Safari: Apple plant mehr Datenschutz bei Ad-Tracking
Tim Cook betont in den letzten Jahren immer wieder, wie wichtig Apple der Schutz von Nutzerdaten ist. Der CEO stellt sich damit bewusst gegen IT-Konkurrenten wie Google, deren Geschäftsmodell maßgeblich von der Auswertung von Anwenderdaten lebt. Apples Browser Safari etwa bietet immer ausgefeiltere Anti-Tracking-Schutzvorrichtungen, um Nutzer vor Daten-Nachverfolgung zu schützen.
Ein neues Safari-Feature soll es zudem Werbetreibenden noch in diesem Jahr ermöglichen, die Effektivität ihrer Kampagnen zu messen, ohne die Privatsphäre der Anwender einzuschränken. Nutzer werden nicht mehr anhand ihrer Klicks auf Werbeeinblendungen identifizierbar sein.
Privacy Preserving Ad Click AttributionDie Funktion heißt „Privacy Preserving Ad Click Attribution For the Web“. Werbe-Tracking soll darüber anonymer als bisher funktionieren. WebKit-Entwickler John Wilander erklärt im
Blogbeitrag, warum das neue Feature seiner Meinung nach für mehr Privatsphäre nötig ist. Klassischerweise funktioniere Ad-Click-Attribution via Cookies und „Tracking-Pixel“, um sowohl dem Werbetreibenden als auch der jeweiligen Website mitzuteilen, wer wann auf welche Werbeanzeigen geklickt und anschließend etwas gekauft hat. Der Nachteil daran – aus Datenschutz-Sicht – sei, dass es praktisch keine Grenze bezüglich der erhobenen Daten gebe – entsprechend werde seitenübergreifendes Tracking ermöglicht.
Vereinbarkeit von Werbeinteressen und PrivatsphäreApple sieht die genannte Tracking-Methode als Eindringen in die Privatsphäre des Nutzers und möchte sie am liebsten ganz aus Safari und WebKit verbannen. Dazu benötige es eine Alternative, die nicht nur die Interessen der Werbetreibenden berücksichtige, sondern auch Aspekte des Datenschutzes. „Privacy Preserving Ad Click Attribution“ erlaubt zwar kein seitenübergreifendes Tracking von Nutzers – trotzdem soll die Effektivität von Online-Werbemaßnahmen messbar sein. Die Funktion wird im Browser integriert sein und direkt auf dem jeweiligen Endgerät ausgeführt werden. Der Browser-Anbieter hat keinen Zugriff auf die erhobenen Werbedaten.
Neue Tracking-Funktionen für mehr DatenschutzKonkret bedeutet das Feature einen höheren Datenschutz in diversen Bereichen. Gebündelte Nutzerdaten-Pakete aus Ad-Click und Conversion soll es nicht mehr geben. Apple plant, nur Werbekunden die Messung der Conversions zu erlauben. Die Verwertung der Klickzahl für Anzeigen obliegt dagegen den Werbemedien. Zudem soll die Anzahl der Anzeigenkampagnen, die auf einer Internetseite parallel gemessen werden können, auf 64 gedeckelt sein. Die Übermittlung der erhobenen Daten wird darüber hinaus um 24 bis 48 Stunden verzögert, um die Nutzeridentifikation zusätzlich zu erschweren. Echtzeit-Tracking von Anwendern etwa wäre damit unmöglich.
„Privacy Preserving Ad Click Attribution“ ist bereits Bestandteil der Technology Preview 82 von Safari. Apple möchte das Feature noch dieses Jahr in die finale Version des hauseigenen Browsers zu integrieren.