Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Recht auf Reparatur: Apples überraschende Kehrtwende

Apple verfolgte jahrelang eine äußerst strikte Geschäftspolitik, wenn es um Reparaturen der hauseigenen Geräte ging. Original-Ersatzteile, benötigte Werkzeuge sowie gegebenenfalls erforderliche Software stellte das Unternehmen ausschließlich autorisierten Servicepartnern zur Verfügung. Freie Werkstätten und Kunden blieben außen vor. Diese Praxis wurde mittlerweile bekanntlich gelockert. Ende 2021 rief Apple für ausgewählte iPhones und Macs ein offizielles „Self Repair“-Programm ins Leben, das versierte Besitzer der Geräte seit Dezember 2022 auch in Deutschland nutzen können (siehe ). Ein Programm für unabhängige Werkstätten gibt es ebenfalls.


Lockerungen als Reaktion auf politischen Druck
Die Lockerungen der vergangenen Jahre waren vermutlich dem zunehmenden politischen Druck geschuldet, welchem sich Apple ausgesetzt sah. Zahlreiche US-Bundesstaaten wollten nämlich per Gesetz ein „Right to Repair“ einführen. Hersteller von elektronischen Geräten sollen dadurch verpflichtet werden, alle Reparaturdienstleister und auch Kunden mit Ersatzteilen zu beliefern und für die Instandsetzung erforderliche Anleitungen zur Verfügung zu stellen. Apple betrieb intensive Lobbyarbeit, um das zu verhindern, und hatte damit in etlichen Fällen auch Erfolg. 2019 beispielsweise brachte der Konzern ein geplantes kalifornisches Gesetz zum „Recht auf Reparatur“ zu Fall (siehe ).

Apple unterstützt kalifornisches Gesetzesvorhaben
Das Parlament von Apples Heimat-Bundesstaat unternimmt nun einen erneuten Anlauf für einen „Right to Repair Act“ (Senate Bill 244). Federführend ist dabei – wie schon vor vier Jahren – die Senatorin Susan Talamantes Eggman. Anders als damals setzt sich Apple diesmal allerdings nicht zur Wehr – ganz im Gegenteil: Das Unternehmen vollführt eine überraschende 180-Grad-Kehre und unterstützt das Gesetzesvorhaben. Das geht aus einem Brief hervor, welchen Apple der Senatorin jetzt zukommen ließ ( PDF-Datei). Die Regelung solle in ihrer derzeitigen Fassung verabschiedet werden, heißt es in dem Schreiben. Man werde sich für das Gesetz einsetzen, solange es – wie derzeit vorgesehen – den Schutz geistigen Eigentums sowie die Sicherheit der Kunden gewährleiste. Das Unternehmen bittet die kalifornischen Parlamentariern zudem um die Zusicherung, dass die „Repair Bill“ sich nicht negativ auf die Datenschutz auswirkt.


Senatorin: Historischer Tag für „Right to Repair“
Apple weist in dem Schreiben ausführlich auf die Lockerungen hin, welche das Unternehmen in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit Reparaturen umgesetzt hat. Kunden stünden dadurch bereits heute zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, ihre Geräte instand setzen zu lassen. Susan Talamantes Eggman betrachtet Apples Unterstützung für das Gesetzesvorhaben laut einem Post auf X (ehemals Twitter) als einen „historischen Tag“ für die „Recht auf Reparatur“-Bewegung.

Kommentare

Embrace24.08.23 16:53
Hat Apple wohl gemerkt, wie viel Geld sich damit noch machen lässt 😜
+8
Bobbes
Bobbes24.08.23 17:14
Ja, die ganzen Leute die dann ihr iPhone "kaputtreparieren" und sich dann ein neues kaufen müssen lassen dann auch die Kassen klingeln
+3
ruphi
ruphi24.08.23 18:05
Von den überhöhten Selbstreparatur-Preisen abgesehen denke ich, dass Apple hier nur entschieden hat, sich nicht weiter einem unaufhaltbar Fahrt aufnehmenden Zug in den Weg zu stellen, sondern jetzt wenigstens positive Presse für sich zu machen.
+10
Oliver.Lucas24.08.23 18:41
Ach, op einmohl jeiht et alsu doch.
+1
jmh
jmh24.08.23 18:54
Oliver.Lucas
Ach, op einmohl jeiht et alsu doch.
der reparator kuett ...
wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit.
0
Gedankenschweif24.08.23 18:54
Hier ist doch erstmal entscheidend, was genau in dem Gesetz steht.
Ein interessanter Punkt, den ich heute irgendwo gelesen habe, ist eine Verlängerung der vorgeschriebenen Ersatzteilversorgung auf 7 Jahre nach Produktionsende.
Apple ist da ja schon bei 5 Jahren und damit an einsamer Spitze im Vergleich der Techunternehmen.
In der EU soll doch jetzt auch eine 7 Jahre Regelung kommen.

7 Jahre Ersatzteilversorgung wird für die Anbieter von Billiggeräten zu einem existenziellen Problem.

Apple vergrößert damit nur die Zahl der aktiv genutzten Geräte und damit in Folge den Umsatz bei den Services.
+3
Schmitti8124.08.23 20:57
Na ja, Apple macht ja vieles schon, was das Gesetzt fordert, oder?

Und somit zwingen Sie es den Konkurrenten auch auf.
+2
jmh
jmh25.08.23 11:08
Schmitti81
Na ja, Apple macht ja vieles schon, was das Gesetzt fordert, oder?

Und somit zwingen Sie es den Konkurrenten auch auf.
ach, die mitbewerber sind erst gezwungen, sich an gesetze zu halten, wenn apple es auch tut? interessant ...
wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit.
-2

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.