SSDs im Test: Samsung 860 EVO und 860 PRO – Welche Vorzüge bringt die neue SATA-Speichergeneration?
Festplatten (HDD = Hard Disk Drive) sind out. Naja fast. Zumindest zeichnet sich schon seit ein paar Jahren das schleichende Aus der rotierenden Massenspeicher ab, denn abgesehen von Big Data Anwendungen, wo sehr große Datenmengen mit akzeptablen Zugriffszeiten und zu niedrigen Kosten vorgehalten werden müssen, gibt es immer weniger Argumente für sich drehende Magnetspindeln.
Solid State Disk, kurz SSD, lautet die Zauberformel für immer mehr alltägliche Anwendungen. Also Massenspeicher, die ohne bewegliche Teile auskommen und die Daten in nichtflüchtigen Speicherzellen ablegen, die ihre Information auch dann behalten, wenn keine Energie zugeführt wird. – Also ganz im Gegensatz zum RAM des Computers, dessen Daten ohne Stromzufuhr verloren gehen. Die technischen Hintergründe zur Entwicklung solcher nichtflüchtiger Festspeicher sind vielfältig, kompliziert und für den Otto-Normalanwender eigentlich völlig unwichtig. Kurz gesagt kämpfen die Hersteller von SSDs bislang alle mit zwei Hauptproblemen:
1. ausreichende Langlebigkeit für möglichst viele Schreib-/Lese-Zyklen (angegeben als Wert der "Total Bytes Written" (TBW))
2. Massenfertigung zu verbraucherfreundlichen Preisen bei ausreichend großer Speicherkapazität
Denn SSDs haben Festplatten den Rang vor allem deshalb noch nicht abgelaufen, weil ihr Preis-pro-Gigabyte vergleichsweise hoch ist und weil SSDs – je nach verwendeter Technik – nur begrenzt beschreibbar sind, bevor sie das Zeitliche segnen. Ihre Vorteile hingegen sind bestechend. Dank fehlender beweglicher Teile unterliegen sie keinem mechanischen Verschleiß und sind dadurch auch wesentlich unanfälliger gegenüber Stößen, was sie ideal für Notebooks und andere mobile Devices macht. Zudem benötigen sie auch weniger Energie als Festplatten und können Daten wesentlich schneller schreiben oder ausgeben als die besten Festplatten. Es entfallen dabei auch solche Dinge, wie die Zeit, die benötigt wird, um die entsprechenden Daten auf der Magnetscheibe unter den Schreib/Lesekopf zu bewegen. Je nach Art der verwendeten Speicherzellen und der Schnittstelle schaffen moderne SSDs Transferraten zwischen etwa 300 und 2.500 Megabyte pro Sekunde (MB/s). Selbst die langsamsten sind damit ungefähr so schnell, wie die schnellsten rotierenden Festplatten. Und last but not least arbeiten SSDs absolut geräuschlos. – Das Problem sind nach wie vor die hohen Kosten.
Die schnellsten heute verfügbaren SSDs für Verbraucher-Anwendungen finden sich beispielsweise in MacBook Pro oder im neuen iMac Pro. Die nach dem NVMExpress-Standard via PCIe verbundenen Speichermodule sind enorm teuer. Deutlich günstigere Varianten finden sich für den eSATA-Anschluss, der üblicherweise auch für Festplatten Verwendung findet. Das Problem hierbei: eSATA kann zum Flaschenhals für moderne SSDs werden. Dafür bietet eSATA eine recht einfache und kostengünstige Art der Verbindung. Beispielsweise ist SATA der übliche Anschluss für Festplatten/SSDs in Speichersystemen wie NAS (Network Attached Storage), kann aber auch per Adapter zum Beispiel für USB genutzt werden. Mit einem einfachen Festplattengehäuse oder Kabeladapter
wie diesem für rund 12 Euro lassen sich SATA-SSDs sehr kostengünstig mit jedem beliebigen Mac oder PC verbinden, auch wenn es keine internen Steckplätze dafür gibt.