Rückblick auf Apples Quartalskonferenz: Rekorde, Rekorde, Rekorde
Tim Cook zeigte Demut. Bevor der Apple-CEO die neuen Verkaufsrekorde bekannt gab, dankte er zunächst allen Mitarbeitern, ohne die dieses Rekordquartal nicht möglich gewesen sei. Darauf ging es dann aber zur Sache beziehungsweise an die Rekordzahlen. Man hatte das Gefühl, dass der Apple-CEO vor lauter Rekordwerten gar nicht recht wusste, womit er anfangen soll.
iPhoneDie beeindruckendsten Zahlen lieferte (wieder einmal) das iPhone. 74,4 Millionen verkaufte iPhone 6, 6 Plus, 5s und 5c sind nochmals eine bemerkenswerte Steigerung zum 4. Quartal 2013 (51 Millionen Exemplare). In den Monaten Oktober bis Dezember hat Apple damit pro Stunde 35.000 iPhones verkauft. Am erfolgreichsten war das iPhone 6, gefolgt von dem größeren 6-Plus-Modell. Apple hat mit den größeren Displays der neuen iPhones also alles richtig gemacht und den Kundengeschmack exakt getroffen.
Dass ohne das iPhone bei Apple gar nichts mehr geht, beweist die Umsatzverteilung: Mehr als zwei Drittel des Gesamtumsatzes erwirtschaftet das Unternehmen aus Cupertino inzwischen allein mit iPhone-Verkäufen (69 Prozent). Zudem verkündete Cook, Apple habe inzwischen über eine Milliarde iOS-Geräte verkauft (wovon iPhones einen Anteil von 600 Millionen bilden).
iPadWo viel Licht ist, findet sich in der Regel auch etwas Schatten. Den gab es bezüglich der iPad-Verkäufe – diese fielen mit 21 Millionen verkauften Exemplaren um 18 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor. Als Grund dafür nannte Cook die große hauseigene Konkurrenz aus MacBook Air und iPhone 6 Plus.
Mac und Apple PayIn der Mac-Sparte kann sich Apple über 5,5 Millionen verkaufte Rechner freuen und ein Wachstum um 14 Prozent zum Vorjahr verzeichnen – der PC-Markt stagnierte dagegen im gleichen Zeitraum. Das bisher nur in den USA erhältliche digitale Verkaufssystem Apple Pay befindet sich laut Apple ebenfalls auf der Erfolgsspur. Zwei von drei mobilen Bezahlungen via Smartphone werden in den USA schon über Apple Pay abgewickelt. Zudem konnte Apple schon mehr als 750 Banken für das mobile Zahlungssystem gewinnen.
ChinaAuch in China zeigt die Umsatzkurve steil nach oben, was insbesondere auf das große Engagement von Tim Cook im Reich der Mitte zurück zu führen ist. Im Großraum China (inklusive Hongkong und Taiwan) hat Apple den Umsatz um 70 Prozent auf 16,1 Milliarden US-Dollar gesteigert – damit ist China nicht mehr weit davon entfernt, Europa zu überholen, wenn es um den zweitgrößten Absatzmarkt für Apple geht. Zwischen Oktober und Dezember machte Apples China Online Store mehr Umsatz als in den letzten fünf Jahren zusammen.
FazitMit 18 Milliarden Dollar Gewinn (38 Prozent mehr als im Vorjahr) war es das ertragreichste Quartal eines Unternehmens in der Geschichte – selbst der vorige Spitzenreiter Gazprom konnte im bisherigen Rekordquartal (1. Quartal 2011) nicht soviel Gewinn erwirtschaften wie jetzt Apple. Dazu kommt noch der um fast 30 Prozent gewachsene Umsatz von 74,6 Milliarden US-Dollar. Es wird sich zeigen, ob das Unternehmen aus Cupertino mithilfe der für April angekündigten Apple Watch dieses Jahr ähnlich viel oder gar noch mehr Gewinn erzielen kann.