Ransomware: Software-Erpressung auf neuem Rekordstand
Es ist schon einigermaßen dreist, wie Ransomware vorgeht: Mit ihrer Hilfe werden die Daten auf fremden Rechnern verschlüsselt und ein Schreiben weist darauf hin, wie sich Betroffene wieder Zugriff darauf verschaffen können – selbstverständlich nur dann, wenn sie dafür einen bestimmten Geldbetrag bezahlen. Das Vorgehen schüchtert viele Nutzer verständlicherweise ein, welche sich dann tatsächlich bereit erklären, das Lösegeld an die Erpresser zu überweisen. Den Kryptotrojanern scheint nicht beizukommen zu sein: Im vergangenen Jahr erbeuteten Hacker so viel Geld mit Ransomware wie noch nie zuvor.
Erpressungstrojaner auf ihrem HöchststandDas Blockchain-Analyseunternehmen Chainalysis legt einen
Bericht vor, welcher Ransomware einen überaus fragwürdigen Erfolg bescheinigt: Etwa 1,1 Milliarden US-Dollar nahmen Erpresser im vergangenen Jahr mit Angriffen dieser Art ein. Das ist fast doppelt so viel wie im Jahr 2022, welches allerdings eher eine Ausnahme darstellt. Bereits 2021 ließen die Betroffenen den Tätern insgesamt 983 Millionen Dollar zukommen. Chainalysis gibt zu bedenken, dass es sich dabei um konservative Schätzungen handelt. Die Zahl der Erpresser habe stetig zugenommen, außerdem liege der Fokus immer mehr auf großen Institutionen wie Regierungsbehörden, Krankenhäuser und Schulen, wobei die geforderten Lösegelder oftmals über einer Million Dollar lägen. Eine Vielzahl von Akteuren seien für die Angriffe verantwortlich, darunter Einzelpersonen, kleine sowie große Gruppen.
Problem dürfte weiter zunehmenDas auf Cybersicherheit spezialisierte Unternehmen Recorded Future meldet 538 neue Ransomware-Varianten allein im vergangenen Jahr. Dies deute auf den Aufstieg neuer und unabhängiger Gruppen hin. Ein Ende des Trends sei nicht abzusehen. Stattdessen befinde sich vor allem Ransomware-as-a-Service im Aufwind: Kunden müssen die Schadsoftware also nicht selbst entwickeln, sondern greifen auf vorgefertigte Tools zurück. Das Modell ziele zwar auf kleinere Unternehmen als Opfer ab, könne aber eine große Anzahl derartiger Angriffe durchführen.