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RealNetworks möchte Harmony gerne lizenzieren

Nachdem Apple sich weigerte, in Teilen mit RealNetworks zu kooperieren, zog Real die Konsequenzen daraus und stellt kurzerhand mit Harmony die Möglichkeit vor, im eigenen Store gekaufte Titel auf dem iPod abspielen zu können. Doch Harmony ist noch mehr, lässt es sich doch so erweitern, dass man es mit mehreren verschiedenen DRM-Systemen verwenden kann. Genau das überlegt Real laut und gibt an, man würde es gerne lizenzieren um so den Markt zu erweitern. Für Apple ist das alles andere als gut, legte man doch bislang Wert darauf, das iPod/iTMS-Konzept geschlossen zu halten und nur sehr wenige, ausgesuchte Partner teilhaben zu lassen. Wenn Apple gegen Harmony vorgehen möchte, z.B. mit einer eigenen Initiative, so muss schnell gehandelt werden, bevor das geschlossene System unwiderruflich geöffnet ist.
Eine Aussage von Forrester Research, es gebe diesbezüglich viel zerbrochenes Geschirr im Hauptquartier von Apple, trifft es ziemlich genau. Denn genau das hätte nach Cupertinos Ansicht nicht passieren dürfen und Apple fühlte sich wohl zu sicher. Für den Kunden bietet eine Öffnung kurzfristig gesehen Vorteile, weil er, sollte er das im Sinn haben, auch Titel anderer Music Stores kaufen kann, die im iTMS nicht zur Verfügung stehen. Für Apple könnte damit ein Stück Marktmacht bei den Musikdownloads verloren gehen. Apple stünde die Möglichkeit zur Verfügung, gegen Harmony juristisch vorzugehen, denn bislang wurde gegen alle Programme vorgegangen, die irgendwie das AAC-DRM umgingen (durch Harmony geben sich die Titel als AAC mit FairPlay aus), doch ein kluger Schritt wäre das vermutlich nicht, geschweige denn sehr Erfolg versprechend. Andererseits macht Harmony den iPod für Kunden interessanter, die auch geschütztes Material von anderen Diensten besitzen, diese nicht aufgeben und daher keinen iPod kauften. Es wird sich zeigen, welche Konsequenzen es hat, sollte Harmony lizenziert und großflächig verbreitet werden.

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Kommentare

Ties-Malte
Ties-Malte29.07.04 12:35
Die Frage ist, ob sich in anderen Stores gekaufte Titel nur als aac mit "Fairplay" <i>ausgeben</i>, oder ob dieses Format übernommen würde - und was die MI dann dazu sagt, weil Titel unvorhergesehener Weise weniger restriktiv (eben "Fairplay") daher kämen.
Aber im Prinzip, wenn diese Titel dann im aac-Format vorlägen, würde es ja auch der Verbreitung von iTunes dienen und damit ggf. der Verbreitung des iPod, womit Apple im Wesentlichen verdient. Und letztlich: Im Vergleich der einzelnen Online-Shops ist der iTMS noch der komfortabelste, und wer iTunes erstmal auf´m Rechner hat... Hauptsache, es kommt endlich die Möglichkeit, per Bankeinzug zu bezahlen, dazu!
The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.
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Tiger
Tiger29.07.04 12:37
Apple wollte doch mit dem Musc Store laut eigenen Angaben kein Geld verdienen sondern den iPod pushen was ja auch gelungen ist.

Den iPod-verkäufen tut es sicherlich gut wenn geschützte Musik auch aus anderen Shops verwendet werden kann.
Das wäre ein riesen Vorteil gegenüber Sony, denn deren Player spielt ja nur Musik aus dem Sony Connect Store ab.

Bin gespannt was Apple macht.

Vermutlich erstmal vor Steve verstecken, hab gelesen dass er ziemlich sauer werden kann wenn was nicht nach seinem Plan geht.

LG, Mario
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Tiger
Tiger29.07.04 12:50
Ties-Malte

Bankeinzug glaube ich nicht, das würde einen viel zu grossen administrativen Aufwand mitsich bringenund wäre sicher zu teuer.
Ungedeckte Konten zum Beispiel. Riesen Aufwand und hohe Kosten.

Ausserdem kann der Kunde die Abbuchung wieder rückgängig machen.
Ja, klar, kann man bei Kreditkarten auch, allerdings kostet das Apple nichts und das Geld wird nicht gleich wieder abgebucht, sondern es wird eine Beleganforderung an den Lieferanten (in dem Fall Apple) gemacht. Zu beweisen dass der Kunde den Betrag im Music Store ausgegeben hat.

Prepayed Karten sind da wahrscheinlicher. Auch dass man Geschenkgutscheine in den Apple Shops kaufen kann wäre ein guter Weg.

LG, Mario
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salco29.07.04 13:16
Deswegen werden weder die Kunden in Scharen zu anderen Musikdownloaddiensten überlaufen, noch iPod-kompatible Dienste wie Pilze aus dem Boden schießen.

Denn erstens bietet der iTMS immer noch die komfortabelste und durchdachteste technische Lösung, und das wird weiterhin viele überzeugen. Und außerdem haben die meisten Anbieter nicht die Mittel, um mit ihrem Downloaddienst die kritische Masse zu erreichen, damit er profitabel zu betreiben ist, während Apple diese Zeit durch die iPod-Verkäufe überbrücken kann. Irgendwann wird der iTMS allein Geld in die Kassen bringen.

Meine Prophezeiung: in einem Monat ist die real-Geschichte vergessen, und war die Aufregung nicht wert.

Als potentieller Kunde begrüße ich es, wenn es zu einer Entwicklung kommt, wo nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht, hauptsache das MS-Format setzt sich nicht durch.
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cws
cws29.07.04 13:37
salco: Hauptsache das MS-Format setzt sich nicht durch.

Und an dem Punkt würde mir Harmony gefallen, wird MS doch wohl alles tun, damit Harmony nicht das MS-DRM "umgeht".
Ich sehe da eher eine Chance als ein Risiko für apple.
Noch ist apple eine Hardwarebude, also eher der Produzent von iPods und erst nachrangig, der Musikhändler. Und wenn der iPod plötzlich für die Musik anderer Stores geöffnet wird, dann ist das letzte Argument von MS "eingeschränkte Verfügbarkeit von Anbietern, Abhängigkeit von der Firma apple" entfallen, und zum Argument gegen MS.

Der ITMS wird sich aber m.E auch besser behaupten, wenn er kein Inselformal mehr anbietet, sondern quasi andere Formate sich als apple DRM ausgeben, dass ist doch faktisch die Anerkennung eines Stadards.

Und Angst vor der Konkurrenz sollte apple vorerst nicht übertreiben.
Wenn Steve wütend ist, dann wohl eher, weil ihm einer zuvorgekommen ist.
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salco29.07.04 13:46
Bezüglich Anerkennung eines Standards:

Das wäre aber dann wieder so ein nicht-offener Pseudo-Standard, wie die MS-Office-Dokumentenformate. Ich fände es begrüßenswerter, wenn Apple etwas offensiver mit ihrer Lizensierungspolitik voranschreiten würden. Die Kooperation mit Motorola war ein Schritt in die richtige Richtung, aber da muß noch mehr folgen. Wie gesagt, der iTMS hat in Sachen Komfort keine Konkurrenz zu fürchten, also wieso nicht auf eine größere Verbreitung des Formats hinarbeiten.
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mrwho
mrwho29.07.04 14:02
Die Frage ist wie sehr hat Apple sein DRM abgesichert, denn eigentlich unterwandert Realmedia ja Apples DRM, oder ?

Andererseits, hoffentlich hat Apple aus den Fehlern alter Zeit doch etwas gelernt und man einigt sich sich zum Gunsten des Kunden

(Firewire wäre jetzt ein weit verbreiteter Standard wenn Apple nicht 1$ pro Anschluss an Lizenz verlangt hätte, jetzt gibt es USB 2.0 stattdessen)
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MacApple29.07.04 15:03
mrwho
Apple hatte 1$ pro "Firewire" Anschluss verlangt, also rein für die Verwendung des Namens. Daher taufte Sony das Ding einfach iLink.
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mee
mee29.07.04 15:26
scheint mnir n Trend richtung MS zu gehen was da Apple einschlägt und alles nur ums liebe Geld geht...
und überhaupt nicht zu kooperieren, wie war das mit OpenSource? Warum auch keine Anbidung eines anderen Anbieter?

Schade, wieder einmal...
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Richard König
Richard König29.07.04 17:32
Apple muss sich entscheiden.
iTMS Monopol solange bis sich der iPod nicht mehr verkaufen lässt und dann wieder nix.

Oder sie lassen Harmony, verkaufen vielleicht ein bsichen weniger im ITMS, und dafür wird der iPod noch besser verkauft, weil von mehr Firmen unterstützt.

Aber ich denke jemand hat wieder Schaum vorm Mund und ruiniert sich wg. Prinzipen das Geschäft.
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