ROON ARC – Dein eigener, privater Musikstreamingdienst wird Realität
Roon ARC – Der eigene Musik-StreamingdienstDie Roon-ARC-App erlaubt nun Online-Zugriff auf Ihren Core, von wo auch immer Sie gerade ins Internet gehen.
Der Haken an der Sache liegt auf der Hand: Das Streaming der Musikdaten belastet Ihr Datenvolumen, wenn kein WLAN in der Nähe ist. Wer keinen Unlimited Datenplan hat, wird sein Kontingent bei Streaming in höchster Qualität schnell erschöpft haben. Aber das muss natürlich auch bei jeder anderen Form des Online-Streamings bedacht werden.
In den Einstellungen von ARC gibt es vier unabhängige Streaming-Qualitätseinstellungen für WLAN und Mobilfunk: Originalqualität (hochauflösend); CD-Qualität; Ausgewogen (verlustbehaftet, 320 kbit/s) und bandbreitenoptimiert (verlustbehaftet, 96-128 kbits/s). Wenn eine der verlustbehafteten Optionen aktiviert ist, wird im Signalpfad-Fenster von Roon ARC angezeigt, dass Qobuz und Tidal direkt von ihren Servern mit im AAC-Codec streamen und dass Roon Core lokal gespeicherte Dateien on-the-fly mit dem Opus-Codec neu kodiert.
Ein paar Screenshots aus Roon ARC. Links die Settings für die Qualitätseinstellungen bei Streaming über WLAN oder Mobilfunk.
Für den Fall dass keine Online-Verbindung vorhanden ist oder das Datenvolumen geschont werden soll, können Nutzer sich ihre in Roon gespeicherte Musik auch Offline auf dem Mobilgerät verfügbar machen.
Roon kann sogar im Auto genutzt werden. ARC funktioniert nahtlos mit dem Bluetooth-Audioeingang der meisten Fahrzeuge und ermöglicht sogar die Anzeige von Album-Art auf dem Auto-Display sowie Titelsteuerung z. B. über Lenkradtasten. Die Roon-Macher versprechen außerdem, die Autointegration in Zukunft noch besser zu gestalten und evaluieren derzeit die Unterstützung für CarPlay und Android Auto.
Kritik: Online-Zwang und Sicherheitseinbußen?Bei aller Liebe zu Roon kommt aus mancher Richtung aber auch Gegenwind. So haben die Nutzer schnell herausgefunden, dass Roon 2.0 offenbar nur noch mit vorhandener Internetverbindung Musik abspielen kann. Nun ist Roon von seinem ganzen Konzept her in gewissem Maße auf eine Online-Verbindung angewiesen. Nicht nur zur Überprüfung der Lizenz, sondern auch für die Bereitstellung der Metadaten und weitere Funktionen. Jedoch konnte bisher bis zu ca. 30 Tage lang auch ganz ohne Internet lokal gespeicherte Musik gespielt werden. Warum auch nicht? Mit Roon 2.0 geht ohne Internet gar nichts mehr. Dafür soll es wohl technische Gründe geben. Roon hat dazu eine
baldige Erklärung im Help Center angekündigt.
Der zweite Kritikpunkt betrifft Sicherheitsbedenken einiger User. Um ARC nutzen zu können, muss im heimischen Router ein Port geöffnet werden. Das ist potentiell ein Einfallstor für Angriffe von außen, wobei Roon aber die Sicherheit der Verbindung betont. Im Roon Forum gab es dazu folgende Frage und Erklärung von Roon (Übersetzung):
Frage: Da der Port nun sowohl auf dem ISP-Router für das kabelgebundene Mesh-Netzwerk als auch auf dem Access Point für den kabelgebundenen Roon-Kern offen ist, wie können wir bei offenem Port eine angemessene Sicherheit gewährleisten?
Antwort: Roon authentifiziert Ihre Benutzeranmeldeinformationen und verwendet eine verschlüsselte Übertragung. Unerwünschte Benutzer können nicht auf Ihren Roon zugreifen.
Wenn Roon nicht läuft, hört niemand den weitergeleiteten Port ab, so dass nichts von außen auf irgendetwas in Ihrem Netzwerk zugreifen kann. Es ist wie eine Telefonnummer, die nie antwortet.
Wenn Sie bereits eine bösartige Software in Ihrem Netzwerk haben, kann diese ungehindert auf Ihr Netzwerk zugreifen und muss überhaupt keine Ports öffnen. Sie kann den Datenverkehr ungehindert von außen nach innen tunneln. UPnP hin oder her, wenn Sie bösartige Software im Netzwerk haben, ist das Spiel vorbei.
Diejenigen, die behaupten, dass die UPnP-Einstellungen Ihr Netzwerk unsicher machen, wissen offensichtlich nicht, wie bösartige Software funktioniert. Wenn eine Schurkensoftware Ihren Router so konfigurieren kann, dass er Ports öffnet, kann sie das auch tun, indem sie einen ausgehenden Tunnel öffnet. In der Tat ist es wahrscheinlich zuverlässiger, den Tunnel zu öffnen, als mit den Router-Varianten und der UPnP/NATPMP/PCP-Unterstützung herumzuspielen. Aber vergessen Sie die Tunnel oder Ports, er kann die schändlichen Aktionen einfach selbst durchführen. An diesem Punkt hängt alles von der lokalen Betriebssystemsicherheit ab.
Zudem wird in den meisten Fällen der Router – wie im Falle der FritzBox – den Port nicht ganz automatisch öffnen. Der Nutzer muss dies aktiv so einstellen, wenn er Roon ARC nutzen möchte. Sind die Sicherheitsbedenken dennoch zu groß, muss auf die Remote-Access-Funktionalität schlicht verzichtet werden. Aber das ist so, als hätte man endlich den Schlüssel bekommen, um das Haus verlassen zu können, aber aus Furcht vor der Außenwelt benutzt man ihn nicht.
Fazit: Roon verleiht Ihrer Musik FlügelRemote Access auf die eigene Roon Library ist einer der größten Feature-Requests der Roon-Nutzer seit Jahren und wird nun mit ARC endlich wahr. Neben dieser großartigen Nachricht gibt es mit dem Update auf Roon 2.0 einige Verbesserungen an der Roon App, einschließlich nativen Apple-Silicon-Support. Hier auf dem Mac Studio macht sich dies sofort durch ein viel flüssigeres (und beim Scrollen sanfteres) Benutzererlebnis bemerkbar. Das hat allerdings auch einen Nachteil, denn jetzt wird mindestens macOS 10.15 für Roon vorausgesetzt. Wer z. B. einen älteren Mac mini als Core einsetzt, der sich nicht auf 10.15 updaten lässt, muss auch bei der bisherigen Roon-Version verharren oder neue Hardware anschaffen.
Für Roon-Abonnenten wie für Besitzer einer Roon Lifetime Lizenz sind alle Neuerungen kostenlos.