Eigentlich betrachte ich mich nicht als Nostalgiker. Ich lebe eher im Hier und Jetzt und bin stets in freudiger Erwartung, was die Zukunft uns noch alles an tollen, Science-Fiction-mäßigen Technologien bringt. Doch mit zunehmender Lebenserfahrung bleibt es nicht aus, auch mal einen Blick auf vergangene Highlights zu werfen und ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen. Weil ich mein Leben lang ein echter Technik-Nerd war, ist da so einiges zusammen gekommen, an das ich mich gerne erinnere – und an manches auch mit einem gewissen Schaudern.
Keine Ahnung, woher ich meine Begeisterung für High Tech aller Art habe. Sollte es erblich bedingt sein, kann es nur an einer spontanen Mutation gelegen haben, denn meine Eltern und Großeltern sind/waren eher Technik-Legastheniker. Ich hingegen hatte schon im Vorschulalter Bock auf alles, was irgendwie mit Knöpfe-drücken zu tun hatte und ein technisch fortschrittliches Innenleben, oder nur den Anschein dafür hatte. Angefangen mit Spielzeugen wie ferngesteuerten Modellautos und -Schiffen, über Digitaluhren, später dann den ersten Taschenrechner u.s.w.
Wie es dabei zu meinem ersten Mac kam, hatte ich
in diesem Bericht schon einmal ausführlich beschrieben. Aber neben Computern gab es da noch eine Menge anderes Technik-Zeugs, das mir lebhaft in Erinnerung geblieben ist. Auch solche Dinge, die ich nie selbst besessen habe – aber gerne gehabt hätte.
Hier sind einige der Dinge mit technophilem Charakter, an die ich mich besonders deutlich erinnere. Die Älteren unter Ihnen werden bestimmt das Eine oder Andere wieder erkennen und eigene Erinnerungen daran, oder an ähnliche Dinge haben. Schreiben Sie doch in den Kommentaren, an welche „Spielzeuge“ Sie sich besonders gut erinnern – ob im Positiven oder im Negativen.
Blick zurückAlles begann mit einer Uhr. Weil ich als kleiner Bub nie pünktlich vom Spielen zum Mittagessen da war, gab’s oft Mecker. Bis ich, schlau wie ich damals schon war, konstruktiv darauf hinwies, dass ich ja keine Uhr hätte. Und so bekam ich meine erste Armbanduhr. Eine einfache, abgelegte, mechanische Uhr aus dem Fundus meines Vaters, aber „voll stark“. Seit dem musste ich beim Spazieren gehen durch die Stadt an jedem Juwelier/Uhrmacher meine Nase an den Schaufenstern platt drücken – und nervte meine Eltern oft mit „Kann ich die haben?“ – Meine Leidenschaft für Armbanduhren war geboren und seit dem hat man mich nie wieder ohne gesehen.
Eine Uhr, die mich schon fast mein ganzes Leben treu begleitet, ist dieser „futuristische“ Digital-Wecker von Garant:
Unterhaltung war damals für Kinder noch etwas anders. Es gab keine Computer, Handys, Smartphones, Tablets und schon gar kein Internet. Also musste man sich noch mit realen statt virtuellen Dingen beschäftigen. Ein Umstand, für den ich heute sehr dankbar bin. Neben klassischen Jungs-Spielzeugen und
YPS-Gimmicks waren Hörspielkassetten (Hui Buh!) eines der Highlights. Dafür nutzte ich einen alten Cassettenrecorder von Toshiba, den ich noch heute besitze. Hier ist das schöne Stück:
Vor genau vierzig Jahren kamen dann die ersten Sony Walkman in den Handel. MTN hat erst kürzlich darüber
berichtet. Das war vielleicht was! Einige Kinder mit spendableren Eltern hatten schon bald im Bus die berühmten Kopfhörer auf dem Kopf und waren plötzlich total angesagt.
„Lass mal hören, lass mal hören!“ Irgendwann gab es natürlich auch Streit darum und die Eltern wurden vom Lehrkörper gebeten, Ihre Kinder nicht mehr mit Walkman in die Schule zu lassen. Ich muss zugeben, ich war auch ein wenig neidisch. Interessanterweise bekam der Walkman nicht lang danach Konkurrenz im Schulbus, und zwar vom Zauberwürfel!
Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger war die "Computer"-Abteilung im örtlichen Karstadt-Kaufhaus eine beliebte Anlaufstelle nach Schulschluss. Dort gab es nämlich die
Nintendo Game and Watch. Kleine Handheld Spielekonsolen mit lächerlicher LCD-Grafik und primitiven Geschicklichkeitsspielen, deren Schwierigkeit darin lag, dass sie einfach nur immer schneller wurden. Da habe ich so manchen Anschluss-Bus verpasst. Gekauft habe ich mir so ein Ding aber nicht. Wie denn auch, von 10 Mark Taschengeld pro Woche?
Nintendo Game and Watch
(Von Peer Schmidt - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, )