Samsung trollt Apple mit Videoclip: "Creativity cannot be crushed"
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Dieses Sprichwort durfte Apple erneut am eigenen Leib erfahren. Ihr Werbespot
Crush!, der Musikinstrumente, Kunstwerke und Gestaltungswerkzeuge hydraulisch zusammendrückte, um daraus das iPad Pro M4 zu formen, sorgte für Diskussionen im Netz. Sie gingen so weit, dass Apple nach zwei Tagen die Notbremse zog und sich für das missratene Video
entschuldigte. Trotzdem (oder gerade deswegen) greift nun Konkurrent Samsung das Thema auf – und erweckt ein zerstörtes Instrument wieder zum Leben.
In dem von Samsung Mobile US auf X geteilten Video sieht man eine junge Frau durch Trümmer und Farbreste laufen. Sie hebt eine ramponierte akustische Gitarre auf, stellt ihr Samsung-Tablet auf einen Notenständer und beginnt zu spielen. Als die Kamera herauszoomt, wird die Anspielung zunehmend offensichtlich: Das von Farbresten übersäte Podest, das ihr als Sitzgelegenheit dient, ähnelt der Pressenbasis aus Apples Crushed!-Spot (wenn auch die abgerundeten Ecken fehlen). Mit der Einblendung "Creativity can not be crushed" und dem Hinweis auf die Galaxy-Tab-Produktreihe endet der kurze Spot.
Samsung präsentiert sich als Schutzpatron der Kreativen.
Steilvorlage aus CupertinoDer Clip des Konkurrenten ist nicht besonders tiefgängig, greift jedoch einen wesentlichen Aspekt am ursprünglich auf dem "Let Loose!"-Event gezeigten Clip auf: Technologie kann keine traditionellen Instrumente kreativen Ausdrucks ersetzen, sondern sollte sie ergänzen. Diese Retourkutsche muss Apple jetzt wohl oder übel vorüberziehen lassen. Mehrfach versuchte der Apple-Konkurrent in den letzten Jahren, sich humoristisch vom Vorbild abzusetzen: Werbespots betonten nach der Veröffentlichung des iPhone 7, dass Samsung-Smartphones weiterhin Miniklinkenanschlüsse habe. Als Apple das iPhone X vorstellte, spottete Samsung über die "Notch" am oberen Bildschirmrand. Samsung wird für das Video zumindest nicht einhellig gefeiert – unter anderem kommt die Frage auf, wer denn die Gitarre für das Video so zerdeppert und angekokelt habe.