haben, seien teilweise Abstriche bei bestimmten Abläufen einzugehen.