Schnäppchen-Alarm: Gut klingender In-Ear Kopfhörer für unter 40 Euro – Test Xiaomi Mi Pro HD
Technologieprodukte aller Art folgen meistens grob der Regel, je teurer, desto besser, wobei die Kurve quasi logarithmisch verläuft. Das heißt, je höher die Leistung sein soll, desto stärker steigt der Preis. Beispiel: Um 200 km/h schnell fahren zu können, reicht heute meist ein Serien-Auto für ca. 20.000 bis 30.000 Euro. Um die 300 km/h-Marke zu knacken, muss man schon weit mehr als das Doppelte ausgeben, und wer mit 400 km/h über die Piste brettern will, muss ca. 1 Mio. für einen Bugatti Veyron in die Hand nehmen. Noch schneller geht es nur mit extrem hohem Aufwand und Kosten – und nicht vom Fließband.
KompaktEmpf. Preis (€) | | ab ca. 31 |
In der Welt der Audio-Wiedergabetechnik ist das sehr ähnlich. Die letzten paar „Prozent“ Klangsteigerung (da Klangqualität eine subjektive Wahrnehmung ist, lässt sie sich natürlich nicht genau quantifizieren) kosten meist überproportional viel Geld, weil die Gerätschaften dafür einen sehr hohen Entwicklungs- und Materialaufwand beinhalten und nur in kleinen Stückzahlen gefertigt werden. – Wie bei schnellen Autos.
Von Zeit zu Zeit entdeckt man Abweichungen auf dieser imaginären Kennlinie, wenn auch eher im unteren und mittleren Preissegment.
So gelten beispielsweise KEFs Passivlautsprecher LS50 (
Test) weit über ihre Preisklasse hinaus (ca. 1.200 Euro/Paar) als besonders musikalisch und präzise (wenngleich im Bassbereich etwas limitiert). Ein anderer Ausreißer ist der Bügelkopfhörer Panasonic HD 10 (
Test), der heute mit einem Straßenpreis von weit unter 200 Euro zu haben ist und mit so manch doppelt so teurem Kopfhörer locker mithalten kann. Sein Manko ist höchstens die etwas simple Verarbeitungsqualität.
Im Bereich In-Ear Kopfhörer habe ich nun einen weiteren Preisbrecher gefunden.
Auf der High End Messe im vergangenen Mai bekam ich eine kleine Schachtel in die Hand gedrückt. Darauf abgebildet: ein In-Ear und ein „Hi-Res“-Logo, seitlich die beiden Buchstaben „mi“ und hinten vor allem chinesische Schriftzeichen. Weitere Informationen wurden mir nicht genannt. Ich solle das Ding einfach mal ausprobieren und meine Meinung mitteilen.
Nach kurzer Internetrecherche offenbarte sich der chinesische Hersteller
Xiaomi als Urheber der Ohrstöpsel. Das Unternehmen war mir ehrlich gesagt bis dato nicht bekannt, ist aber schon ein ziemlich großer Fisch in Asien. Im Portfolio finden sich neben Audio-Produkten nicht nur dutzendweise Smartphones und Tablets, sondern auch Laptops, Kameras, Smart-Home-Produkte, E-Bikes und Sagway-Klone, Kleidung u.v.m. Aus westlicher Sicht ist Xiaomi aber doch eher „No Name“.
Der besagte Testkopfhörer läuft unter der Marke „mi“, hat die Bezeichnung „Headphone Pro HD“ und macht mit seinem Metallgehäuse, der ebenfalls aus Metall gefertigten Kabelfernbedienung und dem angenehm flexiblen Kabel einen hochwertigen Eindruck. Dabei kostet der Pro HD bei uns deutlich unter 40 Euro (
bei Amazon derzeit ab rund 31 Euro).