ROON: So funktioniert die wohl beste App der Welt zur Musikverwaltung- und Wiedergabe
Roon: Zwei BeispielkonfigurationenBeispiel 1 – Mac als Core: Installieren sie Roon in macOS und aktivieren Sie Ihre Lizenz durch Anmeldung mit E-Mail-Adresse und Kennwort. Mit einem Jahresabo oder einer Lifetime-Lizenz kann jeweils nur ein Device als Core betrieben werden. Soll der Core später vielleicht auf einem anderen Gerät als Server genutzt werden, muss der Mac bei Roon abgemeldet und die Lizenz dann neu auf dem Server aktiviert werden. Das geht in der Praxis problemlos und schnell. Natürlich können auch zusätzliche Lizenzen erworben werden, doch das wird in der Praxis nur selten erforderlich sein, da Roon als Serverapplikation ja einen kompletten Haushalt versorgen kann. Die Roon-Installation beinhaltet auch die Remote-App, also das Benutzerinterface zur Steuerung. Weitere Remote-Apps können für iPhone und iPad kostenlos aus dem App Store geladen werden.
Für die Wiedergabe sucht Roon alle im Netzwerk verfügbaren Roon-Ready-Devices und zeigt auch lokal angeschlossene Geräte an. Zu Letzteren zählen neben den Lautsprechern des Mac beispielsweise auch per USB angeschlossene Geräte wie Aktivlautsprecher, Kopfhörerverstärker und andere USB-DACs.
Der Vorteil einer Lösung mit Mac als Core besteht darin, dass wohl fast jeder MTN-Leser einen Mac besitzt und somit erstmal keine Server-Hardware anschaffen muss. Zudem ist jeder Mac leistungsfähig genug, um auch größere Musiksammlungen und mehr als sechs Zonen mit guter Performance verwalten zu können. Manche schaffen sich extra für Roon einen Mac mini an und lassen diesen rund um die Uhr als Server aktiv.
Zu den Nachteilen gehört, dass der Mac für Musikwiedergabe logischerweise laufen muss. Nicht jeder möchte sich einen dedizierten Mac als Server hinstellen oder den Arbeits-Mac permanent eingeschaltet lassen. Außerdem gibt es hierbei außer über die Roon-App keine direktere Steuerungsmöglichkeit, etwa mit einer simplen Fernbedienung.
Beispiel 2 – dedizierter Roon-Server als Core: Der Silent Angel Rhein Z1 (Vertrieb in Deutschland:
IAD GmbH) ist ein primär auf Roon spezialisierter, Linux-basierter Computer mit einer Intel Mobile Series CPU, auf dem ein dediziertes Betriebssystem namens VitOS läuft und auf dem Roon Core vorinstalliert ist. (Eine Beschreibung finden Sie
hier.) Über das lokale Netzwerk kann der Rhein Z1 Roon-Ready-Devices mit Musik beschicken, oder lokal am Z1 angeschlossene USB-Audio-Devices. Roon selbst bietet mit dem Nucleus und Nucleus+ vergleichbare Fertiglösungen als Core-Server an. (Vertrieb in Deutschland:
ATR Audio Trade.)
Silent Angel Rhein Z1: Das silberne Gerät im Bild unten ist ein speziell für Roon entwickelter Server mit der Grundfläche eines Mac mini. Lokal angeschlossen ist hier ein DAC per USB (obere Geräte). Entfernte Geräte werden per LAN über das Netzwerk versorgt. So kann Musik beispielsweise auch in einem anderen Raum über am Mac angeschlossene Lautsprecher ausgegeben werden.
Wiedergabekette: Roon Server –> über den Netzwerk-Router –> zum Mac –> Ausgabe an USB-Lautsprecher (z. B. Nubert X-3000,
siehe Testbericht).
Vorteil: Ein spezialisierter Server, wie die im Beispiel genannten, ist komfortabler. Einfach anschließen, Roon starten, unauffällig irgendwo im Haus platzieren und laufen lassen. Er macht im Gegensatz zum Mac nichts anderes als Musik zu verwalten und zu verarbeiten, was auch klangliche Vorteile haben kann, weil keine anderen Prozesse die Verarbeitung stören. Nachteil: Wie beim Mac fehlt auch hier ein direktes Benutzerinterface und eine Fernbedienung. Steuerung ausschließlich per App.
Für die Wiedergabe über die HiFi-Anlage gibt es zahlreiche netzwerkfähige Produkte unterschiedlicher Hersteller mit „Roon Ready“-Spezifikation. Das heißt, diese Geräte verstehen das Roon RAAT-Protokoll, übernehmen das Rendering mit ihrer eigenen Hardware und können über ihr eigenes Bediensystem (Tasten oder Touch-Display am Gerät oder Fernbedienung) die Musiksteuerung übernehmen. (Die Roon-App kann natürlich trotzdem genutzt werden.) In Sachen Komfort und Klang ist dies (zumindest potenziell) der Königsweg, aus technischer Sicht ist so ein Roon-Ready-Device aber nicht zwingend nötig. Ein am Server angeschlossener USB-DAC und/oder ein Mac im Netzwerk reicht.