Scheitert Apples geplantes Medien-Bundle an der Musikindustrie?
Die Anzahl der Apple-Dienste, die sich mit monatlichen Gebühren abonnieren lassen, ist im letzten Jahr deutlich gewachsen. Mehreren Berichten zufolge plante Apple, auch ein "Super-Bundle" ins Leben zu rufen, welches mehrere Angebote umfasst. Bloomberg hatte beispielsweise im November gemeldet, die Markteinführung sei noch für dieses Jahr vorgesehen, allerdings stehe Apple vor intensiven Verhandlungen mit den jeweiligen Rechteinhabern. Da ein Bundle monatlich weniger kostet als die Summer der einzelnen Dienste, bedeutet dies natürlich auch niedrigere Gebühren für jene, die Inhalte zur Verfügung stellen. Zieht aber beispielsweise die Musikindustrie nicht mit und beruft sich auf die aktuellen Verträge, ist ein solches Bundle gestorben. Genau dies ist anscheinend auch passiert, glaubt man jüngsten Meldungen.
Langjährige Verträge – aber keine BundlesDemnach gibt es einerseits gute Nachrichten, denn Apple konnte mit Universal Music, Sony Music und Warner Music auf mehrere Jahre angelegte Verträge schließen – der Financial Times zufolge beinhalte diese aber ausschließlich reguläre Streaming-Rechte. Die Bündelung mehrerer Angebote sei nicht vorgesehen, weswegen Apple auf Grundlage der Vereinbarungen auch kein Film-, Musik- und News-Bundle ins Leben rufen kann. Alles sieht danach aus, als habe die Musikindustrie wenig Interesse an Apples Plänen gezeigt oder war nicht zu Abstrichen bereit.
Für dieses Jahr kaum noch ChancenSofern Apple weiterhin verhandelt und gesonderte Vereinbarungen mit den großen Labels schließen will, dann werde sich dies noch eine ganze Weile hinziehen – für dieses Jahr kann die Markteinführung des Medien-Bundles aber ausgeschlossen werden. Für Apple galt das Bundle als gute Möglichkeit, auch schwächere Dienste an mehr Nutzer zu bringen. Beispielsweise würden dann auch Anwender News+ verwenden, die sich niemals für ein Einzel-Abo entschieden hätten. Zwar sinken die Gebühren für Rechteinhaber, allerdings nutzt auch nicht jeder Abonnent alle Dienste. Wie schon beim Musik-Streaming lautet der Hintergedanke, dass sehr viele Kleinbeträge dennoch attraktiver sind, als wenige größere Zahlungen.