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Schadsoftware auf dem Mac: Deutlicher Rückgang im Jahr 2020

Auf iMacs, MacBooks und Mac Pros wurde 2020 erheblich weniger Malware entdeckt als 2019. Das geht aus der aktuellen Jahresstatistik hervor, welche das US-amerikanische Sicherheitsunternehmen Malwarebytes jetzt veröffentlicht hat. Der prozentuale Rückgang fällt bei Rechnern mit macOS deutlich stärker aus als bei Computern, auf denen Windows zum Einsatz kommt.


Malware-Befall auf Macs ging um 38 Prozent zurück
Auf Macs wurde dem Bericht ( PDF-Datei) zufolge im vergangenen Jahr insgesamt gut 75 Millionen mal ein Befall mit Schadsoftware festgestellt. Im Vergleich zu 2019 mit knapp 121 Millionen Entdeckungen ist das ein Rückgang um 38 Prozent. Auf Windows-Rechnern sanken die Zahlen von gut 125 Millionen im Jahr 2019 auf rund 111 Millionen, das sind zwölf Prozent weniger. Allerdings gibt es bei beiden Betriebssystemen erhebliche Unterschiede hinsichtlich des Einsatzes der Rechner. Bei geschäftlich genutzten Computern verzeichnete Malwarebytes für macOS einen Anstieg der Malware-Entdeckungen um 31 Prozent, während diese bei privaten Geräten um 40 Prozent sanken. Gewerblich eingesetzte Windows-Rechner waren hingegen 24 Prozent weniger von Schadsoftware befallen.


Quelle: Malwarebytes

Trojaner kommen auf Macs äußerst selten vor
Eigentliche Schadsoftware wie etwa (Verschlüsselungs-)Trojaner oder Kryptowährungs-Miner hat auf Macs nur einen verschwindend geringen Anteil an sämtlichen Malware-Entdeckungen. Lediglich 1,5 Prozent fallen dem Bericht zufolge in diese Kategorie. Allerdings ist das ein signifikanter Anstieg um gut 60 Prozent. Beim großen Rest der entdeckten Schädlinge handelt es sich um Adware und sogenannte unerwünschte Software (Potentially Unwanted Programs, PUP). Hierzu zählt Malwarebytes unter anderem Apps wie MacKeeper oder MacBooster, diese sind für mehr als 76 Prozent aller Entdeckungen verantwortlich. Der Rest von rund 22 Prozent entfällt auf Programme, welche den Nutzer mit Werbung belästigen. Auf Windows-Rechnern ergibt sich eine andere Verteilung, dort sind Trojaner, Würmer und Spyware prozentual erheblich häufiger anzutreffen, auf geschäftlich genutzten Computern liegen sie sogar an der Spitze.

Kommentare

Retrax16.02.21 15:57
Mich interessiert wie und ob sich die Malware Lage (Risiken) bei Apple Silicon Macs signifikant verändert?

Ist die Apple Silicon Architektur (der Apple Silicon Mac) in seiner Gesamtheit deutlich weniger anfällig als die Intel Macs?
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AJVienna16.02.21 16:20
Die Zahlen ergeben für mich keinen Sinn:

Auf Macs wurde dem Bericht ( PDF-Datei) zufolge im vergangenen Jahr insgesamt gut 75 Millionen mal ein Befall mit Schadsoftware festgestellt. ... Auf Windows-Rechnern ... rund 111 Millionen.

Windows Rechner haben also nur 48% mehr Schadsoftware? Obwohl sie ~90% des Gesamtmarkts ausmachen?
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marcel15116.02.21 16:26
Retrax
Mich interessiert wie und ob sich die Malware Lage (Risiken) bei Apple Silicon Macs signifikant verändert?

Ist die Apple Silicon Architektur (der Apple Silicon Mac) in seiner Gesamtheit deutlich weniger anfällig als die Intel Macs?
Ich glaube schon, dass die Macs noch uninteressanter für Entwickler von Schadsoftware werden. Ich bin aber kein Entwickler und kann daher nicht sagen ob neu Entwickelt werden muss für Apple Silicon. Aber das System an sich ist ja schon weniger anfällig da es ziemlich abgeschottet ist.
-1
MikeMuc16.02.21 16:32
Retrax
Warum sollten die M1 weniger anfällig sein. Da läuft prinzipiell das gleiche System wie auf den "alten" Macs. Daher wäre es interessanter, ob Malware auf Rechnern BigSur abgenommen hat.

Davon ab, warum wird auf privaten Rechnern soviel weniger ge gefunden als auf geschäftlichen? Das dort häufiger und intensiver gesucht wird, könnte ich mir ja noch vorstellen. Da aber die Basis der Zahlen ja "untersuchte" Macs sind, dürfte es da prozentual keinen Unterschied geben. Oder es wird unterschiedlich gezählt. Alles sehr dubios
+2
maculi
maculi16.02.21 16:46
Zumindest vor den Sicherheitslücken Spectre und Meltdown, die direkt im Prozessor sitzen sind die M1-Macs gefeit. Inwieweit andere Komponenten wie z.B. die Secure Enclave da auch noch was bringen kann ich nicht beurteilen, da dürfen andere ran.
+2
Mecki
Mecki16.02.21 16:57
AJVienna
Windows Rechner haben also nur 48% mehr Schadsoftware? Obwohl sie ~90% des Gesamtmarkts ausmachen?
Zuerst einmal vergleichst du hier Äpfel und Birnen. Am Mac waren nur 1,5% echte Schadsoftware, siehe Artikel. Unter Windows war aber 68% echte Schadsoftware. Rechne mal Adware raus, dann sehen die Zahlen ganz anders aus. Dann wurde Windows relativ gesehen 45x so oft infiziert. Gäbe es also gleich viele Windows und Mac Rechner, dann käme ein infizierte Mac auf 45 infizierte Windows Rechner.

Denn Adware richtet keine echten Schaden an und Adware wird fast immer vom Anwender selber installiert und mit seiner Erlaubnis im System verankert (irgendwo hat er auf einen Allow Button geklickt, wenn er das nicht hätte tun sollen); bei echter Malware hingegen muss der Anwender oft gar nichts falsch gemacht haben, die hat sich nicht selten einfach selber installiert oder die Anfrage durch eine Sicherheitslücke umgangen. Ist es also viel schwere sich vor echter Malware zu schützen, hier muss das System dem Nutzer schützen, vor Adware kann sich ein Nutzer aber auch ohne Virenscanner selber schützen.

Auch wird hier nicht berücksichtigt, wie gut Malware überhaupt auffindbar ist. Denn unter Windows gibt es viele Schädlinge, die sich so tief im System verankern, dass sie ihre Existenz von Virenscannern verbergen können, wenn diese nicht selber als Rootkit laufen und scannen. Das ist am Mac deutlich schwerer; die meisten Schädlinge laufen hier als ganz einfache Prozesse im Hintergrund. Wenn hier also die Erkennungsrate höher liegt, dann spricht das nicht gegen das System, es spricht für das System. Aber natürlich führt das oberflächlich betrachtet zu schlechteren Zahlen für das System, weil hier auch mehr gefunden wird.

Es wird leider auch nicht berücksichtigt, dass es für den Mac bei weiten nicht so viele gute Virenscanner gibt wie für Windows. Der Marktanteil von Malwarebytes dürfte am Mac deutlich höher liegen als unter Windows. Natürlich konnten sie auf Windowssystemen nichts finden, auf denen ein Konkurrenzprodukt lief. Der Marktanteil verzerrt also die Zahlen, wenn man sie direkt miteinander vergleicht. Den hätte man erst mal mit einrechnen müssen.
+3
Mecki
Mecki16.02.21 17:04
Zum Thema Business vs Consumer:

Viele Consumer dürften in erster Linie schauen, ob sie was passendes im App Store finden, vor allem solche, die das vom iPhone so gewohnt sind. Erst wenn nicht, werden sie vielleicht mal im Web danach suchen.

Business Nutzer hingegen greifen viel öfters auf Apps zurück, die es in App Store nicht gibt und wo es auch kaum was vergleichbares gibt. Und überhaupt sind das oft Power User, die den App Store gar nicht so gerne nutzen wollen und oft Tools einsetzen, die nicht einmal sandboxed sind (im App Store ist alles sandboxed).

Die Gefahr sich einen Schädling über den App Store einzufangen ist aber deutlich geringer als außerhalb davon. Wenn im App Store mal ein Schädling auftaucht, dann berichten alle IT News Seiten darüber, so außergewöhnlich ist das. Würden die über jeden Schädling berichten, den es irgendwo im Internet gibt, dann kämen die zu nichts anderem mehr.
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PharaoM
PharaoM16.02.21 17:30
Malwarebytes arbeitet hier dezent im Hintergrund, ich kann mich kaum noch erinnern, wann das mal Probleme gemeldet hat ...
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AJVienna16.02.21 17:50
MikeMuc
Retrax
Warum sollten die M1 weniger anfällig sein. Da läuft prinzipiell das gleiche System wie auf den "alten" Macs. Daher wäre es interessanter, ob Malware auf Rechnern BigSur abgenommen hat.
Der M1 hat einiges an zusätzlichen HW Features um die Ausnutzung von Fehlern in Software deutlich zu erschweren. Alleine schon deshalb ist er wieder sicherer. Aber das bleibt ein Wettlauf. Je älter Hard und Software desto leichter ist das System zu knacken.
+2
Dupondt16.02.21 17:52
AJVienna
Windows Rechner haben also nur 48% mehr Schadsoftware? Obwohl sie ~90% des Gesamtmarkts ausmachen?

Malwarebytes wertet natürlich nur die eigenen Informationen aus. Da auf Windows-Rechnern auch Anti-Viren-Programme von etlichen anderen Herstellern eingesetzt werden, sind die absoluten Zahlen wenig aussagekräftig. Interessant sind also die Unterschiede bei der prozentualen Verteilung.
0
MacGay
MacGay16.02.21 18:10
Womit scannt ihr den Mac ab und an mal? Ich bisher noch nie ...
+1
maculi
maculi16.02.21 18:14
MacGay
Wenn dann mit Malwarebytes. Da reicht aber die kostenlose Version. Und wem die nicht reicht, der sollte dann vielleicht doch mal sein Verhalten überdenken
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Retrax16.02.21 18:58
AJVienna
Der M1 hat einiges an zusätzlichen HW Features um die Ausnutzung von Fehlern in Software deutlich zu erschweren. Alleine schon deshalb ist er wieder sicherer.
Das meinte ich unter anderem mit der Frage.
Auch EFI etc. entfällt ja imho bei Apple Silicon basierten Macs bzw. es ist von Apple anders gelöst.

Also allein die Tatsache, dass Apple jetzt SoC / Chip-Architektur und Software komplett in der eigenen Hand ist, lässt Spielraum für eine ganz andere Sicherheitsarchitektur als noch bei Intel-Macs - bei denen Apple eben viele architektonische Vorgaben von Intel einfach übernehmen musste.

Aber da kennt sich ArsTech wahrscheinlich noch am ehesten aus.
+1

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