Roboter statt Menschen? Apple misslang Umstellung – Warum iPhones & Macs weiterhin von Arbeitern hergestellt werden
In vielen Bereichen haben Roboter längst die Produktion übernommen – zumindest wenn es um größere Bauteile geht. Einem Bericht zufolge hatte Apple aber den ambitionierten Plan, Roboter auch im großen Stile in der iPhone-Fertigung einzusetzen. Allerdings dominieren weiterhin menschliche Arbeiter das Bild in den Werkhallen, denn laut The Information scheiterte Apple mit den Plänen. Apple habe 2012 ein geheimes Labor in Sunnyvale eröffnet und dort Robotik-Experten versammelt. Während es allerdings möglich war, Gehäuseteile zusammenzufügen (z.B. Apple TV, iPad), waren die Roboter-Arme mit anderen Aufgaben gänzlich überfordert. Für Menschen ist es einfacher, auch winzigste Schrauben anzubringen. Mit ein bisschen Erfahrung spüren menschliche Finger, ob die Schraube korrekt sitzt oder ob sie neu justiert werden muss.
Roboter sind mit kleinen Schrauben überfordertDen richtigen Winkel zu ermitteln, dann nicht zu viel Kraft aufzuwenden und außerdem noch zu ermitteln, ob der Vorgang erfolgreich war, stellte Roboter zum Zeitpunkt des Forschungsbeginns vor unlösbare Aufgaben. Laut
The Information änderte sich daran aber auch Jahre später nichts, denn weder konnten die Roboter präzise schrauben, noch akkurat kleben. In jeglicher Hinsicht stellten sich ausgebildete Fabrikarbeiter besser an, Apples extrem hohe Anforderungen an Fertigungsgenauigkeit waren mit automatisierten Abläufen nicht vereinbar.
MacBook Pro verzögerte sich maßgeblich2014 hatte Apple zusammen mit Foxconn den Versuch unternommen, das MacBook von Robotern zusammenbauen zu lassen. Alleine die Tastatur erforderte 88 Schraubvorgänge – und fast immer mussten anschließend menschliche Arbeiter eingreifen und die Tätigkeit noch einmal wiederholen. Dies führte angeblich dazu, dass sich der Verkaufsstart um ganze sechs Monate verzögerte und erst im Frühjahr 2015 anstatt im Herbst 2014 auf den Markt kam.
Das MacBook war eine Spur zu schwierig für Roboter Recycling-Roboter funktionieren gutIn einem anderen Bereich hatte Apple hingegen Erfolg. Während Roboter keine Alternative in der Präzisionsfertigung wurden, kommt ihnen beim Recycling von Altgeräten eine wichtige Rolle zu. "Liam" und "Daisy" sind die Projektnamen der Zerlege-Roboter, welche bis zu 200 iPhones pro Stunde auseinandernehmen können. Die einzelnen Komponenten lassen sich dann anschließend wiederverwerten oder fachgerecht entsorgen.