Sammelklage: 12.000 Store-Mitarbeiter vs. Apple
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2013 kamen die ersten Beschwerden von Mitarbeitern der Apple Retail Stores ans Tageslicht, die
Apples Praxis der Taschendurchsuchung monierten. Jeweils vor einer Mittagspause sowie nach Ende einer Schicht müssen Angestellte ihre Taschen vorzeigen und sich kontrollieren lassen. Die Tatsache allein sorgte schon bei vielen Mitarbeitern für Missmut, da "Angestellte wie Kriminelle behandelt werden", so ein häufig gehörter Vorwurf. Ist es aber vielen Angestellten noch einsichtig, dass Apple konsequent gegen Ladendiebstahl vorgeht und auch bei eigenen Mitarbeitern nicht halt macht, so sorgt ein anderer Punkt für noch mehr Ärger.
Keine VergütungSowohl die Taschendurchsuchung vor der Mittagspause als auch die Kontrolle am Ende des Arbeitstages wird nicht vergütet. Rund 10 bis 15 Minuten dauert der Vorgang allerdings jeden Tag - also mehr als eine Stunde pro Woche. Einer Sammelklage gegen Apple schlossen sich jetzt 12.000 Mitarbeiter an. Gefordert wird, dass Apple die angefallenen, unbezahlten Überstunden ebenfalls vergüten müsse. Pro Jahr und Mitarbeiter entspreche dies rund 1400 Dollar. In einem vergleichbaren Fall hatten Gerichte geurteilt, dass die Zeit für Sicherheitskontrollen als Arbeitszeit zu werten sei und daher bezahlt werden müsse.
Cook wusste BescheidAus den Gerichtsunterlagen der ersten Klagen gegen Apple geht hervor, dass Store-Manager schon 2012 E-Mails an Tim Cook geschickt hatten und sich darüber beschwerten, wie sie ihre Mitarbeiter behandeln müssen. Tim Cook leitete eine dieser Mails an die Personalabteilung weiter und stellte die Frage "Stimmt das?". Die Antwort auf diese Mail bleibt aber unbekannt und liegt dem Gericht nicht vor.
Personalchefin regt Änderungen anEbenfalls kritisiert wurde in der E-Mail, dass die Durchsuchung nicht im Hinterzimmer, sondern direkt vor Kunden stattfinde - anders als unter Diebstahlverdacht stehende Besucher des Apple Stores, denen mehr Geheimhaltung zugestanden wird. Von Apple gibt es bislang nur eine Stellungnahme. Von Personalchefin Denise Young Smith war zu hören, es müsse intelligentere und respektvollere Wege geben, um eine Abschreckungskulisse gegen Ladendiebstahl aufzubauen.