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SUV raste in Apple Store – Verteidigung gibt KI die Schuld

Es muss eine grausame Szene gewesen sein, die sich Passanten am Morgen des 21. November 2022 gegen 11 morgens in einem Einkaufszentrum in Hingham (Massachusetts, USA) darbot: Der 54-jährige Bradley R. fuhr mit voller Geschwindigkeit in die Glasfront des Apple Store. Mindestens zwanzig Menschen wurden mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert, ein 65-jähriger Kunde starb am Unfallort. Nach einem Verhör kam der Fahrer auf Kaution frei. Seine Anwälte argumentieren nun, dass eine fehlerhafte KI Ursache für den Unfall gewesen sei. Allerdings hatte der Toyota 4Runner bis 2022 gar keine entsprechenden Fähigkeiten.


Am Tag des Unfalls beschrieb Bradley R. das Geschehen noch als unglücklichen Unfall. In darauf folgenden Verhören hatte er ausgesagt, dass sein Fuß am Gaspedal hängengeblieben sei. Die neue Argumentation der Verteidigung ist überraschend, da das Auto ab Werk mit keiner Autopilot-Funktion ausgestattet sein konnte. Die bis 2022 hergestellten Modelle des 4Runner von Toyota beherrschten lediglich "Cruise Control" sowie "Lane Assist". Beides sind zwar Fähigkeiten, die als KI-basiert bezeichnet werden könnten, doch bieten diese keine Hilfe im Stadtverkehr. Erst in Folgemodellen integrierte der Hersteller eine Erkennung möglicher Kollisionen mit automatischer Notbremsung unter der Bezeichnung "Safety Sense". Selbst wenn diese KI-Funktionen im Auto des Angeklagten vorhanden gewesen wären, ist fraglich, ob das Gericht den Fahrer deshalb aus der Verantwortung für sein Fahrzeug entlässt. Die Anklage erbat das Gericht um Zeit, die neue Verteidigungsstrategie zu prüfen.

Opfer verklagen Apple: Geschäft nicht abgesichert
Sowohl Apple als auch die Betreibergesellschaft des Einkaufszentrums müssen sich in einem separaten Verfahren gegen Vorwürfe verteidigen: Dem Geschäft fehle eine angemessene Sicherung gegen diese Art von Unfall. Die Ladenfront sei nicht gestaltet, um eine wirksame Barriere gegen ein fahrendes Auto zu bilden. Alternativ wären die vielfachen Verletzungen vermeidbar gewesen durch das Aufstellen von Barrieren zwischen Fensterfront und Parkplatz, argumentiert die Anklage.

Kommentare

TerenceHill
TerenceHill03.05.24 08:45
Das ist die USA 🙈
+16
athlonet03.05.24 08:49
TerenceHill
Das ist die USA 🙈
Das Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten...
+10
fronk
fronk03.05.24 08:50
Und das sind News auf BILD-Niveau. Außerdem ist nicht gesagt, dass der Fahrer Recht bekommen wird …
Haters, go away and hate yourself!
-16
tbaer
tbaer03.05.24 08:57
fronk
Und das sind News auf BILD-Niveau. Außerdem ist nicht gesagt, dass der Fahrer Recht bekommen wird …

Die hier beschriebenen Handlungen sind auf "Bild-Niveau":
- (fehlende) KI ist Schuld am Unfall
- (fehlende) Sicherung von Fussgängern vor Unfallfahrzeugen

Offenbar müssen besser alle US-Amerikaner weggesperrt werden, damit sie im Straßenverkehr andere nicht verletzen bzw. dort nicht verletzt wrden.
+23
Earlemann03.05.24 09:40
Wo keine Fahrassistenz-Systeme im Einsatz, da kann man auch keine Fahrassistenz-Systeme als Argument ins Feld führen ... Verstehe das nicht - das kann von der Verteidigung eigentlich nur ein (seltsames) Spiel auf Zeit sein.

In den USA sind so einige fragwürdige Urteile gesprochen worden (zum Beispiel 3 Millionen Dollar wegen zu heißem Kaffee beim goldenen M, oder 800.000 wegen zu heißem Chicken Nugget ...), aber wenn nun ein Store-Betreiber Barrikaden errichten muss, um außer Kontrolle geratene Fahrzeuge davon abzuhalten, in das Geschäft zu rasen - wo ist da dann die Grenze? Muss ein Storebetreiber dann auch Vorkehrungen treffen, wenn ein Flugzeug aufs Dach stürzt? Müssen alle Kunden und Mitarbeiter vor dem Besuch ärztlich untersucht wurden, weil Kunde A könnte Kunde B mit einem Schnupfen oder einem Zombievirus anstecken?
+17
CJuser03.05.24 09:42
Da fällt mir nur der Spruch von Einstein zur Unendlichkeit des Universums ein
+17
colouredwolf03.05.24 09:57
Earlemann
Wo keine Fahrassistenz-Systeme im Einsatz, da kann man auch keine Fahrassistenz-Systeme als Argument ins Feld führen ... Verstehe das nicht - das kann von der Verteidigung eigentlich nur ein (seltsames) Spiel auf Zeit sein.

In den USA sind so einige fragwürdige Urteile gesprochen worden (zum Beispiel 3 Millionen Dollar wegen zu heißem Kaffee beim goldenen M, oder 800.000 wegen zu heißem Chicken Nugget ...), aber wenn nun ein Store-Betreiber Barrikaden errichten muss, um außer Kontrolle geratene Fahrzeuge davon abzuhalten, in das Geschäft zu rasen - wo ist da dann die Grenze? Muss ein Storebetreiber dann auch Vorkehrungen treffen, wenn ein Flugzeug aufs Dach stürzt? Müssen alle Kunden und Mitarbeiter vor dem Besuch ärztlich untersucht wurden, weil Kunde A könnte Kunde B mit einem Schnupfen oder einem Zombievirus anstecken?

das ist halt US-Gesetzgebung. Man hat sehr viele Freiheiten. Erst wenn jemand zu Schaden kommt wird es sehr teuer. Wie viele Hundert Millionen musste Fox News zahlen? Und wie viele werden sie demnächst zahlen müssen?
0
Frank Drebin
Frank Drebin03.05.24 09:58
Die USA sind ein Land das Idiocracy zur Realität werden lässt…
+15
dam_j
dam_j03.05.24 10:04
Frank Drebin
Die USA sind ein Land das Idiocracy zur Realität werden lässt…

Und DE schreibt ab...
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
+7
AJVienna03.05.24 10:05
Earlemann
Wo keine Fahrassistenz-Systeme im Einsatz, da kann man auch keine Fahrassistenz-Systeme als Argument ins Feld führen ... Verstehe das nicht - das kann von der Verteidigung eigentlich nur ein (seltsames) Spiel auf Zeit sein.
Die fehlen halt, genauso wie die Barrieren. Am besten gleich Toyota mit verklagen.
+5
X-Jo03.05.24 10:15
MTN
[…] Dem Geschäft fehle eine angemessene Sicherung gegen diese Art von Unfall. […]
Dafür müssen Schulen und generell der öffentlich Raum nicht angemessen gegen Schußwaffengebrauch geschützt werden — kommt ja fast nie vor …
+7
tranquillity
tranquillity03.05.24 10:17
Von jedem Auto geht letztendlich eine lebensgefährliche Betriebsgefahr aus, für die natürlich der Fahrzeugführer in Haftung genommen werden muss. Auch wenn er seine Verantwortung an Assistenzsysteme deligiert.
+9
kofel03.05.24 10:36
tranquillity
Von jedem Auto geht letztendlich eine lebensgefährliche Betriebsgefahr aus, für die natürlich der Fahrzeugführer in Haftung genommen werden muss. Auch wenn er seine Verantwortung an Assistenzsysteme deligiert.
Vor allem an ein NICHT VORHANDENES derartiges Assistenzsystem!
+6
rafi03.05.24 11:29
Ich werde meinen Hamster mit Hilfe von KI in der Mikrowelle trocknen und ihr könnt nichts dagegen tun!

Mist, jetzt ist er abgehauen.
+3
der Wolfi
der Wolfi03.05.24 11:32
Ich bin mir sicher das den Fahrer keine Schuld trifft.
Der arme Kerl und gute Amerikaner wurde von den Kommunisten und Zombies die die letzte Präsidentschaftswahl gestohlen haben mit KI ferngesteuert. Jetzt machen sie auch vor einem heiligen Technikgral nicht mehr halt.
Normal is für die Andern
+3
der Wolfi
der Wolfi03.05.24 12:12
rafi
Ich werde meinen Hamster mit Hilfe von KI in der Mikrowelle trocknen und ihr könnt nichts dagegen tun!

Mist, jetzt ist er abgehauen.
Sie! Jetzt ist sie abgehauen. Die KI der Mikrowelle hat Deine Gedanken gelesen und das geplante schändliche Tun durch Flucht verhindert.
Normal is für die Andern
+2
apfelmaus03.05.24 13:20
Wenn man sich zur Rückbank umdreht und streckt um z.B. etwas von dort zu holen stützt man sich unweigerlich mit dem Fuß ab. Wenn dieser auf dem Gaspedal steht und ein Gang eingelegt ist, ….
+1
Peter Eckel03.05.24 16:31
der Wolfi
Der arme Kerl und gute Amerikaner wurde von den Kommunisten und Zombies die die letzte Präsidentschaftswahl gestohlen haben mit KI ferngesteuert.
Ja, genau! Endlich ein zweifelsfreier Beweis für die Computerchips in der Covid-Impfung, mit denen DIE die Leute fernsteuern!
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+1
X-Jo03.05.24 19:56
Peter Eckel
[…]
Ja, genau! Endlich ein zweifelsfreier Beweis für die Computerchips in der Covid-Impfung, mit denen DIE die Leute fernsteuern!
Also ich spüre den Chip immer ganz deutlich, wenn ich in die Nähe einer 5G-Funkanlage komme.
+2
Tirabo04.05.24 00:41
Earlemann

In den USA sind so einige fragwürdige Urteile gesprochen worden (zum Beispiel 3 Millionen Dollar wegen zu heißem Kaffee beim goldenen M,

Achtung!

Die Geschichte mit dem Urteil gegen M und dem heißen Kaffee wird immer wieder gerne als fragwürdig und absurd erzählt, ist aber tatsächlich tragischer und weniger absurd, wie so viele andere Schadensersatzprozesse auch.
Von den ursprünglichen 2,8 Mi Dollar bekam die Dame nämlich „nur noch“ 640.000 Dollar. Wenn man berücksichtigt, dass dieser Betrag sich aus 160.000 Dollar "compensatory damages" (das ist der hier bekannte Schadensersatz) und 480.000 Dollar "punitive damages" (das ist ein sog. Strafschadensersatz - diesen gibts in Deutschland gar nicht) zusammensetzen und bis zu 33% Erfolgsprovision an die klagende Anwaltskanzlei gehen können, bleibt dann gar nicht mehr so sehr viel übrig.
Was war denn da überhaupt passiert?
M hat damals noch extrem heißen Kaffee mit 85° Celsius Temperatur herausgegeben, das war über 33% mehr als bei der Konkurrenz. Dieser heiße Kaffee war der Frau im Laden auf die Beine und den Körper verschüttet und sie hatte dadurch Verbrennungen 3.Grades, mehrere Hauttransplantationen. Die Heilung dauerte insgesamt über zwei Jahre und die Kosten der Heilung waren extrem hoch.
Der Fall der Frau war damals eben auch nicht der erste und schon gar nicht der einzige. Zuvor gab es bei M bereits über 700 Fälle von leichteren Verbrennungen wegen des zu heiß servierten Kaffees, die M aber noch alle außergerichtlich regeln konnte. Diesmal aber nicht mehr.

Das amerikanische Schadensersatzrecht ist eben anders aufgebaut als das deutsche. Bitte nicht lächerlich darüber machen, wenn man nicht weiß wie es funktioniert. Dort wird sehr an Eigenverantwortung der Unternehmen appelliert, die aber mehr Freiheiten haben. Hier in Deutschland wird bereits von Anfang an mehr auf Gesetze und staatliche Kontrolle geachtet. Unternehmen müssen sich also an Vorgaben halten. Wenn dort aber ein Unternehmen „Mist“ baut, kann es dann auch sein, dass es dann um sehr hohe Straf- und Schadensersatzsummen geht.
Diese hohen Summen sollen abschreckend sein und Unternehmen weiter zu hoher Verantwortung zwingen.
Das ist auch der Grund, weswegen bei uns nicht so hohe Summen vorkommen und die Suche nach „Schuld“ hier auch komplizierter ist.

+8
Legoman
Legoman04.05.24 09:54
Tirabo
Verbrennungen
Verbrühungen...

Aber zum eigentlichen Thema:
Barrieren vor Glasfronten sind absolut unüblich und erst als Terrorismusprävention aufgetaucht. Wenn man verhindern will, dass Autos irgendwo reinfahren - wo will man da anfangen? In ein Geschäft zu brettern, ist wohl eher die Ausnahme - aber schon eine Bordsteinkante ist kein Hindernis.
+5
TotalRecall
TotalRecall06.05.24 09:20
Ja, die SUVs sind eine absolute Drecksplage! Werden immer mehr zu Grosskaliberwaffen. Werde jeden Tag mind. 1x genötigt wenn ich mit dem Radl unterwegs bin. Es reicht schon lange
tranquillity
Von jedem Auto geht letztendlich eine lebensgefährliche Betriebsgefahr aus, für die natürlich der Fahrzeugführer in Haftung genommen werden muss. Auch wenn er seine Verantwortung an Assistenzsysteme deligiert.
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