Samsung: Entschuldigung und Schmerzensgeld für an Krebs erkrankte Mitarbeiter
Samsung hat sich offiziell bei den Mitarbeitern entschuldigt, deren Arbeit in den konzerneigenen Fabriken schlimme gesundheitliche Konsequenzen nach sich zog. Bei mindestens dutzenden von Angestellten wurden schwerwiegende Krankheiten wie Krebs oder Leukämie diagnostiziert, die von den Produktionsbedingungen bei Samsung und den dort verwendeten Chemikalien begünstigt worden sein könnten. Der Konzern und Apple-Zulieferer kündigte Kompensationszahlungen für jeden Betroffenen an.
Display- und Halbleiter-Produktion betroffenKinam Kim, Chef von Samsungs „Device Solutions“-Abteilung,
sprach von Versäumnissen des Konzerns: „Geliebte Kollegen und deren Familien haben lange Zeit gelitten – und Samsung hat es verpasst, sich früher darum zu kümmern.“ Potenzielle Gesundheitsrisiken bei der Display- und Halbleiter-Produktion seien nicht gut genug untersucht und eingedämmt worden.
Kim gab allerdings nicht zu, dass Samsung alleine für die Erkrankungen verantwortlich ist. Nichtsdestotrotz versprach Samsung „aktuellen und ehemaligen Angestellten, die unter einer arbeitsbedingten Krankheit leiden“, Zahlungen in Höhe von umgerechnet 115.000 Euro pro Person. Der Antrag auf Kompensationsleistungen ist bis zum Jahr 2028 möglich. Jeder, der seit 1984 für mindestens ein Jahr in einer der betroffenen Samsung-Fabriken arbeitete, hat im nachgewiesenen Krankheitsfall berechtigte Hoffnung auf finanzielle Leistungen des Konzerns.
Viele der Betroffenen und Angehörigen organisieren sich in der Gruppe „Sharps“ (Supporters for the Health and Rights of People in the Semiconductor Industry), um ihre Forderungen gegenüber Samsung durchzusetzen. Sharp zufolge gibt es zusätzlich zu den bisher bekannten Fällen noch 319 weitere Opfer, von denen 117 schon verstorben seien.
Apple bekam in den letzten zehn Jahren auch immer wieder Kritik wegen der Arbeitsbedingungen bei den unter anderem asiatischen Zulieferern ab. Das Unternehmen reagierte darauf mit der Verkündung von Sicherheitsstandards, Audits vor Ort und entsprechenden Zuliefererberichten, um die Arbeitsbedingungen bei den Firmenpartnern zu verbessern.