Samsung präsentiert "unzerbrechliches" Smartphone-Display – und scheint nicht zu viel zu versprechen
Zu den häufigsten Beschädigungen heutiger Mobiltelefone zählt das gesprungene Display – oder genauer gesagt, die gebrochene Frontabdeckung aus Glas. Selbst Stürze aus geringer Höhe können bereits die gefürchtete "Spider App" auf das Display befördern und einen meist nicht ganz günstigen Tausch nach sich ziehen. Besonders gefährlich für das Displayglas ist, wenn ein Smartphone beim Fall auf der Ecke landet. Nicht der flächenmäßige Druck, sondern der punktuelle Schlag auf die Kante sorgt für maximalen Displayschaden. Samsung hat nun
bekannt gegeben, dass man das Problem angeblich lösen konnte. Die Rede ist von OLED-Displays, die angeblich "unbreakable", also unzerbrechlich sind. Es bleibt allerdings nicht bei reinen Marketing-Aussagen, stattdessen hat Samsung das Konzept bereits von behördlicher Seite aus testen lassen.
Dem US-Arbeitsministerium untergeordnet ist die "Occupational Safety and Health Administration", welche das neue Samsung-Display zusammen mit dem Testunternehmen Underwriters Laboratories unter die Lupe nahm. Der Test sollte ganz übliche Szenarios nachstellen, allem voran der Sturz aus 1,20 Meter Höhe. Dies ist nämlich der häufigste Fall – die meisten Smartphones mit gesprungenem Display sind nicht vom Tisch, sondern aus der Hosentasche gefallen. Nach 26 Stürzen wies das neue Samsung-Display noch immer keine Schäden an Front, Seite und Ecken auf. Die Funktion war unbeeinträchtigt – selbst als die Höhe von 1,2 auf 1,8 Meter stieg. Weiterhin konnten die Tester keinen Defekt provozieren und attestierten Samsung daher, tatsächlich ein Display entworfen zu haben, das "unbreakable" sei.
Samsung erklärt, auf welche Weise diese Stabilität erreicht werden konnte. So setze man auf ein flexibles OLED-Display, dessen Panel auf Glas verzichtet, stattdessen mit einem speziellen Substrat eingehüllt ist. Dieses könne bauartbedingt nicht splittern und sorge dafür, Displayschäden nach einem Sturz auf den Boden wirkungsvoll zu verhindern. Speziell geeignet sei das Konzept daher für alle tragbaren Geräte – nicht nur wegen der immensen Stabilität, sondern auch des sehr niedrigen Gewichts. Als weitere Einsatzmöglichkeiten sieht Samsung Tablets sowie militärische Geräte, die hoher Belastung ausgesetzt sind. Noch keine Angaben gibt es hingegen, wie kostspielig der Einsatz wird – und wie schnell Samsung in die Massenfertigung einsteigen kann.