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Rohstoff für iPhone-Akkus: Apple will Kobalt direkt von Produzenten kaufen

Apple soll daran interessiert sein, den für die Lithium-Ionen-Akkus von Produkten wie dem iPhone, iPad oder MacBook wichtigen Rohstoff Kobalt direkt von den Minen zu beziehen, in denen das Metall abgebaut wird. Durch den Direktbezug – möglichst ohne Zwischenhändler – möchte das Unternehmen potenziellen Kobalt-Lieferengpässen vorbeugen, die die rapide steigende Nachfrage der Automobilindustrie wegen der wachsenden Produktion von Elektroautos erzeugt, so Bloomberg.


Kobalt-Bedarf für iPhone und Co. sichern
Apple zielt dem Bericht zufolge darauf ab, sich eine Jahresmenge von mehreren tausend Tonnen des Rohstoffs für einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren zu sichern. Verhandlungen zwischen dem Unternehmen und den Minenbetreibern vor Ort sollen schon seit längerem vonstattengehen, wobei es aktuell noch nicht abzuschätzen ist, ob es tatsächlich zu einem Deal zwischen den beiden Parteien kommt.

Das Unternehmen kauft bislang fertige Akkus für die hauseigenen Mobilgeräte und überlässt den dazu notwendigen Rohstoffbezug weitgehend den Akku-Herstellern. Da der eigene Bedarf und der von anderen Wirtschaftszweigen wie der Elektrofahrzeug-Industrie immer größer wird, sieht sich das Unternehmen dazu veranlasst, mehr für die Sicherung des für Mobilgeräte-Akkus so wichtigen Kobalt-Nachschubs zu tun.

Autoindustrie immer mehr auf Rohstoff angewiesen
Smartphones beanspruchen momentan rund ein Viertel des weltweiten Kobalt-Abbaus. Der Anteil der Autoindustrie am Rohstoffabbau wird sich in den nächsten Jahren vergrößern, da immer mehr Elektrofahrzeuge auf den Markt kommen und mit entsprechenden Akkus ausgerüstet sind. Autos mit E-Motor benötigen eine etwa tausendmal höhere Menge des Materials als Smartphones, da der Akku von Fahrzeugen wesentlich größer ist.

BMW hat sich jüngst einen dauerhaften Materialzustrom von Rohstoffen wie Kobalt und Lithium für die nächsten zehn Jahre gesichert, so der Autohersteller gegenüber der FAZ. Die Verträge seien ausgehandelt und bereit zur Unterschrift. Andere Fahrzeuganbieter wie Volkswagen bemühen sich ebenso um entsprechende Abmachungen.

Kommentare

cy2u521.02.18 15:05
Wahrscheinlich auf Kosten der armen Minenarbeiter 😔
0
Aulicus
Aulicus21.02.18 15:13
cy2u5
Wahrscheinlich auf Kosten der armen Minenarbeiter 😔
wenn Zwischenhändler wegfallen könnten auch bessere Preise rausspringen
+4
elBohu
elBohu21.02.18 15:14
Würde lügen, wenn ich behauptete, frei von Sünde zu sein, aber wie lange soll das wohl noch gehen, dass die Industrie machen kann, was sie will, die Bevölkerung zahlen kann und zusätzlich noch ausgebeutet werden kann... warten wir es mal ab.
wyrd bið ful aræd
+3
nane
nane21.02.18 15:16
cy2u5
Wahrscheinlich auf Kosten der armen Minenarbeiter 😔
Ja- und auch auf Kosten der Mitarbeiter in den Fertigungsbetrieben Asiens basieren grosse Teile der Gewinnmargen von .

Der Gewinn jedes Unternehmens basiert auf den Produktionsfaktoren , die wir alle in der Schule einmal kennengelernt haben. Je günstiger ein Unternehmen diese Produktionsfaktoren gestaltet, desto höher ist sein Gewinn. Rohstoffe, Mitarbeiter und der Fertigungsstandort sind Produktionsfaktoren aus denen Milliardengewinne erwirtschaftet.


elBohu
Bis die Rohstoffe und die Fertigung so teuer werden, dass die Zielgruppe sich die entstehenden Produkte nicht mehr leisten kann/will. Dann haben wir eine Art der vertrieblichen oder technischen "Singularität" erreicht
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+3
teorema67
teorema6721.02.18 15:31
Aulicus
cy2u5
Wahrscheinlich auf Kosten der armen Minenarbeiter 😔
wenn Zwischenhändler wegfallen könnten auch bessere Preise rausspringen
Wie realistisch ist es, dass Apple faire, also wesentlich höhere Preise bezahlt, die faire Bezahlung der Minenarbeiter garantiert und deren Volljährigkeit durchsetzt? Auch wenn das einzelne iPhone dadurch 2 Euro teurer oder Apples Marge um 2 Euro gemindert wird? Völlig unrealistisch, ich weiß
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+1
nane
nane21.02.18 15:43
teorema67
Ja, denn "guter Wille" ist kein Produktionsfaktor. Man kann das leicht am Projekt "Fairphone" sehen, viel guter Wille, jede Menge gute Absichten, Tonnen von Idealismus. Ergebnis = Erfolglosigkeit, was danach kommt wissen wir alle.

Unterm Strich, wir gehen alle zum Discounter um dort ein Kilo Schweinefleisch für 1,99 zu kaufen. Denn das ist billig und was sich im Hintergrund abspielt, bis es zu diesem Preis kommt, interessiert uns alle 0. Wir könnten ja auch zu einem bäuerlichen Hofladen gehen, dort 7,99 für ein Kilo Schweinefleisch bezahlen, alles wäre gut, jeder wäre glücklich. Tun wir aber nicht, wie wir alle wissen.
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+4
iGod21.02.18 15:55
cy2u5
Wahrscheinlich auf Kosten der armen Minenarbeiter 😔

Ja, die armen Minenarbeiter, die du in 2 Minuten schon wieder vergessen hast.
-4
cy2u521.02.18 23:35
iGod
cy2u5
Wahrscheinlich auf Kosten der armen Minenarbeiter 😔

Ja, die armen Minenarbeiter, die du in 2 Minuten schon wieder vergessen hast.

Leider wahr. Dem Wohlstand sei Dank.
+2
Weia
Weia22.02.18 03:53
nane
Ja, denn "guter Wille" ist kein Produktionsfaktor.
Ich frage mich dennoch, ob hier auch eine gewisse Chance liegt.

Die Apathie gegenüber Verhältnissen, die einen nicht unmittelbar betreffen, liegt ja auch in der Machtlosigkeit begründet, der (oft korrekten) Einschätzung, dass das Maß an Engagement, das man aufbringen könnte, ohnehin völlig wirkungslos verpuffen würde angesichts komplexer, kaum zu durchschauender Abhängigkeiten in der Industrie. Zu viele beteiligte Parteien können auf die jeweils anderen verweisen, sind selbst zudem oft kaum bekannt usw.

Wenn Apple aber der direkte Auftraggeber einer Kobalt-Mine im Kongo ist und dort kommt es zu Kinderarbeit etc., fällt das (mit Recht) viel direkter auf Apple zurück. Und so, wie sich Apple präsentiert und positioniert, wird das dann leicht zu einem Imageschaden, der sehr wohl ein Produktionsfaktor ist.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+2
teorema67
teorema6722.02.18 07:10
Weia
Ich frage mich dennoch, ob hier auch eine gewisse Chance liegt.
Das denke ich auch, und andere Unternehmen machen es erfolgreich vor. Die agieren aber durch die Bank nicht so "margenbewusst" wie Apple
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+2
Cliff the DAU
Cliff the DAU22.02.18 10:46
Aulicus
cy2u5
Wahrscheinlich auf Kosten der armen Minenarbeiter 😔
wenn Zwischenhändler wegfallen könnten auch bessere Preise rausspringen

Fair-Trade-Kobald-Siegel
„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“
+2
Cliff the DAU
Cliff the DAU22.02.18 10:50
KOBALTMINEN IM KONGO
- In der Grube wartet der Tod

„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“
+2
teorema67
teorema6722.02.18 11:05
Cliff the DAU
KOBALTMINEN IM KONGO
- In der Grube wartet der Tod

Das wäre doch mal eine super Gelegenheit für Apple, sich sozialnützlich zu engagieren

"Mineur artisanal", was für ein Euphemismus
Passender fände ich "Mineur en danger de mort"
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+1
spheric
spheric22.02.18 12:37
teorema67
Cliff the DAU
KOBALTMINEN IM KONGO
- In der Grube wartet der Tod

Das wäre doch mal eine super Gelegenheit für Apple, sich sozialnützlich zu engagieren

"Mineur artisanal", was für ein Euphemismus
Passender fände ich "Mineur en danger de mort"

Äh...genau deswegen machen die das doch.

Die geben schon seit Jahren (als so ziemlich einziges Unternehmen) eine genaue Aufstellung über Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit der Energieversorgung und eben auch Förderbedingungen der Rohmaterialien heraus, aus denen auch genau hervorgeht, wieviel ihrer Rohstoffe unter humanen Bedingungen gewonnen werden bzw. nicht aus Bürgerkriegsländern stammen, und bei wieviel es nicht feststellbar ist, weil die Zwischenhändler keine Daten preisgeben.

Das Ziel ist, vom Rohstoff bis zum Vertrieb gute Bedingungen zu schaffen. Dafür trennt sich Apple ziemlich rigoros von Zulieferern, und im Fall von Rohstofflieferanten für Coltan u. ä. gibt es anscheinend keine Möglichkeit, die Quelle sicher zu stellen, als die Zwischenhändler einfach komplett zu umgehen.

Das wird einige Leute sehr verärgern...
Früher war auch schon früher alles besser!
0
teorema67
teorema6722.02.18 13:59
spheric: Ich kann mir kaum vorstellen, dass Apple dafür sorgen wird, dass in naher Zukunft im Kongo Kobalt und andere Rohstoffe unter mit den USA vergleichbaren Bedingungen abgebaut werden. Wenn doch, werde ich alle Unkenrufe zurücknehmen und nur noch Apple Hardware kaufen
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+1
ilig
ilig22.02.18 17:33
unter mit den USA vergleichbaren Bedingungen
Ich kenne die USA Bedingungen. Für mich wäre es aber schon ein Fortschritt, wenn sie die Bedinungen im Kongo Schritt für Schritt verbessern würden.
0
spheric
spheric22.02.18 18:25
teorema67
spheric: Ich kann mir kaum vorstellen, dass Apple dafür sorgen wird, dass in naher Zukunft im Kongo Kobalt und andere Rohstoffe unter mit den USA vergleichbaren Bedingungen abgebaut werden. Wenn doch, werde ich alle Unkenrufe zurücknehmen und nur noch Apple Hardware kaufen

"Verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung

Verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung geht bis weit unter die Oberfläche.

Unser Einsatz für Menschen und den Planeten endet nicht bei der Fertigung. 2010 waren wir eines der ersten Unternehmen, das seine Lieferkette für Zinn, Tantal, Wolfram und Gold (3TG) von der Fertigung bis zum Schmelzwerk überprüft hat. 2016 haben wir die Überprüfung unserer Lieferkette für Kobalt abgeschlossen. Wir veröffentlichen weiterhin eine Liste unserer 3TG Schmelzwerke – und dieses Jahr stehen auf dieser Liste auch unsere Zulieferer für Kobalt. Im zweiten Jahr in Folge nehmen all unsere identifizierten 3TG Schmelzwerke und Raffinerien an Überprüfungen durch unabhängige Dritte teil. Genauso wie alle Kobalt-Schmelzwerke und -Raffinerien unserer Partner. 2016 haben wir 22 Schmelzwerke aus unserer Lieferkette entfernt. Wir werden weiterhin die Zusammenarbeit mit denen einstellen, die nicht in der Lage oder nicht gewillt sind, unsere hohen Standards einzuhalten. Jedes Jahr vergrößern wir unseren Einfluss auf unsere Lieferkette und setzen uns für höhere soziale Standards und Umweltstandards ein."
Früher war auch schon früher alles besser!
+2

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