Schmutzkampagne: Auch Qualcomm lässt Apple beschädigen, Zuckerberg will nichts gewusst haben
Ein ausführlicher Bericht der New York Times besagte, dass Apples vehementes Auftreten für konsequenten Datenschutz und Kritik am Geschäftsmodell von Facebook dafür sorgte, dass Facebook-CEO Zuckerberg zu Gegenmaßnahmen griff. Zum Einen sei der Umstieg von iPhones auf Android-Smartphones in den Führungsebenen erzwungen worden – wenngleich Facebook dies umgehend dementiert und angab, man habe es den Mitarbeitern "nur nahegelegt". Die offizielle Begründung laute, die Entscheidung sei angesichts des weitaus höheren Android-Marktanteils erfolgt – eine sehr merkwürdig Auslegung der Sachlage. Die New York Times betonte hingegen, Zuckerbergs "persönlicher Ärger" habe dazu geführt.
Besonders unangenehm stößt aber der andere Teil des Berichts auf, nämlich eine von Facebook initiierte Schmutzkampagne gegen Apple. Über das Mediennetzwerk eines beauftragten Beratungsunternehmens wurden reihenweise Artikel lanciert, die Apple als unmoralisch und in Datenschutz-Aspekten nicht vertrauenswürdig erscheinen lassen sollten. Auch dazu nahm Facebook inzwischen Stellung, betonte Zuckerbergs Unkenntnis bezüglich der Vorgänge – und gab die Trennung von Definers Public Affairs bekannt, dem erwähnten Berater.
Qualcomm lässt Apple ebenfalls medial beschädigenBusiness Insider legt mit einem
weiteren Artikel nach und gibt an, nicht nur Facebook sei an der Schmutzkampagne gegen Apple beteiligt. Zusätzliche habe der Chipgigant Qualcomm selbiges Beratungsunternehmen damit beauftragt, für Negativpresse gegen Apple zu sorgen. Laut Business Insider seien eigene Redakteure schon mehrfach von Definers Public Affairs darauf angesprochen worden, ob ihnen nicht irgendwelche Materialien vorliegen, die "schädlich für Apple, aber positiv für Qualcomm" sein könnten.
Was in der Politik funktioniert...Definers Public Affairs ist darauf spezialisiert, politische Kampagnen zu begleiten und dafür zu sorgen, dass eigene Kandidaten positive Berichterstattung erhalten, gleichzeitig Gegner mit unangenehmen Meldungen zu kämpfen haben. Exakt diese Arbeitsweise legte das Beratungsunternehmen nun an den Tag, um Facebook sowie Qualcomm gegen Apple zu vertreten. Zu betonen ist, dass nicht Facebook selbst das eigene Netzwerk für die Verbreitung der Schmutzkampagne nutzte und die Meldungen mit höherer Priorität an Nutzer auslieferte. Aus diesem Grund liegt auch kein Missbrauch der Marktstellung vor – wenngleich weder Qualcomm noch Facebook durch das Bekanntwerden der Einflussnahme sonderlich Sympathien gewinnen dürften. Zumindest Facebook muss sich seit gestern nämlich erneut mit einem Shitstorm der Kategorie 5 befassen – auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala.