Return of the Trackball: Logitech MX Ergo im Test – Eine Alternative für eingefleischte Maus- oder Trackpad-User?
In der frühen Heim- und Personalcomputer-Ära gab es eine Zeit, in der noch nicht entschieden war, welche Methode die Beste ist, um auf dem Bildschirm eine Auswahl zu treffen und auf Elemente zu „zeigen“. Schon bevor grafische Benutzeroberflächen zum Standard wurden, gab es den Mauszeiger, mit dessen Hilfe man beispielsweise Schaltflächen wie „OK“ oder „Cancel“ auswählen konnte. Mit dem Joystick war das eine ziemlich unpräzise und mühsame Angelegenheit. Besser ging das mit einer Maus oder einem Trackball, die damals in viel größerer Konkurrenz zueinander standen als heute. Spätestens mit dem Erfolg des Apple Macintosh oder auch des Atari ST und Commodore Amiga hat sich die Maus als DAS überlegene Zeige- und Eingabegerät an Computern durchgesetzt.
Eine gute Chance auf Erfolg hatte der Trackball aber noch in der Frühzeit der Mobilcomputer. Der große Vorteil des Trackballs, der im Prinzip wie eine umgedrehte Maus früherer Bauart mit Kugel funktioniert, ist sein geringer Platzbedarf. Die Maus muss stets auf einer relativ großen Fläche mit der Hand hin und her geschoben werden. Der Trackball braucht hingegen nur wenige Quadratzentimeter Platz und kann sogar an schrägen oder vertikalen Flächen installiert und genutzt werden. Damit erhielt der Trackball in frühen Laptops, wie beispielsweise dem Apple Macintosh Portable von 1989, eine zweite Chance.
Doch auch diesen Kampf verlor der Trackball letztlich gegen das Trackpad. Auch andere platzsparende Technologien, wie der
IBM Trackpoint, haben in diesem Wettbewerb am Ende den Kürzeren gezogen und sind – trotz einiger treuer Fans – weitgehend in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
Frühe Exemplare des Trackballs hatten meist eine recht große, in einem flachen Gehäuse eingebaute Kugel mit darum herum platzierten Tasten. Diese Variante findet sich noch heute beispielsweise in einigen Industriegeräten, z.B. CNC-Maschinen, die keine Fläche für Mausbedienung bieten. Allerdings ist die allgemeine Ergonomie dieser Bauweise vergleichsweise gering. Um sie zu verbessern, haben Hersteller wie Logitech schon früh versucht, die griffige Form einer Maus mit einer Kugel als Trackball zu kombinieren.
Bei dieser Bauweise wird die Kugel zur Bewegung des Mauszeigers ausschließlich mit dem Daumen gedreht, womit die anderen Finger ähnlich wie bei einer Maus auf verschiedene Tasten und ein Scrollrad zugreifen können. Das Gehäuse bleibt aber im Gegensatz zur Maus an einer Stelle liegen und benötigt daher wenig Platz – und auch keine Mausmatte. Genau nach diesem Prinzip funktioniert auch der brandneue
Logitech MX Ergo, der ab Oktober für einen Listenpreis von 109 Euro erhältlich ist.