Schmutzkampagne und iPhone-Verbot: Zuckerbergs Gegenschlag wegen Cook-Kritik
Mehr als nur ein Datenskandal sorgte in der letzten Zeit für viel schlechte Presse rund um Facebook. Am besten in Erinnerung bleibt natürlich Cambridge Analytica und die massenhaft abgegriffenen Nutzerdaten zum Zwecke gezielter politischer Kampagnen. Während dies für Facebook Nutzerschwund sowie einige Anstrengungen bedeutete, derlei Vorkommnisse in Zukunft zu verhindern und auch nicht mehr die wichtigste Drehscheibe für Fake News zu sein, konnte Apple die Situation anders nutzen. Als lautstarke Stimme für Datenschutz und Privatsphäre war dies eine weitere öffentlichkeitswirksame Gelegenheit, Apples Umgang mit Nutzerdaten hervorzuheben. Tim Cook sparte nicht mit beißender Kritik an Facebook und hob hervor, Daten-Selbstbestimmung sehe man bei Apple als Bürgerrecht an. Apple handle nicht illegalerweise mit Daten – stattdessen schreibe man sich auf die Fahne, Nutzer zu schützen. Einem Bericht der
New York Times zufolge erzürnten Cooks Aussagen den Facebook-CEO Marc Zuckerberg derart, dass er zu Gegenschlägen ausholte.
iPhone-Verbot und SchmutzkampagneIntern erhielten alle Führungskräfte die Anweisung, kein iPhone mehr zu verwenden und stattdessen auf Android umsteigen zu müssen. Offiziell begründet wurde dies mit dem höheren Marktanteil des Google-Betriebssystems, dem Bericht zufolge richtete sich der Schritt aber allein gegen Apple. Außerdem ließ Facebook laut New York Times ein externes Beratungsunternehmen namens Definers Public Affairs, das auf Strategien für Wahlkampforganisation spezialisiert ist, Kampagnen gegen Apple lancieren. Ziel war, Mitbewerber in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen, um damit die öffentliche Meinung etwas zu drehen. Das Newsnetzwerk von Definers Public Affairs (NTK Network) veröffentlichte daraufhin zahlreiche Artikel, die Apple öffentlich wegen unredlicher Geschäftspraktiken angriffen. Der rote Faden dieser Kampagne lautete, Apple sei heuchlerisch, wenn das Unternehmen Facebook kritisiere. Apple sammle genauso intensiv Daten und behaupte nur, sich anders als Facebook zu verhalten. Die New York Times betont, hinter jener "öffentlichen Prügel" stecke Facebook – und zwar hauptsächlich aus Ärger gegen Apple.
AktualisierungFacebook hat sich inzwischen geäußert und einige Angaben als unwahr zurückgewiesen. Es stimme nicht, dass Führungskräfte keine iPhones mehr verwenden dürfen. Man "lege ihnen nur nahe", auf Android-Produkte zu setzen.