Samsungs Gewinne mit Mobilgeräten gehen stark zurück
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Samsungs Mobilsparte steht vor strukturellen Problemen, wie
die aktuellen Unternehmensdaten zeigen. Bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen musste das Unternehmen bekannt geben, dass der Gewinn um 8 Prozent zurück ging. In erster Linie verantwortlich dafür ist die Mobilsparte, die sogar einen Gewinnrückgang von fast 38 Prozent verkraften musste (3,5 auf 2,3 Milliarden Dollar). Noch immer arbeitet Samsung zwar sehr profitabel und verdient mit Smartphones mehr Geld als andere Android-Hersteller, die Tendenz der letzten Quartale ist allerdings sehr eindeutig. Trotz hoher Stückzahlen schrumpfen die Gewinne, denn Samsungs Top-Smartphones mit hohen Margen werden seltener nachgefragt.
Nachfrage nach Galaxy S6 Edge falsch eingeschätztAußerdem kam noch ein wesentlicher strategischer Fehler hinzu. Samsung hätte mit dem Galaxy S6 Edge sehr viel mehr Kunden bedienen können - allerdings schätze Samsung die Nachfrage komplett falsch ein und ließ viel zu wenige Geräte produzieren. Stattdessen konzentrierte sich Samsung auf das günstigere Modell, das aber wiederum weniger auf Kundenliebe stieß. Anstatt eines erwarteten Verkaufsverhältnisses von 1:4 wollte sogar jeder zweite Kunde das Galaxy S6 Edge. Dieses war aber ausverkauft und vorerst nicht mehr zu haben.
Samsung verspricht UmstellungSamsung kündigte bereits an, wie man auf die stark sinkenden Gewinne der Mobilsparte reagieren werde. Ausgaben sollen gesenkt, die Preisgestaltung der Smartphones überdacht und neue Einsteiger- sowie Mittelklasse-Smartphones auf den Markt kommen. Auf dem Sektor hochwertigerer Smartphones mit sehr großen Displays ist es seit Einführung von iPhone 6 und iPhone 6 Plus allerdings sehr schwierig geworden. Dominierte Samsung diesen Marktbereich zuvor, setzten Apples neue Smartphones den Galaxy-Geräten schwer zu. Samsungs bisherige Strategie, Lücken im Sortiment von Konkurrenten sowie im eigenen Portfolio mit einer Vielzahl an angebotenen Modellen anzusprechen, soll aber fortgeführt werden.