Samsung löst angeblich CPU-Design-Team auf: Keine hauseigenen Smartphone-Chips mehr?
Samsung gibt allem Anschein nach die Entwicklung eigener Prozessorkerne für die Smartphones der Galaxy-Klasse auf. Das südkoreanische Unternehmen hat offenbar die dafür zuständige Abteilung seines in Austin im US-Bundesstaat Texas ansässigen Forschungs- und Entwicklungszentrums geschlossen. In Zukunft soll eine modifizierte ARM-Architektur zum Einsatz kommen.
Apple fast allein auf weiter Flur?Falls sich die Berichte von
ExtremeTech und anderen Medien als zutreffend erweisen, wäre Apple zukünftig eines von nur noch wenigen großen Unternehmen, welche auf der Grundlage einer ARM-Lizenz eigene CPU-Kerne entwickeln. Zuletzt präsentierte der Konzern aus Cupertino den A13, welcher in iPhone 11 und 11 Pro (Max) verbaut ist. Qualcomm hatte sich bereits vor einiger Zeit entschieden, das ARM-Design nur noch zu modifizieren und das hauseigene Chip-Design – zumindest vorläufig - zu den Akten zu legen. Huawei hingegen setzt für die SoCs der Kirin-Serie weiterhin auf Eigenentwicklungen.
Erster Exynos wurde 2015 präsentiertDer südkoreanische Konzern hatte das Samsung Austin R&D Center (SARC) im Jahr 2010 gegründet. Mit dem Exynos 8890 kam dann 2015 der erste hauseigene SoC auf den Markt. Im Laufe der Zeit wurde die Prozessorkerne ständig weiterentwickelt, aktuell steht mit Exynos 9820 und 9825 die vierte Generation der hauseigenen Chips zur Verfügung. Diese werden etwa in Galaxy S10 und Note 10 eingesetzt. Sie verfügen unter anderem über eingebaute AI-Fähigkeiten, können aber Tests zufolge leistungsmäßig nicht in allen Punkten mit Apples A13 mithalten.
Schließung käme überraschendSamsungs Schritt wäre in gewisser Weise überraschend, denn in jüngster Zeit kommen Exynos-Chips nicht mehr nur in den hauseigenen Smartphones zum Einsatz. Motorola etwa verbaut im One Vision einen Exynos 9609. Über die Gründe für die mögliche Schließung kann daher nur spekuliert werden; Branchenexperten vermuten, dass sich die Entwicklung eigener Prozessorkerne für Samsung nicht mehr lohnt. Das südkoreanische Unternehmen wollte die Berichte nicht kommentieren.