Report: Tim Cook hilft Donald Trump bei Handelsverhandlungen mit China
Tim Cook spielt eine entscheidende Rolle in der US-Handelspolitik. Ein neuer Bericht
beleuchtet die Rolle des Apple-Chefs bei den Verhandlungen zwischen China und USA. Der Handelskrieg bringt viele Geschäftszweige in Schwierigkeiten – Cooks Einfluss hat Apple jedoch bisher geschützt.
Zollerhöhung ausgesetztDass Donald Trump seinen Ton im Handelsdisput mit China abgeschwächt hat, deuten Beobachter als gutes Zeichen. Anscheinend fruchten die Gespräche zwischen den Regierungen. So hat der US-Präsident etwa eine automatische Zollerhöhung von 10 auf 25 Prozent auf unbestimmte zeit verschoben. Sie sollte am 2. März in Kraft treten. Tim Cook hat sich im Vorfeld mehrfach mit Trump getroffen, um sich in der Sache zu besprechen. Insider berichten, Cooks Rezept liege in der geschickten Ansprache an hochrangige Beamte und deren höchsten Vorgesetzten. So soll der Apple-Chef im Gespräch mit ihnen wie mit Geschäftskollegen umgehen. Als Beispiel dient Cooks folgende Ansprache zu Trump: „Du bist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Wir wissen, wie hart dieses politische Zeug ist. Hilf mir, dieses erfolgreiche amerikanische weiterzuführen!“ Ein Beamte aus dem Regierungsumfeld: „Er hat es geschafft, einen starken Eindruck zu hinterlassen und das zeigt sich in einigen politischen Entscheidungen: Welchen, die getroffen und welchen, die nicht getroffen wurden.“
Kritisch, aber nahCook schaffte es trotz einiger Kritik an Trump, am Ball zu bleiben. Apple hat nach einschlägigen Äußerungen des Politikers über Frauen, Minderheiten und Einwanderer etwa die finanzielle und technische Unterstützung für die Republikanische National Convention eingestellt. Auf dem Parteitag wählte die Partei Trump zum Präsidentschaftskandidaten. Nach der Wahl ging Cook jedoch diplomatischer vor und näherte sich dem Präsidenten auf verschiedenen Ebenen. Der CEO traf Trump offiziell in Arbeitsgruppen und persönlich im Oval Office, aß mit ihm samt First Lady auf dessen Golfplatz und begleitete Tochter Ivanka bei einem Schulbesuch. Die meisten Technologie-Führer haben es nicht geschafft, Kritik zu üben und trotzdem weiter Einfluss zu nehmen. Das liege unter anderem daran, dass Cook im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsführern meist persönlich vorstellig werde, sagen Regierungsbeamte.
Cook engagiert sich auch auf chinesischer SeiteNachdem Cook Apple-Produkte auf der Zollliste verhindert hatte, suchte er zusätzlich das Gespräch mit der chinesischen Regierung. Im Oktober sprach er mit Li Qiang, dem Generalsekretär der kommunistischen Partei. Später traf er Vizepräsident Wang Qishan mit einer US-Delegation. Apple beschäftigt in China rund 10.000 Mitarbeiter, über die Lieferanten sollen fast 3 Millionen Arbeitsplätze von dem kalifornischen Konzern abhängen.
Aktieneinbruch und Trumps OptimismusVerkaufseinbrüche auf dem chinesischen Markt hatten zu einer Umsatzwarnung Apples geführt. Der Konzern machte die abflachende Wirtschaft des Landes dafür verantwortlich. Ein Faktor für die Schwächung seien die Zoll-Sanktionen, hieß es aus Cupertino. Als aufgrund dessen Apples Aktie einbrach, sah sich der US-Präsident dazu genötigt, Optimismus zu verbreiten. Der Konzern werde „in Ordnung kommen“.