Reparieren statt wegwerfen: Großer Zuspruch für Bonusprogramm – Thüringen liefert interessanten Ansatz
iPhones, iPads und Macs gelten – nicht zu unrecht – als langlebig und wertbeständig. Sollte ein Smartphone, Tablet oder Computer aus Cupertino irgendwann einen Defekt aufweisen, lässt sich das Gerät in aller Regel von Apple oder einem autorisierten Servicepartner instand setzen. Derlei Dienste haben aber nicht nur bei Apple, sondern auch bei anderen Herstellern ihren Preis, und dieser ist vielen Besitzern zu hoch. Vielfach werden kaputte Geräte daher entsorgt und durch neue ersetzt – obwohl eine Reparatur und somit die weitere Verwendung durchaus möglich wären.
5.675 Anträge auf Thüringer ReparaturbonusDieser „Wegwerfmentalität“, welche Verbraucher- und Umweltschützer sowohl den Herstellern technischer Geräte als auch den Konsumenten vorwerfen, will das Land Thüringen mit einem Reparaturbonus entgegenwirken. Ende Mai dieses Jahres ging die zweite Auflage des Förderprogramms an den Start. Jetzt zog das Umweltministerium des Freistaats eine positive Zwischenbilanz und
vermeldete einen regen Zuspruch. Bis zum 13. August seien bei der zuständigen Verbraucherzentrale Thüringen 5.675 Anträge auf einen Reparaturzuschuss eingegangen, teilte die Behörde mit.
Mobiltelefone mit weitem Abstand auf Platz einsAuf Platz eins der Geräte, für welche ein Bonus in Höhe von 50 Prozent auf die Reparaturkosten beantragt wurde, liegen Mobiltelefone. Der Anteil der Smartphones am Gesamtaufkommen beläuft sich auf 1.761 Devices oder rund 31 Prozent. Wie viele iPhone-Reparaturen darin enthalten sind, ist nicht bekannt. Auf den weiteren Plätzen folgen Waschmaschinen (706 Anträge) und Kaffeemaschinen (551). Der Bonus wurde zudem auch für Notebooks und Desktops sowie Fernseher genutzt, allerdings in deutlich geringerem Ausmaß.
Maximal 100 Euro pro Person und JahrDer Thüringer Reparaturbonus kann nur von Privatpersonen in Anspruch genommen werden, Unternehmen oder Vereine sind nicht antragsberechtigt. Gefördert werden Instandsetzungen, die mindestens 50 Euro kosten. Die Höhe der Erstattung ist allerdings gedeckelt, und zwar auf maximal 100 Euro pro Person und Jahr. Kostet eine Reparatur also mehr als 200 Euro, erhält man nicht mehr 50 Prozent der Kosten. Der Fördertopf ist noch nicht erschöpft, derzeit können also noch Anträge gestellt werden. Über die Bedingungen des Bonusprogramms informiert die Verbraucherzentrale Thüringen auf einer eigens eingerichteten
Webseite. Der Freistaat bemüht sich seit einigen Wochen darum, die anderen Bundesländer zu einer Übernahme des Modells zu bewegen.