Schlechte Lage bei Apple-Zulieferer: Einstellungsstopp bei Pegatron
Man sollte nicht den Fehler begehen, eine Eins-zu-eins-Umrechnungen von der
Auftragslage in einer von Apples fernöstlichen Zuliefererbetrieben auf die Gesamtnachfrage nach einem Apple-Produkt vorzunehmen. Dennoch ist es zumindest erstaunlich, dass der zweitgrößte Zulieferer für das iPhone 6s in Shanghai einen Einstellungsstopp verhängt hat. Üblicherweise stünden die Menschen Schlange, um in der Fabrik einen Job zu bekommen, jetzt sei es ziemlich verlassen dort, berichtet eine chinesische Tageszeitung.
Pegatrons Shanghai-FabrikPegatron ist für etwa 30 Prozent der iPhone-Produktion zuständig; Hauptzulieferer der Apple-Smartphones ist Foxconn. Auch iPads produziert das taiwanesische Unternehmen in der Fabrik bei Shanghai. Zu Stoßzeiten waren hier 100.000 Menschen beschäftigt. Heute sieht die Situation anscheinend aber ganz anders aus: Ein 23-jähriger Arbeiter, der gerade erst seine Tätigkeit in dieser Fabrik beendet hat, äußerte sich zu dem jetzt bekannt gewordenen Einstellungsstopp. “Das überrascht nicht. Die Verkäufe des iPhone 6s waren enttäuschend. Ich fürchte, wer jetzt nicht geht, wird bald gefeuert.” Die Fabrik ist bereits im vergangenen Dezember in die Schlagzeilen geraten, nachdem ein BCC-Team dort unwürdige Arbeitsbedingungen festgestellt hat.
Erfolg des iPhone 6sVon enttäuschenden iPhone-Verkaufszahlen kann Apple zufolge aber keine Rede sein. Für das dritte Quartal 2015 meldete der Konzern mehr iPhone-Verkäufe als jemals zuvor im Zeitraum Juli bis September. Für das kommende Weihnachtsquartal wird mit neuen Rekorden gerechnet. Tim Cook hat schon mehrfach davor gewarnt, aus Nachrichten von Zuliefererbetrieben Rückschlüsse auf den Erfolg von dort gefertigten Produkten zu ziehen. Zu kompliziert und breitgefächert sei das gesamte Zulieferernetz.
Pegatron: “Normaler” Betrieb in ShanghaiPegatrons offizielle Stellungnahme zu dem Einstellungsstopp spricht von “normalem” Betrieb in der Shanghai-Fabrik. Damit möchte die Führung des Unternehmens Gerüchte zerstreuen, nach denen Pegatron für kommende Apple-Hardware keine neuen Aufträge mehr erhalten würde.
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