Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Samsung implementiert WebCL in WebKit

Im Zuge der Weiterentwicklung der WebKit-Engine, auf der zahlreiche Mobile- und Web-Browser wie beispielsweise Chrome und Safari basieren, hat Samsung einen ersten Prototypen mit WebCL-Unterstützung vorgestellt. Dies Umsetzung von WebCL ähnelt dabei der von WebGL. So wird per JavaScript einer Web-Seite ein Hardware-naher Zugriff auf die Grafikkarte geboten, um deren Leistung für rechenintensive Aufgaben wie Physikberechnungen nutzen zu können. Die von Samsung vorgestellte WebKit-Implementierung unterstützt momentan allerdings nur Mac OS X in Kombination mit OpenCL-kompatiblen Nvidia-Grafikchips. Wie schon bei WebGL erhöht sich zudem auch bei Einsatz von WebCL die Gefahr für Hackangriffe, da die Grafiktreiber zu komplex sind, um Angriffen aus dem Web Stand zu halten. So stehen die Browser-Hersteller auch hier in der Pflicht, ein verbessertes Sicherheitskonzept zu entwickeln, damit sich WebCL als Standard durchsetzen kann.

Weiterführende Links:

Kommentare

ExMacRabbitPro05.07.11 09:42
Also mir wäre es am liebsten, wenn das ganze Zeug aus dem Browser raus bleiben würde...
0
speckbretzel
speckbretzel05.07.11 09:56
Hauptsache, es finden sich keine Sicherheitslücken, durch die dann ein Angreifer Zugriff auf das System erlangt. Immerhin hätte der Angreifer dann direkten Hardwarezugriff.
0
fluppy
fluppy05.07.11 10:02
Coole Sache. Schade, dass Microsoft so standardfeindlich eingestellt ist.
0
ExMacRabbitPro05.07.11 10:05
speckbrezel

Diese Lücken wird es mit Sicherheit geben. Das Problem ist nämlich, dass hier auf Softwarekomponenten des Systems zugegriffen wird, die extrem performance kritisch ist - nämlich das Grafiksystem.

Jede (sicherheits-)Überprüfung bezüglich Speicherzugriff, Buffer-Größen oder auch die Erlaubnis bestimmte Funktionen überhaupt ausführen zu können kosten, aus Sicht der Grafiksystems, unnötige Rechenzeit. Und diese will man dort eigentlich nicht haben und diese werden bei den aktuellen Implementierungen sicher auch nicht vorgenommen.
0
Hannes Gnad
Hannes Gnad05.07.11 10:06
@fluppy
Schade, dass Microsoft so standardfeindlich eingestellt ist.
Ist Microsoft gar nicht (mehr). In diesem Fall hat Microsoft ganz richtige und prinzipielle Sicherheitsbedenken geäußert, von wegen daß via WebCL dann Webseiten Programme auf der Grafikkarten mit direktem Zugriff auf den Systemspeicher fahren dürfen. Details weiß sierkb.
0
fluppy
fluppy05.07.11 10:23
Mag sein, jedenfalls verhindern Apple und Microsoft eine Etablierung von Html5.
0
nowMAC05.07.11 10:23
Die kritik von u. a. Microsoft ist schon berechtigt!

Allerdings "geht nicht gibt's nicht"! Es müssen halt Möglichkeiten gefunden werden die Zugriffe soweit einzuschränken, dass WebCL noch nutzbar ist und dabei sicher!

Ich denke dass auch die Entwickler die hinter WebCL stehen um die Probleme wissen. Kirchdorf könnte hier natürlich auch mithelfen Lösungen zu finden, anstatt einfach nur zu sagen, dass sie dort nicht mitmachen!
Ne Ne, seit Steve Jobs nicht mehr da ist....
0
nowMAC05.07.11 10:24
flupy

Wo verhindert Apple html5?

Bisher fördern sie es sehr gut! WebKit
Ne Ne, seit Steve Jobs nicht mehr da ist....
0
fluppy
fluppy05.07.11 10:31
Indem sie keine freien Codecs implementieren, obwohl das praktisch kein Aufwand wäre. Mozilla kann sich die Lizenzkosten nicht leisten. Dadurch bleibt Html5 kein durchgängiger Standard und damit unattraktiver als Flash.
0
jimcontact
jimcontact05.07.11 10:38
fluppy
Firefox 5 hat doch HTML5 Unterstützung, oder habe ich da was falsch verstanden?
An alle die gerade mit-, zu- oder abhören: Wer wo, warum, mit wem und wann, dass geht euch einen Scheißdreck an! (W.Schmickler)
0
nowMAC05.07.11 10:39
@floppy
Ok das ist die videocodec Diskussion. Das bedeutet aber nicht dass Apple gegen html5 ist oder dem Standard zurück halten will!

Ich persönlich bin für h264, bin allerdings der meinung, dass die die lizenskostenfreie Zeit unbefristet verlängern sollten, also für Mozilla und Co. Für Firmen die mit Film und Video arbeiten und damit ihr Geld verdienen, die können auch ein paar lizenskosten zahlen. H264 ist nun mal einfach besser.
Ne Ne, seit Steve Jobs nicht mehr da ist....
0
Request
Request05.07.11 10:46
Allerdings "geht nicht gibt's nicht"! Es müssen halt Möglichkeiten gefunden werden die Zugriffe soweit einzuschränken, dass WebCL noch nutzbar ist und dabei sicher!
Du kennst die Geschichte von DirectX? Bezüglich Geschwindigkeit vs. Sicherheit? Am Ende bleibt von WebCL und WebGL gar nichts mehr übrig:
DOS allowed direct access to video cards, keyboards, mice, sound devices
, and all other parts of the system, while Windows 95, with its protected memory model, restricted access to all of these, working on a much more standardized model. Microsoft needed a way that would let programmers get what they wanted, and they needed it quickly; the operating system was only months away from being released. Eisler (development lead), St. John, and Engstrom (program manager) worked together to fix this problem, with a solution that they eventually named DirectX.
Wenn wir jetzt da Sicherheitsschichten einbinden haben wir den Salat, nichts anderes hat damals DirectX (wenn auch umgekehrt) gemacht...DirectX hat einen Weg geschaffen direkt durch die Sicherheitsstufen an die Hardware zu kommen. Legen wir diesem Pfad Steine in den Weg wird WebGL langsamer und langsamer und irgendwann macht es keinen Sinn mehr...
1984 - Think different - Macintosh - iPhone / iPad - Think nothing - 2014
0
fluppy
fluppy05.07.11 10:51
Sie verhindern die Durchsetzung damit aber aktiv. Ob sie nun wollen oder nicht. Das Schlagargument gegen Html5 unter Entwicklern und Anbietern bleibt die fehlende Durchgängigkeit von Video- und Audio-Unterstützung.

Ich habe auch überhaupt nichts gegen h264, wird ja auch in Flash benutzt.
0
Walter Plinge05.07.11 11:06
fluppy

Du schreibst hier leider eine Menge Unsinn:

1. HTML 5 ist "ein wenig" mehr als das <video> tag, und ich kenne _keinen_ Web-Entwickler der deshalb behauptet HTML 5 wäre schlecht, würde er nicht unterstützen, etc..

2. Das <video> tag in HTML 5 unterstützt problemlos mehrere <source> tags mit unterschiedlichen Formaten.

3. h.264 ist zwischenzeitlich für die unbegrenzte Nutzung decoderseitig Lizenzkostenfrei.

4. Die Diskussion wurde von Seiten Opera/Mozilla von vorneherein ideologisch geführt. Diese hätten nur dann Lizenzkosten abführen müssen (nach 2016!), wenn sie einen eigenen Dekoder implementiert hätten, was natürlich völlig absurd ist. Dafür gibt es schließlich Bibliotheken auf den verschiedenen Plattformen.

5. Weder Microsoft noch Apple blockieren in irgendeinerweise HTML 5. Ganz im Gegenteil sind beide seit Jahren entschiedene Verfechter dieser Technologie.

6. h.264 _ist_ ISO Standard
0
LoCal
LoCal05.07.11 11:24
fluppy
1. das was @@Walter Plinge sagt!
2. solltest Du dich nicht von verbreiteten Halbwahrheiten täuschen lassen.
3. war diese ganze ".h264 vs. webm"-Diskussion reines google-Marketing
4. Die Entscheidung von Microsoft, sich gegen WebGL zu stellen ist auch Sicherheitsaspekten mehr als nachvollziehbar.

speckbretzel
Für den Zugriff auf die Hardware braucht es keinen "Angreifer". WebGL und WebCL sind so gedacht, dass sie zugriff auf die Hardware erhalten.
Sobald ein User also auf eine Seite mit WebGL/CL geht, wird direkt auf Grafik-Hardware zugegriffen.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
sierkb05.07.11 11:25
1. WebCL als Web-API zu OpenCL (Khronos Group), (Nokia), (Mozilla)
2. OpenCL (Wikipedia), (Khronos Group), (Apple)
3. WebGL als Web-API zu OpenGL (Wikipedia), (Khronos Group)
4. OpenGL (Wikipedia), (Khronos Group)

Hannes Gnad:
In diesem Fall hat Microsoft ganz richtige und prinzipielle Sicherheitsbedenken geäußert

... denen gleich wenige Stunden später aus den eigenen Reihen heftig widersprochen wurde. Und zwar von niemand Geringerem als deren Principal Architect, having helped pitch, design and prototype new products and experiences for Bing, Microsoft’s Startup Business Group, and XBox, Avi Bar-Zeev, mit nach eigener Aussage "20 years professional experience in 3D entertainment, visual simulation and internet scale applications. He co-founded Keyhole, Inc. in 1999, (which later became known as “Google Earth”)" und jahrelanger Erfahrung im 3D- und VR-Bereich .

Avi Bar-Zeev sagt in Bezug auf WebGL (in dieser MTN-News geht's um WebCL):

Why Microsoft and Internet Explorer need WebGL (and vice-versa)

Dazu das entsprechende Echo in der Fachpresse, z.B.:

The Register: Microsoft's WebGL claims bashed by own employee

Und Nokia zum Beispiel sagt interessanterweise zu deren WebCL-Engagement in seiner FAQ u.a. Folgendes:

Nokia: WebCL FAQ :
Q: Why is Nokia developing WebCL? Doesn't it conflict with Microsoft technologies?

A: The Nokia WebCL extension has been developed at Nokia Research Center, which is a corporate-wide unit that is not bound to any particular operating system or product. Moreover, we are not aware of any Microsoft technology that would be competing with WebCL.

Trotz geäußerter Bedenken seitens Microsoft, welche man durchaus nicht einfach abwehren, sondern sich inhaltlich mit ihnen auseinandersetzen sollte, herrscht da doch insgesamt ein eher positiv gestimmtes Bild, undselbst Mictosoft ist in dieser Frage offenbar nicht mit sich selbst im Reinen, wenn da schon deren Principal Architect nur Stunden später nach deren Verlautbarung heftig widerspricht und seine Klarstellung schon mit folgenden Worten einleitet:
Avi Bar-Zeev
I was disappointed today to read the headline “Microsoft refuses to endorse WebGL, labels it ‘harmful’,” which itself is derived from a Microsoft security blog post titled “WebGL Considered Harmful,” which itself parrots a security scare report from a few weeks back.

Is WebGL actually harming your computer in any way? I doubt that’s a serious or credible claim. And, frankly, if Microsoft has taken a formal position against WebGL, no one I know got the memo.

It would be an unfortunate position for Microsoft to take, IMO, because it gives the impression that Microsoft runs away from security issues that require some modest technical mitigation.
[..]
Operating systems and security mitigation are what Microsoft is known for. It’s our bread and butter. Why would we run away from that challenge with such an alarmist attitude of “shut it off, shut it off, it might hurt me!”
[..]

und sie wie folgt fortsetzt:
Avi Bar-Zeev
I mean, the exact same graphics hardware that WebGL uses is available to native applications running DirectX or OpenGL on your PC and/or phone.
[..]
Are we going to ban Chrome and Firefox as “unsafe” if they continue to unabashedly support WebGL? Are we claiming those guys don’t care about security and aren’t working hard to mitigate any remaining issues as soon as possible?

No. That’s not a tenable position, IMO. WebGL will be running on my PC and yours, one way or another. Microsoft will need to deal with it. And more to the point, we can actually help make it much more robust if we engage instead of apparently running away.
[..]
Remember Plugins?
[..]
However, ActiveX controls were, at one point, the primary vulnerability for browser-borne attacks on your PC. They are, after all, native code with hardware access that could run malicious operations, perform disk writes, read your personal data and plant viruses. Indeed the MSDN site on ActiveX controls begins with “An ActiveX control can be an extremely insecure way to provide a feature.”

Yes, indeed.

Somehow we survived the existential threat of native code plugins taking over our PCs, or at least we made it through alive. The web prospered in rich user experiences primarily on IE, while the main residual downside of plugins, even today, is that they require user confirmation, code signing, and in some cases circulation of known or suspected threat information among browsers to help block attacks. That’s not ideal, but yet we survived and received the benefits of plugins on the whole.

Well, that’s not to say plugins are all safe. How often does your Flash plugin need to be updated (weekly?) to address vulnerabilities to keep it safe from attacks? If WebGL can help obsolete those security holes, it could actually be in some ways safer than what exists today.

WebGL is not a plugin but rather a “built-in” and it doesn’t ever allow the extreme native access of ActiveX — no disk writes, no main memory access, no CPU code apart from officially signed graphics drivers. A shader can really only affect your graphics hardware and screen output. The most severe vulnerability we know of today is that it might hang your machine. Worst-case solution: reboot.

We can do better. We can require WebGL shaders to be proactively trusted in the same way plugins are trusted and largely avoid the worst threats. We can do even better with code analysis, collaborative filtering, and hardware or OS watchdog timers (e.g., any shader taking more than a fraction of a second can be reset without anyone complaining). Yes, we can. But if the choice comes down to running WebGL or not, I’d live with a popup asking permission to access my graphics hardware, as we do for GPS, camera, etc..
What’s going on?

From the one discussion I’ve had with leaders from IE, I can reassure folks outside Microsoft that this issue is actually about security and doing the right thing for users. It’s not about “GL” vs. “DX” in the name, as some suggest. It’s not about wanting to disrupt any other browsers, as Microsoft has often been accused. These leaders are genuinely concerned about the possibility that someone on a malicious website could use WebGL to disrupt your experience in a serious way, and incidentally that it would appear to be Microsoft’s fault…
[..]
But the reality is, if Internet Explorer does not support WebGL and WebGL nevertheless becomes the de facto standard for 3D on the web (which it will, IMO), then IE will be in an uncompetitive position to either help fix any problems and moreover retain or grow market share relative to other browsers. That would be sad, esp. given how long the product cycles are and how long it would take to course-correct. We could miss the boat entirely.

Now, I own Microsoft stock. I want Microsoft to succeed, and that includes IE. If Chrome, Firefox, and Safari support WebGL on Windows and there are new PC-only vulnerabilities found, do you really think people will blame Google, Mozilla, and Apple and praise IE?

Not a chance. They’ll blame Microsoft. They’ll blame the OS. They’ll blame the company. They’ll blame the logo sitting in the corner of the screen that just went blue or blank and say how “this never would happen on Chrome or OS X.” (ignoring market share)

All Microsoft would likely achieve by not supporting and improving WebGL securely is that the people who could really fix the few remaining issues (driver writers, hardware manufacturers, OS makers) will try less hard and take that much longer than they would with IE and DirectX demanding results.

Meanwhile, IE would potentially lose market share due to popular interactive experiences that are not achievable there. And any sort of weaker “safe” shader-less alternative that IE might conceivably propose in a too-little-too-late DOA standard will make it appear as if IE is trying to disrupt the market, which I don’t believe is their goal. They really want to do the right thing, but it may not be very clear what that is until the Web clearly and audibly demands it.

There is only one way through this maze. The way forward is to address the security issues head on, get IE the most robust implementation of WebGL on the market, and lead the industry to a new level of user experience, including NUI and rich 3D graphics, hand in hand.

Speaking only for myself, as always, I fully intend to use WebGL as one important tool for applications and platforms I develop for Microsoft. That means “wherever it’s supported.” For other cases, we’ll have to use creative fallbacks, lesser functionality, and/or resort to plugins or augmented browsers for cross-browser capabilities once again. Our charter at Bing requires working cross-platform to reach the greatest number of people possible and I don’t see that changing anytime soon.
[..]
There is clearly only one direction forward for Microsoft and 3D on the web.

WebGL is the way.

IMHO sehr lesenwert und erhellend, was Microsofts Avi Bar-Zeev da schreibt und beschreibt.

Wir werden sehen, wie Microsoft sich diesbzgl. verhalten wird zu diesem Thema. Da scheint Microsoft-intern das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein.
0
fluppy
fluppy05.07.11 11:26
Walter Plinge:

zu 1: Man muss Videos mehrfach kodieren, damit es auf allen Browsern läuft. In meinem Berufsumfeld ist das das Hauptargument neben der sonstigen Uneinheitlichkeit. Das leuchtet jedem ein, der den Aufwand möglichst gering halten will. Der Aufwand in Flash ist wesentlich kleiner. Der Video-Tag ist gegenüber Flash-Video auch extrem rudimentär.

zu 2: In Flash braucht nicht mehrere Kodierungen

zu 3. Warum implementiert das Mozilla dann nicht? Dann sind also Mozilla/Opera Schuld an der Misere?

zu 4. Am besten wäre es doch, wenn Mozilla/Opera h264 implementierten und Microsoft/Apple die freien Codecs.

zu 5. Ja, in Bezug auf Video und Audio sehr scheinheilig. Ein Standard ist offen und kostenlos.

zu 6. Habe ich nicht widersprochen. Mir geht es um eine einheitliche Html5-Version. Ich hätte nichts dagegen, wenn Mozilla h264 unterstützen würde.




0
Walter Plinge05.07.11 11:38
fluppy

Das HTML 5 noch kein verabschiedeter Standard ist, ist es in den verschiedenen Browsern bisher (zwangsläufig) in unterschiedlichen Stadien implementiert. Daher die Uneinheitlichkeit. Das heißt aber nicht, das man in diesem Punkt in irgendeiner Weise einem Hersteller Standardfeindlichkeit vorwerfen kann, wie Du es getan hast. Schon gar nicht für die Unterstützung von h.264, das schließlich ein Standard ist.

Ich gehe derzeit sogar davon aus, dass der endgültige Standard zwei verschiedene Videoformate vorsehen wird, die Frage ist nur ob beide ein Muss sein werden, oder nur eines, und welches dies dann ist, ist völlig offen. Mozilla möchte h.264 schlicht aus ideologischen Gründen nicht.

Übrigens, Web/M ist derzeit noch kein Standard!


0
fluppy
fluppy05.07.11 11:49
Ja, schön wäre ein einheitliches Html5. Aber wie lange soll das eigentlich noch dauern? 10 weitere Jahre? Selbst der video-Tag an sich unterscheidet sich in den Attributen bei Microsoft und den anderen. Gut, IE9 ist jetzt Windows-Standard, ein erster Schritt.

Wieso können die sich nicht alle an einen Tisch setzen und alle Unstimmigkeiten beseitigen?
0
Walter Plinge05.07.11 11:59
Wieso können die sich nicht alle an einen Tisch setzen und alle Unstimmigkeiten beseitigen?

Nun ja, die Beteiligten sitzen ja des öfteren an einem Tisch. Aber wenn das mit dem "sich einigen" so einfach wäre, wäre Politik deutlich einfacher.
0
Aronnax05.07.11 12:24
3. h.264 ist zwischenzeitlich für die unbegrenzte Nutzung decoderseitig Lizenzkostenfrei.

4. Die Diskussion wurde von Seiten Opera/Mozilla von vorneherein ideologisch geführt. Diese hätten nur dann Lizenzkosten abführen müssen (nach 2016!), wenn sie einen eigenen Dekoder implementiert hätten, was natürlich völlig absurd ist. Dafür gibt es schließlich Bibliotheken auf den verschiedenen Plattformen.

Das mit den Kosten ist so einfach schlicht falsch dargestellt:


Auf Linux und Windows XP z.B. gibt keine Bibliotheken dafür.
Wieso können die sich nicht alle an einen Tisch setzen und alle Unstimmigkeiten beseitigen?

Mozilla/Opera werden sich nicht auf diese H.264 Lizenzbedienungen nie einlassen.
Apple wird erst WebM unterstützen, wenn in ihren iOS Geräten auch eine WebM Hardwareunterstützung drin steckt. Also mal schauen, eine Einigung ist in so erst mal nicht in Sicht - Jahre dauert es nun so oder so
0
sierkb05.07.11 12:37
Walter Plinge:
3. h.264 ist zwischenzeitlich für die unbegrenzte Nutzung decoderseitig Lizenzkostenfrei.

4. Die Diskussion wurde von Seiten Opera/Mozilla von vorneherein ideologisch geführt. Diese hätten nur dann Lizenzkosten abführen müssen (nach 2016!), wenn sie einen eigenen Dekoder implementiert hätten, was natürlich völlig absurd ist. Dafür gibt es schließlich Bibliotheken auf den verschiedenen Plattformen.

Du irrst. Lies Dir einfach mal die Lizenzbedingungen verschiedener Software- und Hardware-Produkte durch, welche H.264-Nutzung ermöglichen. "Private", nicht-kommerzielle Nutzung wird da nämlich durchaus anders und sehr viel restriktiver definiert als Du und der gesunde Menschenverstand es in der Praxis wissen und handhaben. Sprich: man steht mit einem Bein so gut wie immer bereits in der Lizenzverletzung drin und kann verklagt werden wegen Verletzung der Lizenzbedingungen.
In dieses schlammige und rechtlich äußerst bedenkliche Moloch wollen sich Mozilla und Opera (und per Ankündigung auch Google) nicht begeben. Weder sich selbst noch ihre Nutzer.
Dafür gibt es schließlich Bibliotheken auf den verschiedenen Plattformen.

Dann lies Dir mal die disbzgl. FAQ und die diesbzgl. rechtlichen Bedinungen und Belehrungen dieser von Dir gemeinten Bibliotheken durch, was die zu dem Thema zu sagen haben und auf welche Weise sie da Stellung zu nehmen in bezug auf Software-Patente und deren Gültigkeit und Einklagbarkeit in verschiedenen Ländern dieser Welt.

In dieses rechtliche Moloch wollen sich Mozilla und Opera einfach nicht begeben. Man könnte sagen: aus Verantwortungsbewusstsein den Nutzern gegenüber, um die schadlos zu halten, falls doch jemand mal auf die Idee kommen sollte, wegen Lizenzverletzung vagabundierend um die Welt zu ziehen und dort per Klage Geld einzutreiben, wo Software-Patente z.B. rechtlich anerkannt und erlaubt sind. Dass es bisher noch nicht geschehen ist, heißt nicht, dass es für immer so bleiben wird. Der Fall vor einigen Jahren bzgl. des GIF-Grafikformats, wo genau das passiert ist ab einem gewissen Verbreitungsgrad hat die IT-Welt und diese Nein-sagenden Unternehmen eines Besseren belehrt.

Mit Ideologie hat das nichts zu tun. Mit Verantwortungsbewusstsein und rechtlich sauberer Auffassung schon viel eher. Von etwaigen Kosten mal abgesehen. Warum nimmt denn auch Google so langsam Abschied von H.264 und sieht zu, dass sie auch intern bei Youtube z.B. langfristig betrachtet auf lizenzfreie Codecs umsteigen? Hast Du mal überlegt und Dir ausgerechnet, wieviel Datenmaterial da auf Googles Youtube-Servern bereits liegt und wieviel da täglich hinzukommt? Hast Du Dir da mal vergegenwärtigt, wieviel Google da diesbzgl. bisher an die MPEG/LA an Lizenzgebühren bzgl. H.264 abdrücken muss/darf bei deiser gewaltigen Datenmenge, die tagtäglich und stetig wächst? Google dürfte bzgl. der Youtube-Plattform und den Millionen (oder inzwischen Milliarden?) an gehostetem Videos-Material mittlerweile einer der größten Lizenzzahler an die MPEG/LA sein, was H.264 betrifft. Da regnet es Manna vom Himmel für die MPEG/LA. Nur: ist das auf Dauer finanziell tragbar? Bei dem immer noch stetig aufwärts zeigenden Wachstum, dem Youtube und sein gigantischer Video-Stock da unterliegt? Und wieviel wird es kosten, sollte die MPEG/La seine Lizenzkosten mal auch nur ein Fünkchen höher schrauben?

Das sind keine ideologischen Abwägungen und Entscheidungen, die da bei Mozilla, Opera und Google getätigt werden, sondern höchst praktisch und rechtlich orientierte Überlegungen und Weigerungen!

Ideologisch basiert ist höchstens das unbedingte Beharren einiger an H.264, obwohl soviel aus rechtlicher und aus praktischer Sicht dagegenspricht. Völlig wurscht, ob das nun ISO-Standard ist oder nicht. Solange die Lizenzbedingungen so sind wie sie sind bzgl. H.264 ist man quasi gezwungen und genötigt, sich auf die Suche nach Alternativen zu machen, die mehr Freiheitsgrade erlauben und die weniger Kopfzerbrechen bereiten in der Lizenzfrage.

Im Grunde hat es die MPEG/LA in der Hand, daran was zu ändern und entweder H.264 insgesamt lizenzrechtlich dahingegend aufzuweichen, dass die bisherigen Bedenken und Gefahren ausgeräumt sind. Oder sie geben wenigstens H.264 Baseline lizenzrechtlich völlig und komplett und in jeglicher Hinsicht und für Jedermann (egal ob privat oder kommerziell) via einer sog. non-revocable, royalty-free Lizenz (was übrigens auch die Statuten des W3C verlangen, um überhaupt für einen von ihnen erarbeiteten Standard in Betracht zu kommen dort irgendwo und irgendwie als Empfehlung festgeschrieben zu werden). Dann wären alle zufrieden, und dann wäre für alle Beteiligten H.264 völlig unstrittig und willkommen (selbst bei Mozilla hat man sich diesbzgl. schon von der ersten Stunde an offen gezeigt). Nur rührt sich da bei der MPEG/LA und seinen Mitglieder bisher nichts. Also weiterhin nach Alternativen suchen und beschäftigen, die diese Voraussetzungen erfüllen.

Vor Jahren, im Jahre 2008, übrigens hatte Sun schon viel eher als Google einen solche Versuch bzgl. eines freien Alternativ-Codecs gestartet. Aus denselben Gründen. Der aber leider irgendwann erfolglos versandete: OMS Video im Rahmen von deren Open Media Commons . Auf Basis des lizenzrechtlich unbedenklichen und freigegebenen (weil Lizenz abgelaufen und nicht mehr erneuert) H.261-Codecs in Verbindung mit dem Audio-Codec Xiph Vorbis.

Google ist da auf dem Gebiet mit WebM (Video: VP8, Audio: Vorbis, Container: Matroska) wohl deutlich erfolgreicher.
6. h.264 _ist_ ISO Standard

Solange der irgendwie Geld kostet und die Nutzung qua Lizenz irgendwie einschränkt, ist er als Kerntechnologie fürs WWW bzw. im Bereich von Webstandards ungeeignet und kommt nicht infrage. Da hat das W3C ganz eindeutige Richtlinien.

Zumal Google den VP8-Codec inzwischen dem anerkannten und das Internet und seine Kerntechnologien betreffend viel wichtigeren Standardisierungsgremium IETF vorgelegt hat, wo er derzeit einer Prüfung unterliegt und dort seinen Gang durch die Instanzen bereits angetreten hat:

IETF: VP8 Data Format and Decoding Guide
draft-bankoski-vp8-bitstream-00
IETF: Proposal for the IETF on "RTP Payload Format for VP8 Video" draft-westin-payload-vp8-00

Und danach oder vielleicht auch mit Zeitverzögerung parallel, wird's dann auch nochmal dem W3C vorgelegt. Zumal es in der Vergangenheit bereits andere Standards gegeben hat, welche sowohl von der IETF als auch vom W3C begutachtet und geführt wurden und imemr noch werden, XML Signature zum Beispiel: ,

Sollte es sinnvoll und notwendig sein, das Ganze auch nochmal der ISO vorzulegen, dann wird sicher auch das gemacht. Nur ist leider der Skandal um von Microsoft mit Brachial-Gewalt durch die ISO gepeitsches OOXML einigen noch zu gut in Erinnerung, und da ist ganz gehörig Vertrauen in die Unabhängigkeit und den Wert der ISO verlorengegangen, weil da so einige ISO-Mitglieder sich haben von Microsoft kaufen lassen, um OOXML gegen alle existierenden Bedenken und Widerstände doch noch durchzubringen (der 1. Versuch war ja grandios an der Kritik gegenüber dem eingereichten OOXML gescheitert, erst der 2. Versuch mit Microsofts erhöhter und schamlos durchgeführter Trickserei hat ja zum Erfolg geführt). Auf die ISO und ihre Unabhängigkeit ist bei kontroverser Interessenlage seitdem wohl nicht mehr wirklich Verlass. Erfolg hat da wohl der, der da am besten schmieren und Stimmen kaufen kann. Und da bezüglich VP8 versus H.264 die Interessenlage ähnlich kontrovers ist, darf man nach diesem gewesenen ISO-Skandal rund um OOXML evtl. Ähnliches erwarten. Dass da von H.264-Interessenten, die in der ISO stimmberechtigt sind und/oder Stimmen organisieren können, ein ISO-Verfahren bzgl. VP8/WebM zumindest spürbar und pro-aktiv ausgebremst werden könnte (zur Not werden da halt irgendwelche Leute, die kurzzeitig und nur für diesen Abstimmungstag formal zu der stimmberechtigten Gruppe dann hinzugezählt werden, rangekarrt, die dann ihre Hand bei Abstimmungen entsprechend heben oder verweigern). So jedenfalls hatte Microsoft das erfolgreich durchgezogen, und die ISO hat das mit sich machen lassen. Aus diesem Grund haben nach diesem Skandal (aschon währenddessen regte sich intern heftiger Widerstand gegen das was Microsoft da abzog) so einige stimmberechtigte und bis dahin zum festen inneren Kreis der ISO zählenden Ländervertreter (z.B. der von Norwegen, andere aber auch) empört ihren Hut in den Ring geschmissen, haben ihren Abschied aus dem ISO-Gremium genommen. Weil sie das nicht länger mittragen wollten.

Soviel zu dem Thema ISO und ISO-Standard in der IT und was das, besonders nach diesem OOXML-Skandal, noch wert ist. Das ISO-Gremium hat sich dadurch zum Hampelmann gemacht (bzw. von Microsoft machen lassen) und sich damit leider ein großes Stück selbst entwertet. Da ist durch diese Schmierenkomödie ein Vertrauensschaden entstanden, bei dem es wohl noch Jahre dauern wird, bis dieses Vertrauen in die ISO und ihre Unabhängigkeit wieder zurückkommt.
0
Aronnax05.07.11 12:44
zu 3. Warum implementiert das Mozilla dann nicht? Dann sind also Mozilla/Opera Schuld an der Misere?

Nur so nebenbei bemerkt, wenn eine Technik als W3C Standard durchgehen will, müssen sie sich auch den Regeln des W3C unterwerfen. Lizenzgebühren z.B. sind da strickt untersagt.
Wer ist also Schuld daran? Jemand der auf W3C konforme Techniken/Regeln setzt, oder andere, die auf eine Technik setzen, die nicht im Ansatz eine Chance hat, als W3C-Standard durchzukommen
0
ExMacRabbitPro05.07.11 12:46
Ging es hier um die WebCL/WebGL Meldung oder um den HTML5 Standard und Video Codecs? Wie wäre es, dazu einen Thread im Forum aufzumachen um dort weiter zu diskutieren...?
0
sierkb05.07.11 12:47
Walter Plinge:
Das HTML 5 noch kein verabschiedeter Standard ist

HTML5 befindet sich derzeit in der "Last Call"-Phase, die bis August 2011 andauern wird. HTML5 ist ab diesem Zeitpunkt API-stabil und feature complete. Ist es eigentlich jetzt schon, da passiert bis August an dieser Front nichts mehr.
Danach gibt's den "Call for Implementations" (u.a. an die Browser-Hersteller) mit gleichzeitiger Anhebung des Status auf "Candidate Recommendation" oder "Proposed Recommendation", das ist noch nicht sicher, evtl. nimmt man da auch eine Abkürzung.

HTMl5 kann also JETZT schon eingesetzt werden (u.a. auch, weil die Browser-Hersteller da schon längst mit der Implementierung weiter sind als es der W3C-Fahrplan offiziell vorsieht, die Browser-Hersteller haben bereits 2007 und davor damit begonnen). Dazu ermuntern nicht nur die Browser-Hersteller, sondern das W3C tut das auch und ermuntert zum Einsatz schon jetzt. Das Ganze ist weiter gediehen, als so mancher wahrnimmt.

Und nebenbei bemerkt: CSS 2.1 hat jetzt erst, im vergangenen Monat Juni, den offiziellen und stabilen Status einer Recommendation bekommen. Und? Hat das über die Jahre irgendjemanden davon abgehalten, CSS 2.1 zu benutzen und das umzusetzen, was in der (sich jahrelang formal in einem Vorstadium befundenen, inhaltlich aber stabilen) Spezifikation drinstand/drinsteht?
0
Gerhard Uhlhorn05.07.11 17:03
sierkb: Derart lange Kommentare liesst sich keiner durch. Schreibst Du sie etwa mit einer Diktiersoftware? Fasse das Ganze auf’s Wesentliche, am besten auf einen Absatz, zusammen! Dann wird es auch gelesen.
0
Gerhard Uhlhorn05.07.11 17:23
fluppy
Coole Sache. Schade, dass Microsoft so standardfeindlich eingestellt ist.
Das hat Microsoft erfreulicherweise inzwischen geändert – weitgehend zumindest.
0
sierkb05.07.11 20:41
ConceivableTech: GPU Apps For Your Browser: First WebCL Demos Arrive
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.