Risse in der Linse des iPhone X – immer mehr Nutzer melden sich zu Wort
Extrem kompakte Gerätebauweise geht fast immer mit dem Nachteil einher, dass der Reparaturaufwand im Falle eines Defekts erheblich steigt. Dies wiederum ist der Tatsache geschuldet, mehrere Komponenten fest miteinander zu verbinden. In den Apple-Foren mehren sich momentan die Berichte, wonach die rückseitige Kamera des iPhone X sehr empfindlich ist – genauer gesagt die Glasabdeckung oberhalb der Linse. Betroffene Nutzer beteuern, ihr kostbares iPhone weder fallen gelassen noch unsanft auf harten Gegenständen platziert zu haben. Stattdessen seien im ganz normalen Betrieb Risse aufgetreten. Mehrfach zu hören war, dies könne bei sehr kalten Außentemperaturen geschehen. Allerdings stammen auch zahlreiche Meldungen von Besitzern des iPhone X, die sich in wärmeren Gefilden aufhalten und das Gerät nicht Minusgraden aussetzten.
Reparatur sehr teuerWer die Kameralinse reparieren möchte und kein Apple Care abgeschlossen hat, erhält eine überaus saftige Rechnung. Erforderlich ist der Austausch des kompletten Kamerasystems samt rückseitigem Gehäuse. Apple veranschlagt daher ebenso viel wie bei einem vom Nutzer herbeigeführten Gehäusebruch, nämlich 549 Dollar. Bei Preisdimensionen dieser Art kann man nur verwundert die Augen aufreißen – für einen ähnliche Betrag gibt es ein komplettes iPhone SE mit 128 GB oder ein neues iPhone 6s mit 4,7"-Display. Dementsprechend verärgert sind betroffene Nutzer natürlich, wenn der Support auf unsachgemäße Verwendung des iPhones beharrt und die Reparatur dann kostenpflichtig vornimmt.
Keine KulanzBislang erhalten alle Kunden die Antwort, dass im Falle gesprungener Linsenabdeckungen kein Austausch im Rahmen der Hersteller-Garantie möglich ist – obwohl die Anzahl der betroffenen Nutzer sprunghaft steigt, was zumindest den Verdacht eines Konstruktionsfehlers oder überdurchschnittlicher Empfindlichkeit nahelegt. Die Dual-Kamera des iPhone 7 Plus sowie des iPhone 8 Plus weisen bei intensiver Beanspruchung zwar Gebrauchsspuren auf, allerdings war nichts von häufig auftretenden Sprüngen im Glas zu hören.
Verbreitung noch unklarVon
Forenstimmen auf die tatsächliche Verbreitung eines Problems zu schließen, ist allerdings immer eine recht schwierige Angelegenheit. Das Verhältnis aus defekten zu komplett intakten Geräten lässt sich darüber nicht erfassen – wohl aber eine Tendenz, welche Schäden oder Probleme häufiger auftauchen. Im Falle der gesprungenen Linsen ist daher eine höhere Defektwahrscheinlichkeit als bei früheren iPhone-Modellen feststellbar – nicht jedoch, ob es wirklich ein Serienfehler sein könnte.