Satelliten-Notruf mit dem iPhone 14: Apple verhandelte mit Elon Musk wegen Starlink
Die Möglichkeit, selbst in entlegensten Regionen ohne Mobilfunkempfang schnell Hilfe herbeirufen zu können, ist wohl das herausragende Feature aller vier Modelle des iPhone 14. Was sich vermeintlich einfach anhört, die Kommunikation mit Satelliten nämlich, erforderte allerdings in Cupertino erhebliche Anstrengungen nicht nur in technischer Hinsicht. Apple musste für die vorerst nur in den USA und Kanada verfügbare Funktion unter anderem ein eigenes Callcenter einrichten und sich natürlich für ein Satelliten-Netzwerk entscheiden, welches diese beiden sehr großen Länder lückenlos abdeckt.
Apple kooperiert bei Satelliten-Notrufen mit GlobalstarDer kalifornische Konzern entschied sich für das als „Emergency SOS via Satellite“ bezeichnete Feature bekanntlich für eine Zusammenarbeit mit Globalstar. Das Unternehmen verfügt derzeit über 48 Satelliten, welche die Erde in einer niedrigen Umlaufbahn überfliegen. Mit diesen können iPhone 14 und iPhone 14 Plus sowie iPhone 14 Pro (Max) kommunizieren, ohne dass hierfür eine große externe Antenne erforderlich ist. Allerdings sind Notrufe wegen der niedrigen Bandbreite lediglich in Form von kurzen Textnachrichten möglich. Dem Zuschlag für Globalstar gingen offenbar jedoch auch Gespräche mit anderen Kommunikationsanbietern voraus, zu denen auch das vom Raumfahrtunternehmen SpaceX betriebene Netzwerk namens Starlink gehörte. Das behauptet zumindest dessen Gründer, der vor allem als redegewandter Tesla-Chef bekannte Elon Musk.
Elon Musk vermeldet Gespräche – und setzt ironischen Seitenhieb„Wir hatten einige aussichtsreiche Gespräche mit Apple im Hinblick auf eine Starlink-Anbindung“, twitterte Musk einen Tag, nachdem Apple das iPhone 14 präsentiert hatte. Das iPhone-Team sei offensichtlich „super smart“, fügte er noch hinzu. Einen ironischen Seitenhieb konnte er sich dann allerdings nicht verkneifen. „Natürlich funktioniert die Verbindung zwischen Weltraum und Telefon am besten, wenn man Software und Hardware des Smartphones an die Satellitensignale anpasst“, schrieb Musk, „während Starlink einfach nur Mobilfunk-Basisstationen emuliert.“ Dieses Verfahren soll laut einer Ankündigung von T-Mobile USA und SpaceX zukünftig auf Android-Smartphones für Satelliten-Notrufe zum Einsatz kommen (siehe
). Es erfordert wegen der Nutzung vorhandener Mobilfunktechnik keine Modifikationen von Endgeräten oder Betriebssystemen. Fraglich ist allerdings, wann das möglich sein wird: Beobachter rechnen frühestens Ende 2023 mit ersten Betatests. Apple hat also in dieser Hinsicht bereits jetzt einen großen Vorsprung.