Ratgeber: iPad, iPad Air, iPad mini oder iPad Pro – welches iPad ist für wen?
Apple hat deutlich sichtbar Abkehr von der einstigen Politik genommen, so wenige Modelle wie möglich anzubieten. Gibt es beispielsweise nur ein Pro-Notebook und ein Consumer-Notebook, so stellt es für Kunden auch keine Herausforderung dar, sich für das passende Produkt zu entscheiden. Vor zwanzig Jahren hatte Steve Jobs dies über ein Quadranten-Modell dargelegt – allerdings auch selber dazu beigetragen, dass Apple die Modellpalette anschließend wieder erweiterte. Inzwischen bedient Apple über eine Vielzahl an Serien ganz unterschiedliche Bedürfnisse – sowohl in preislicher als auch funktioneller Hinsicht. Dies trifft nicht nur auf den Mac, sondern auch iPhone und iPad zu. Wir werfen einen Blick auf die jüngst aktualisierten iPads und grenzen ein, an welche Nutzer sich die jeweilige Serie richtet.
Das iPad: Günstig Apples Kassenschlager ist das schlicht "iPad" genannte Modell ohne Namenszusatz. Seitdem Apple vor zwei Jahren damit begann, ein vergleichsweise günstiges 9,7"-Modell anzubieten, gingen die Verkaufszahlen wieder nach oben. An der Positionierung im Sortiment hat sich nichts geändert, Apple beließ außerdem die Hardware auf dem Stand von März 2018 (A10-Chip). Gerade einmal 349 Euro kostet das Gerät daher und stellt ein sehr gutes Angebot für alle dar, die ihr iPad vor allem auf der Couch zum Surfen, für Videos oder E-Mails verwenden. In der Top-Konfiguration mit 128 GB Speicher und Mobilfunkanbindung sind es 569 Euro – ebenfalls ein sehr attraktiver Preis. Offenkundiger Nachteil: Die ältere Prozessorgeneration sorgt dafür, dass vermutlich schon in zwei bis drei Jahren Performance-Probleme auftreten können. Gleichzeitig ist die erste nicht mehr unterstützte iOS-Version näher als bei allen anderen Baureihen. Auf den Apple Pencil 2 muss man verzichten, ebenso auf Face ID.
Das iPad mini: Kompakt, schnell (Store:
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Die fünfte Generation des iPad mini bleibt beim bewährten Prinzip: Deutlich kleiner als ein normales iPad, damit handlicher und ein guter Begleiter für unterwegs. Allerdings handelt es sich inzwischen eindeutig nicht mehr um das günstigste Tablet, denn die Preise beginnen bei 449 Euro. Gleichzeitig muss man aber keine Kompromisse bei der Performance eingehen. Mit einem A12-Chip ausgestattet übertrifft das iPad mini die Leistung des iPad 9,7" maßgeblich – und wird damit auch in einigen Jahren noch flott arbeiten. Man kann davon ausgehen, dass die Serie wieder recht lang ohne weitere Überarbeitung bleibt. Die Entscheidung für den A12 bedeutet dennoch, von langer Software-Unterstützung ausgehen zu können. Nachteile: Kein Smart Keyboard unterstützt, Apple Pencil 2 ebenfalls nicht, Face ID bietet nur das iPad Pro.
Das iPad Air: Der Allrounder (Store:
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Wahrscheinlich das momentan attraktivste Angebot unter den großen iPads, vergleicht man Preis, Performance und Ausstattung. Ab 549 Euro zu haben (bzw. ab 689 Euro mit Mobilfunk), bestückt Apple das Tablet mit einem aktuellen A12-Prozessor und 10,5"-Display. Ebenso wie beim iPad mini lässt sich damit sagen, dass die Anschaffung für vier bis fünf Jahre Software-Support und ausreichend Performance garantiert. Dies relativiert den höheren Kaufpreis im Vergleich zum iPad 9,7" – und wer nicht das Maximum an Ausstattung und Technologien erhalten möchte, ist angesichts des Preises zudem besser als mit dem iPad Pro bedient. Nachteil des iPad Air: Etwas weniger Rechenleistung als das iPad Pro, keine Unterstützung des Apple Pencil 2 und Face ID gibt es auch nicht.
Das iPad Pro: Wenn es von allem viel sein soll (Store:
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Auch wenn man wie üblich die Frage aufwerfen kann, ob ein iPad wirklich ein Produktivitätsgerät sein kann, so bietet das iPad Pro höchste Performance – und beste Ausstattung. Apple schuf sichtbare Unterschiede zwischen iPad Pro und iPad Air, um die Modelle voneinander abzugrenzen. A12X statt A12, bis zu ein TB Speicher anstatt maximal 256 GB, Unterstützung des Apple Pencil 2 statt lediglich der ersten Generation sowie Face ID samt rahmenlosem Display.
Wer diese Serie braucht? Vermutlich ist es weniger eine Frage des "Brauchen", sondern eher des "Haben wollen". Aktuelle Technologien, neues Design und beste Ausstattung gibt es eben nur in der Pro-Serie. Zukunftssicherheit bezüglich Software-Unterstützung und ausreichend "Dampf unter der Haube" ist ganz sicherlich gegeben. Allerdings beginnen die Preise auch bei 879 Euro für 11" und 1099" für 12,9". Für die meisten Nutzer sollte das iPad Air somit die bessere Wahl sein. Wer hingegen keinerlei Probleme damit hat, auch deutlich in den vierstelligen Bereich zu gehen (bis zu 2099 Euro sind möglich!), der findet im iPad Pro die Rundum-Sorglos-Lösung – mit USB-C.