Recruiting mal anders – Apple-Praktikum ohne Umwege und Diplom
Der Entwickler der iPhone-App „Find“, Andrew Zheng, veröffentlichte kürzlich einen Blogbeitrag und berichtet dort über seine Erfahrungen während eines mehrwöchigen Apple-Praktikums und wie es dazu kam. Seine Einblicke sollen andere Entwickler dazu motivieren, über den Tellerrand zu schauen und sich nicht ausschließlich auf die technischen Rekrutierungstests zu versteifen. Eine Einstellung beim iPhone-Konzern sei über verschiedene Wege denkbar und nicht immer ist ein guter Hochschul-Abschluss vonnöten (siehe
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Fleiß zahlt sich ausZheng eignete sich sein Programmierwissen mithilfe von Online-Tutorials an. Einen Studienabschluss kann er bislang nicht vorweisen. Intrinsisch geleitet begann der Autodidakt sofort mit der Entwicklung einer ersten iOS-Anwendung. Zielstrebig setzte er seine Ideen um und präsentierte auf Twitter/X seine Erfolge. An dieser Stelle wurde dann auch Apple auf ihn aufmerksam. In einer Direktnachricht erhielt der junge Programmierer ein Jobangebot. Er willigte zunächst auf ein Praktikum ein.
Apple-Praktikanten sind gefordertDies hatte sich der Entwickler jedoch gänzlich anders vorgestellt. Im Vorfeld hatte er bereits zahlreiche Meta-Praktikanten auf TikTok dabei beobachtet, wie sie sich posierend auf Bowlingbahnen sowie vor Kletterwänden ablichteten – und hierzu nicht einmal die Unternehmenszentrale verlassen mussten. Sie berichteten von jeder Menge Freizeit und nur sporadischen Meetings. Er war entsprechend überrascht, dass er während seines Volontariats täglich zwölf Stunden außer Haus sein sollte. Dafür kam er im Gegenzug mit vielen „großartigen“ Menschen ins Gespräch und erhielt den ein oder anderen guten Tipp. Zheng hätte zwar nicht vermutet, dass man sich für die Kosten an den Mahlzeiten beteiligen müsse, doch ein Whirlpool und Billiardtisch auf dem Dach der Firmenunterkunft machten diesen Umstand wieder wett.
So kann es auch gehen: Twitter-Nachricht eines Apple-Recruitees
Big Tech benötigt Raum für individuelle LösungenNach einem erfolgreichen Studienabschluss beschäftigen sich viele Bewerber für gewöhnlich intensiv mit Übungsfragen, um sich eine Reihe von Katalogwissen anzueignen. Dieses wird nicht selten 1:1 im Verlauf der Bewerbung abgefragt. Im Internet kursieren verschiedene Plattformen, die die Programmierer von morgen auf entsprechende Bewerbungstests vorbereiten. Ein Wort, das diesen Umstand prägt, ist die sogenannte Leetcode-Kultur, benannt nach dem größten dieser
Portale. Laut Zheng ist dieses Vorgehen für die Big Tech allerdings kontraproduktiv. Ein derartig abgefertigter Bewerbungsprozess fördere nicht die kreativen Köpfe zutage. Er schlägt daher vor, die Aufgabenstellungen besser mit nach Hause zu geben, um mehr Raum für individuelle Wege zu erzeugen. In seinem Fall begegneten ihm zwar keine technischen Interviews, seine Kollegen wussten jedoch auch anderes zu berichten. Der Einstellungsprozess sei bei Apple nicht fest definiert, die einzelnen Teams handhaben dies sehr unterschiedlich. Wir stellten bereits in der Vergangenheit einen gänzlich anderen Fall vor (
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