Schlüsselentwickler der A-Prozessoren verlässt Apple
Einer der wichtigsten Halbleiter-Ingenieure Apples hat den Konzern verlassen: Gerard Williams III leitete die Plattform-Architektur und war maßgeblich am Erfolg der A-Prozessoren beteiligt. Er entwickelte in dieser Position etwa den ersten 64-bit-Prozessor für mobile Geräte. Im Kartellrechtsstreit mit Qualcomm kam erst kürlich heraus, wie stark der Konzern aus Cupertino den Chipgiganten damit unter Druck setzte.
Große Namen in einer kleinen SzeneWilliams arbeitete von 1998 bis 2010 bei ARM, deren Archtitektur fast alle Mobil-Prozessoren mittlerweile folgen. 2010 löste er Manu Gulati ab, der ebenfalls bemerkenswerte Arbeit auf dem Feld der Prozessorentwicklung geleistet hatte. Die Fußstapfen waren Williams nicht zu groß und er verhalf Apple zum ersten mobilen 64-Bit-Prozessor – dem A7. Seit dieser Generation trugen alle weiteren Prozessor-Architekturen bis zum A12X seine Unterschrift.
Größer, energiesparender, schnellerIm Laufe der Zeit wuchsen die Anforderungen an die Chipsätze stetig. Immer mehr Funktionen, die sonst außerhalb auf der Platine saßen, wurden dort integriert. Die Entwicklungsgeschwindigkeit und Innovationskraft der Architektur setzte Zulieferfirmen unter Druck. So kam bei einem der Prozesse zwischen Apple und Qualcomm heraus, dass der LTE-Chip-Lieferant enorme Schwierigkeiten hatte, seine Komponente in einer 64-Bit-Variante bereitzustellen. Rund 60 Apple-Patente sollen Gerard Williams Namen tragen, darunter etwa Methoden zur Energieeffizienz.
Auf dem Weg zum Desktop-MarktNach eigenen Angaben erreicht das aktuelle iPad Pro durch die Prozessoren der A12X-Reihe eine höhere Rechenkraft als „92 % der Desktop-Computer“. Apple hat mit der professionellen Tablet-Serie von Anfang an den Anspruch formuliert, die Geräte als Ersatz für den herkömmlichen Schreibtisch-Computer anzubieten. Die Mobilchips reichen mittlerweile so nah an die Performance von Desktop-Prozessoren heran, dass Apple angeblich in der Zukunft auch Macs damit ausstatten will. Gerard Williams III führt diese Evolution nicht mehr zuende, wo er als nächstes tätig wird, ist unbekannt.