Rund 50 Ärzte arbeiten für Apple, damit die Health-App helfen kann, ernsthafte medizinische Probleme zu lösen
Apple beschäftigt rund 50 Ärzte in verschiedenen Teams der eigene Health-Sparte. Sie sollen dafür sorgen, dass Apple auch medizinische Lösungen entwickelt, die über Fitness- und Wellness-Anwendungen hinausgehen. Das geht aus einem aktuellen
Report von CNBC hervor.
Quellen sprechen von "Dutzenden" von ÄrztenMehrere Quellen des Nachrichtenportals bestätigten, dass Apple mehr Ärzte beschäftigt, als zunächst angenommen. Zwischen 40 und 50 Mediziner unterstützen demnach unterschiedliche Teams in Apples Health-Department. Damit stelle sich der Technologiekonzern den potenziell härtesten Kritikern seiner Ambitionen im Gesundheitssektor. Zudem deute es daraufhin, dass Apple Lösungen entwickele, um Menschen mit ernsthaften medizinischen Problemen zu helfen – nicht nur besorgten Anwendern, denen es eigentlich gut gehe.
Spezialisten, die nicht nur der Show dienenCNBC hat in LinkedIn und anderen Quellen recherchiert und rund 20 Ärzte gefunden, die "versteckt" für das Unternehmen tätig sind. Darunter fällt etwa der Kinderarzt Rajiv Kumar aus Stanford, der schon seit mehreren Jahren im verborgenen für Apple arbeitet. Zwar beschäftigten andere Technologiekonzerne auch Mediziner, doch bei Apple sei die Menge in eklatante Höhen gestiegen. Naturgemäß äußert sich der iPhone-Produzent nicht zu seinen Personalangelegenheiten.
Facharzt für Orthopädie führt TeamDer Bericht nennt beispielsweise die Zusammenarbeit mit dem Orthopäden Sharat Kusuma, der in einem Joint Venture mit dem Medzinproduktehersteller Zimmer Biomet untersucht, inwiefern Apple-Technologien Patienten nach einer Knie- und Hüftprothesenoperation helfen können. Kusuma soll laut seinem LinkedIn-Profil das dazugehörige Team leiten. Solche Spezialprojekte soll es einige unter dem Dach der Health-Abteilung geben.
Medizinprofessorin an der Spitze der Health-AbteilungEin weiteres Beispiel stellt die ehemalige Professorin Sumul Ahmad Desai für klinische Medizin an der Universität Stanford dar. Sie soll laut Insidern direkt Apples COO Jeff Williams unterstehen, der auch das Apple-Watch-Projekt leitet. Desai ist nicht nur eine Spezialistin in Telemedizin, sondern hat angeblich bis heute direkten Patientenkontakt und beschäftigt sich weiterhin wissenschaftlich mit klinischen Studien.
Kardiologen, Hausärzte und ein AnästhesistAnsonsten verteilen sich die Apple-Ärzte auf verschiedene Departments: Einige arbeiten an der Apple Watch und konzentrieren sich auf Gesundheitssensoren, andere arbeiten an Lösungen, um Patientendaten zu strukturieren und zu sammeln. Bei vielen weiß man aufgrund der strikten Geheimhaltung Apples nicht, an was sie wirklich arbeiten. Parallel richtet sich Apple zuweilen direkt an niedergelassene Ärzte, um ihre Meinung einzuholen. Als Apple beispielsweise den EKG-Sensor der Apple Watch ankündigte, schaltete der Konzern eine Webseite frei, damit sich Ärzte mit ihren Fragen an das Unternehmen wenden konnten. Apple versucht so das Vertrauen der Mediziner zu gewinnen, die auch aus Haftungsgründen neuen Gesundheitstechnologien häufig skeptisch gegenüberstehen.