Report: Raumakustik optimieren für besseren Klang – Wie die Profis es machen
Yamaha Hörraum-Umbau – von gut zu exzellentBei
Yamaha Europe in Rellingen bei Hamburg gab es schon lange einen speziellen Hörraum, in dem unter anderem die Fähigkeiten der neuesten Produkte aus der japanischen Entwicklungszentrale hierzulande getestet wurden. Schon zu Beginn des Jahrtausends wurde bei Yamaha ein Raum ganz speziell für diesen Zweck eingerichtet, wofür ein renommierter Raumakustik-Experte engagiert wurde.
Nur der Vollständigkeit halber: Yamaha Europe hat mehrere spezielle Hör- und Proberäume für unterschiedliche Zwecke. Als weltgrößter Hersteller von Musikinstrumenten ist die HiFi-Abteilung da fast schon Nebensache. So gibt es beispielsweise einen kleineren, akustisch optimierten Raum, in dem geladene Künstler ihre neusten und speziell für sie angefertigten Instrumente probespielen können. Noch beeindruckender ist der eigene große Konzertsaal, in dem Klaviere und Flügel in Konzertsaal-Atmosphäre bespielt werden können. Darüber hinaus gibt es noch einen Testraum für AV-Installationen.
Im Rahmen einer Neugestaltung des Gebäudes sollte der HiFi-Hörraum auf den allerneusten Stand der akustischen Optimierungsmöglichkeiten gebracht werden. Der für HiFi-Zwecke gestaltete Hörraum in einer der Lagerhallen hat übliche Wohnraummaße von 4,77 x 6,91 m (≈ 33 m²). Allerdings war die Decke ursprünglich mit beinahe vier Metern viel zu hoch, weshalb diese auf etwa 2,8 Meter abgehängt wurde. Damals geschah das noch mit Deckenpaneelen, die in eine Abhängung eingesetzt wurden. Der Hohlraum darüber wurde seinerzeit nur geringfügig bedämpft und die Deckenplatten waren nicht mit speziellen Akustikeigenschaften ausgestattet.
Im Raum selbst wurde schon damals alles eingesetzt, was aus professioneller Sicht Sinn- und Zweckvoll ist. Dazu gehörten Ecken-/Kantenabsorber, Plattenabsorber und Diffusoren, die damals im Setzbord-Stil konstruiert wurden, was auch Nachteile in Gestalt eines gewissen Eigenklangs der Konstruktion mit sich brachte. Wichtig war, dem Raum ein möglichst ausgeglichenes Frequenzverhalten anzuerziehen und die Nachhallzeit auf ein Wohnraum-übliches Maß zu bringen. Und zwar nach genauen Berechnungen und Messungen.
Wer sich damals für die senffarbene Optik entschieden hat, will heute keiner mehr wissen. – Verständlich. Jedenfalls sah das Ganze eher nach Siebziger-Style aus und damit zu Beginn des neuen Jahrtausends schon nicht besonders zeitgemäß. Aber Geschmäcker ändern sich ja bekanntermaßen.