Samsung beschönigt Verkaufszahlen der Galaxy-Tablets
Die meisten Hersteller, darunter auch Samsung, veröffentlichen keine tatsächlichen Verkaufszahlen, sondern nur Auslieferungszahlen an Händler. Häufig werden diese Zahlen von Presse und Analysten mit wirklichen Verkaufszahlen gleichgesetzt, obwohl eine enorme Diskrepanz bestehen kann. Apple veröffentlicht nur tatsächliche Verkaufszahlen in den Quartalsberichten.
Besonders hoch scheint diese Diskrepanz bei Samsungs Galaxy-Tablets zu sein. Im Patentstreit zwischen Apple und Samsung sind nun diverse Dokumente aufgetaucht, aus denen die tatsächlichen Verkaufszahlen des Android-basierenden Tablets hervorgehen. Nach Produktstart im Jahr 2011 gab Samsung stolz bekannt, man habe zwei Millionen Geräte in nur sechs Wochen ausgeliefert. Anscheinend lag das Gerät aber wie Blei in den Regalen, denn aus den nun veröffentlichten Dokumenten geht hervor, dass Samsung gerade einmal eine Million Tablets im gesamten Jahr 2011 verkauft hat.
Obwohl diese erschreckenden Daten Samsung sehr wohl bekannt waren, gab man diese weder an die Presse noch an Investoren weiter.
Zum Vergleich: Im Jahr 2011 verkaufte Apple 17,4 Millionen iPads, Amazon konnte 5 Millionen Tablets an Kunden verkaufen und sogar der E-Reader Nook erreichte 1,5 Millionen Kunden. Durch die von Samsung veröffentlichten Auslieferungszahlen sprachen manche Analysten dem Galaxy-Tablet einen Marktanteil von fast 25% zu - obwohl dieser in der Realität nur ein Bruchteil dieser Werte war.
Schon öfter kam bei veröffentlichten Web-Zugriffsstatistiken Zweifel auf, weil häufig iOS-Geräte deutlich stärker vertreten waren als die aus Auslieferungszahlen errechneten Marktanteil ergaben. Cook kommentierte dies mit: "Wenn die Konkurrenz auch so viele Tablets verkauft, weiß ich nicht, wozu diese genutzt werden". Ob und wie groß die Diskrepanzen bei anderen Produkten aus dem Hause Samsung und anderen Herstellern sind, ist leider nicht bekannt.
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