Reaktionen zu Googles WebM-Projekt und dem VP8-Codec
Mit dem WebM-Projekt hat Google einen neuen Video-Codec in die Diskussion um das bevorzugte Internet-Video-Formate eingebracht. Möglich machte dies Googles Übernahme von On2, die mit dem VP8-Codec ein konkurrenzfähiges aber lizenzrechtlich fragwürdiges Format zum dominierenden H.264-Codec entwickelt haben. Die ersten Reaktionen zur Veröffentlichung von VP8 fallen gemischt aus. Obwohl die Spezifikation sowie die technische Umsetzung erste Ernüchterungen mitbringen, will neben Google auch Microsoft das neue Format im Web-Browser unterstützen - aus lizenzrechtlichen Gründen aber nur indirekt. Opera hält VP8 im Vergleich zum H.264 Baseline Profile für überlegen und wird es angesichts der noch zu erwartenden Weiterentwicklung wahrscheinlich ebenfalls unterstützen. Entscheidend dürften aber wohl die Reaktionen von Broadcom, Texas Instruments und Viewcast sein, die
Hardware-Decoder-Chips mit VP8-Unterstützung angekündigt haben, welche im dritten Quartal erscheinen sollen. Apple dagegen macht mit einem Verweis auf einen kritischen Blog-Eintrag von Gregory Maxwell deutlich, dass es weiterhin an H.264 festhalten will, weil es den bisherigen Video-Codec für besser hält. Die MPEG LA Group, die auch Lizenzpakete für H.264 anbietet, will nun aber ein entsprechendes Paket für VP8 prüfen, da möglicherweise auch VP8 verschiedene Patente aus dem Pool der in MPEG-LA organisierten Unternehmen verwendet.
Weiterführende Links: