Rückblick auf Mac-Hardware der 90er: August 2024 ist "Performa Month"
Gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts war es herausfordernd, Apple-Fan zu sein. Deutliche Innovationen beim Betriebssystem Mac OS ließen auf sich warten. In den Technikläden führten Apple-Produkte und deren präferierte Schnittstellen (AppleTalk, SCSI, ADB) ein Nischendasein. Zubehör und Software war schwierig aufzutreiben. Auch der Konzern in Cupertino selbst schien auf der Suche nach überzeugenden Strategien zu sein. Stephen Hackett greift im Monat August Apples Hardware-Reihe „Performa“ auf und will über eine
Artikelreihe die Geschichte der über 40 Modelle nacherzählen, die zwischen 1992 und 1996 auf den Markt kamen.
Im ersten Artikel umreißt Hackett den
Grundgedanken der Modellreihe, die sich vornehmlich an Privatanwender richtete: System 7 wurde für die Performa-Reihe mit einigen zusätzlichen Funktionen ausgestattet, die Menschen mit wenig Computer-Erfahrung den Einstieg erleichtern sollten. Zudem setzte Apple auf andere Vertriebswege, um neue Kundengruppen zu erschließen: Anstatt in Computerfachgeschäften wurden Performas in Warenhäusern wie Sears und Circuit City präsentiert.
Verwirrendes ProduktsortimentDas Angebot der kurzlebigen Performa-Reihe lässt sich bis heute schwer in eine klare Produktstrategie einordnen: Vom umbenannten Mac Classic II (Performa 200) über flache Pizzaschachteln mit 68040-Prozessor (Performa 475) und All-in-One-Gehäuse mit TV-Tuner (Performa 5200) bis hin zum PowerPC-Tower mit integriertem Subwoofer (Performa 6400) gab es eine breite Auswahl an Hardware-Konfigurationen. Als Steve Jobs zunächst als Interims-CEO zu Apple zurückkehrte, war die Performa-Reihe einer der ersten Streichkandidaten. Deren Nachfolger machten nebenbei Schluss mit einem der wenigen modellübergreifenden Eigenschaften der Performa-Macintoshs – der Farbe Beige. Der Gegenentwurf für einstiegsfreundliche Rechner von Apple war der seit 1998 angebotene iMac, dessen bunte Farben und eindeutig wiedererkennbares Design den Start für eine weitere erfolgreiche Ära der Marke Apple darstellte.
Keine Glanzphase der FirmengeschichteDie Neunzigerjahre waren von mehreren Wechseln an der Firmenspitze geprägt: John Sculley musste 1993 gehen, sein Nachfolger Michael Spindler blieb drei Jahre CEO, Gil Almelio nur ein Jahr. Die Zeit ohne klare Produktstrategie spiegelt sich in der eher deprimierenden Geschichte der Performa-Modelle wider. Hackett zitiert in einer Fußnote den Blogger und Podcaster Jason Snell, der ihm von der Artikelreihe abriet: Viele Apple-Fans und Performa-Zeitgenossen wollten dieses Kapitel einfach nur vergessen.