Review zur Apple-Serie Carpool Karaoke: Lohnt sich ein Blick?
Mit »Carpool Karaoke: The Series« hat Apple gestern die zweite selbstproduzierte TV-Serie beim Buhlen um Abonnenten für Apple Music in den Ring geschickt (Link:
). Während »Planet of the Apps«, die Casting-Show für App-Entwickler, auf wenig Gegenliebe bei den Kritikern stieß, geht es bei Carpool Karaoke um Humor und die Sympathie von Prominenten. Entwickelt wurde das Konzept, sich beim Autofahren, Singen, Smalltalken und Scherzen mit bekannten Gesichtern filmen zu lassen, von James Corden von der »Late Late Show«. Für die Apple-Serie wurde das Konzept auf 20 Folgen à 20 Minuten gestreckt, in denen jeweils andere Promi-Paare für Unterhaltung sorgen sollen. Den Anfang machten Seriengründer Corden und Schauspieler Will Smith.
Unsere EindrückeDa es sich um eine reine Unterhaltungsserie handelt, stand für uns fest: Es wird lustig oder peinlich. Also konzipierten wir ein Trinkspiel, bei dem jeder Fremdschäm-Augenblick für einen Schluck aus der Pulle sorgt. Das Ergebnis: Alle Flaschen waren nach den 20 Minuten noch fast voll. Die Gespräche wirkten echt, der gegenseitige Umgang zwischen Corden und Smith sympathisch. Durch - zugegebenermaßen geskriptete - Abwechslungen wie die Straßenmusiker, die gecrashte Hochzeit und den Helikopter kam eine Abwechslung in die Episode, wodurch man kein Gefühl von Länge erhielt.
Natürlich erfüllt die Show andere Ansprüche als tiefschürfendes Fernsehen. Deswegen darf Carpool Karaoke auch nur als das angesehen, was es sein will: lockere Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger. Allerdings steht und fällt das Konzept mit den beteiligten Prominenten: Smith und Corden sorgten für den notwendigen Charme, ob das aber alle kommenden Pärchen schaffen, bleibt abzuwarten. Unsere Empfehlung: Wenn Sie die beteiligten Personen einer Folge sympathisch finden und keine tieferen Erkenntnisse erwarten, ist die entsprechende Folge sicherlich einen Blick wert.
Meinungen aus den USABei den frühen Kritiken aus den USA schneidet Apples neue Serie allerdings ziemlich schwach ab. Der Guardian
bescheinigt ihr zwar, »ein bisschen ansehbarer« als Planet of the Apps zu sein, prognostiziert aber für die kommenden Folgen eher ein Abrutschen als eine Verbesserung, da dann Cordens tragende Persönlichkeit fehlen wird. Auch TechCrunch sieht die Ausweitung des Show-Gimmicks in eine ganze Serie
kritisch: „Carpool Karaoke: The Series beantwortet eine Frage, die kein Mensch außer ein paar Network-Verantwortlichen gestellt hat: Was passiert, wenn wir das Ganze auf 20 Minuten für ganze 20 Folgen strecken?“ Variety schließlich
zeigte sich enttäuscht über die geskriptet wirkenden Passagen: „Carpool Karaoke ist nur eine weitere improvisierte Serie über bekannte Leute mit wechselnd großem Talent in Situationen, die teilweise choreografiert und teilweise gestellt sind.“
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