Report: Im Streaming-Dienst plant Apple kostenlose Inhalte für Alt-Kunden
Alt-Kunden können Inhalte des neuen Streamingdiensts, für den Apple schon seit Monaten Sendungen und Serien produzieren lässt, auch kostenlos konsumieren dürfen. Das betrifft Besitzer von iPhones, iPads und Apple TV, wollen US-Medien
erfahren haben. Das Unternehmen liefert demnach die Shows künftig per "TV"-App aus und plant angeblich auch, den Zugang zu fremden Abonnementenkanälen zu gewährleisten. Apple beginnt bereits am 12. Oktober mit der
kostenlosen Bereitstellung der zweiten Staffel "Carpool Karaoke" für die App-Nutzer. Als Kick-Off-Datum für die überarbeitete Version von "TV" nennen Quellen den Beginn des nächsten Jahres.
Eine Milliarde Dollar AnschubkostenDem Bericht zufolge dient die neue App als Plattform für die eigenen Serien und Filme sowie für Abonnementenkanäle von Drittanbietern wie HBO. Allerdings hat sich Apple zum Ziel gemacht, nur familienfreundliche Inhalte anzubieten. Innerhalb dessen suche der Medienkonzern nach "Leuchtturm"-Lizenzware, die die Leute auf ihre Plattform ziehen – also einer Art "Games of Thrones" ohne Sex und Gewalt. Viele Stimmen sehen auf Apple größere Schwierigkeiten bei diesem Vorhaben zukommen. 24 "Original"-Shows produziert das Unternehmen laut Bloomberg zurzeit für den eigenen Kanal. Beobachter rechnen mit Gesamtkosten von rund einer Milliarde US-Dollar für diese erste Welle.
MP3-Deals machen Bewegtbild-Business kaputtApples Erfolg im Musik-Business behindere die Vertragsverhandlungen mit den großen Medienunternehmen, heißt es aus Branchenkreisen. Die Konzerne möchten ihre direkten Verbraucherbeziehungen nicht an den Technologiegiganten übergeben. Zudem schreiben sie den Zusammenbruch der Musikindustrie zum Teil Apples 99-Cent-pro-Song-Offensive von 2003 zu. Kernfigur beim Paradigmenwechsel weg von den lukrativen Album-Verkäufen war Apples Dienste-Chef Eddy Cue. Dementsprechend zögern die Medienmanager, Cue den Zugriff auf ihre wertvollen Inhalte zu ermöglichen, um am Ende womöglich die eigenen Abo-Pakete zu kannibalisieren.
Ein neuer Stern am VerhandlungshimmelDie Verhandlungen mit den großen Inhalte-Anbietern führt dieses Mal allerdings jemand, der nicht direkt in Cupertino "groß" geworden ist: Der ehemalige "Chief Strategy Officer" (Chef-Stratege) von Time Warner, Peter Stern. Der Brancheninsider kennt sich nicht nur gut aus, er kann eventuell helfen, den Verantwortlichen die Angst vor Apples Dominanz in einem weiteren Medienbereich zu nehmen. Stern kümmert sich zudem darum, Verleger ins Boot für einen überarbeiteten digitalen Zeitschriftenkiosk zu gewinnen. Dort stößt der 46-Jährige auf ähnliche Probleme: Niemand aus der Branche möchte Apple die Kontrolle über die Abonnementenverwaltung übergeben, da dies ein willkommener Kanal ist, um weitere Angebote oder Neu-Verträge zu akquirieren. Stern untersteht Eddy Cue direkt.