Ron Johnson nicht mehr CEO von JCPenney - Kandidat für Apples Suche nach neuem Retail-Chef?
Bei Apple war Ron Johnson für Aufbau und Konzeption der enorm erfolgreichen Retail-Kette verantwortlich und zählte zu den engen Vertrauten von Steve Jobs. Mit ihm teilte er die Überzeugung, nicht in erster Linie auf besonders hohe Umsätze und Gewinne, sondern auf ein gelungenes Gesamtkonzept hinarbeiten zu müssen. Kundenzufriedenheit stehe über Rentabilität, so Jobs und Johnson. Nachdem Tim Cook das Ruder übernahm und sich Johnson vermehrtem Druck ausgesetzt sah, die Verkaufszahlen deutlich zu steigern, kam es Berichten zufolge zu Konflikten. Im
Sommer 2011 verkündete Johnson dann, Apple zu verlassen und stattdessen als CEO der Kette JCPenney tätig zu sein.
War Johnsons Arbeit bei Apple eine Erfolgsgeschichte,
so war die Zeit bei JCPenney allerdings von Fehlschlägen, schlechten Zahlen und Unzufriedenheit mit seinen Umstrukturierungen geprägt. Die grundlegende Neuausrichtung zahlreicher Geschäftspraktiken musste Johnson vor einigen Monaten wieder zurücknehmen, da das Unternehmen mit schwachen Zahlen enttäuschte und sich Johnsons Maßnahmen als problematisch herausstellten.
So hatte er beispielsweise die üppigen Rabattangebote abgeschafft, mit denen JCPenney zuvor viele Kunden in die Läden lockte. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, ein Lifestyle-Gefühl zu vermitteln - ganz so wie es mit den Apple Stores geglückt war. Auch sollten hochwertigere Produkte verkauft werden. Das Ergebnis: Die
Kunden besuchten JCPenney nicht mehr, die Umsätze brachen ein.
Nur eineinhalb Jahre nach Amtsantritt ist seine Zeit bei JCPenney nun vorbei, als Nachfolger wurde der ehemalige Unternehmenschef Mike Ullman eingesetzt. Angesichts
Apples glückloser Suche nach einem neuen Retail-Chef, die Stelle ist nach der Entlassung Browetts im vergangenen Herbst noch immer unbesetzt, kommen jetzt natürlich Spekulationen auf, Johnson könne möglicherweise ein Comeback bei Apple feiern und der Retail-Kette wieder vorstehen. In den bisherigen Überlegungen, wer als Retail-Chef in Frage komme, wurde Johnson nicht gehandelt.
Sicherlich gibt es manch einen, der sich eine Rückkehr Ron Johnsons wünscht. Fraglich bleibt aber, ob einerseits Tim Cook, andererseits Ron Johnson überhaupt daran interessiert sind, die Zusammenarbeit wieder aufzunehmen, da die Meinungsverschiedenheiten unverändert bestehen würden. Allerdings könnte auch ein gewisses Umdenken eingesetzt haben; Tim Cook hatte schon mehrfach bewiesen, auch Fehler eingestehen und diese korrigieren zu können. Auch wenn Johnson momentan nicht der wahrscheinlichste Kandidat ist, als denkbare Wahl wird er ab sofort ganz sicher gehandelt.
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