RansomWhere für Mac spürt schädliche Verschlüsselungs-Trojaner auf
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In den vergangenen zwei Jahren hat sich Lösegelderpressung mit verschlüsselten Daten in der kriminellen Hacker-Szene als lukrative Einnahmequelle etabliert. Insbesondere unter Windows gibt es immer wieder medienwirksame Angriffe auf Daten unbescholtener Nutzer, die plötzlich Dateien nicht mehr öffnen können, weil diese von Hackern verschlüsselt wurden. Den korrekten Schlüssel gibt es nur nach Zahlung von Lösegel, dass einem zwei- bis fünfstelligen Euro-Betrag entspricht.
Oftmals wird ein solcher Angriff von Nutzern nicht rechtzeitig bemerkt, da selten gerade die Dokumente verschlüsselt werden, mit denen der Nutzer gerade arbeitet. Dies hat zur Folge, dass die verschlüsselten Daten auch als Sicherheitskopien auf Backup-Systemen landen. Genau diesen Umstand will die kostenlose App RansomWhere verbessern. Sie stammt vom Apple-Nutzer und Sicherheitsexperten Patrick Wardle, der unter anderem die
root-Lücke in OS X Yosemite aufdeckte und Apple meldete.
RansomWhere überprüft alle laufenden Datei-Änderungen auf verdächtige Aktivitäten, die möglicherweise ein Indiz für aktive Verschlüsselungs-Trojaner sind. Hierzu zählen verdächtige Dateiänderungen und Aktivitäten unsignierter Software. Die Dateiänderungen blockiert RansomWhere nicht, macht aber schnellstmöglich darauf aufmerksam. Nutzer haben damit die Gelegenheit, beispielsweise durch sofortige Stromunterbrechung weitere Verschlüsselungen zu unterbinden.
Allerdings haben Hacker bereits Fehler im Überwachungssystem von RandsomWhere entdeckt und ihre Strategie angepasst. So bewacht RansomWhere aufgrund der Zugriffsrechte in OS X nur das Nutzerverzeichnis. Dadurch können Angreifer Dateien an eine andere Stelle verschieben und verschlüsseln, ohne dass der Nutzer etwas mitbekommt. Darüber hinaus werden keine Verschlüsselungen Apple-signierter Apps erkannt, sodass auch ein Trojaner im Mac App Store unbemerkt bliebe.
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