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Schnellere Antworten: Google stellt Assistant mit lokaler Auswertung vor

Derzeitig senden alle größeren digitalen Assistenten das gesprochene Wort als Audio-Datei zu den Herstellern – dort analysieren leistungsfähige Servern die Sprache, wandeln diese in Text, um daraus dann einen Befehl zu erstellen. Dieser wird daraufhin wieder an das Gerät verschickt, welches dann das Kommando ausführt. Während die Vorgehensweise bei erster Betrachtung umständlich klingt, gibt es diverse Vorteile: Die Geräte müssen die komplexe Auswertung nicht lokal vornehmen, sondern überlassen einem leistungsfähigen Server das Rechnen – dies spart Energie, meist auch Zeit, aber besonders Speicherplatz auf dem Gerät: Die KI-Modelle zur Auswertung sind normalerweise hunderte Gigabyte groß. Ferner ist es möglich, Fehler auszubessern oder Erweiterungen des Sprachassistenten vorzunehmen, ohne die Software auf den Geräten selbst zu aktualisieren.


Latenz und Geschwindigkeit der Internetverbindung sehr wichtig
Leider ist das Nadelöhr bei einem solchen Vorgehen oftmals die Internetverbindung: Besteht eine Verbindung über WLAN mit vollem Empfang oder einer schnelle LTE-Verbindung, reagiert der Sprachassistent akzeptabel schnell. Zwar gibt es durch das Versenden der Datenpakete auch hier eine Latenz, welche aber von Nutzern bei einer guten Verbindung zum Internet nicht als großer Störfaktor angesehen wird. Anders sieht es aus, wenn Internet nur über eine schlechte WLAN-Verbindung oder über 3G/Edge parat steht: Dort dauert es mitunter 10 Sekunden und mehr, bis der digitale Assistent eine Antwort von den Servern erhält – dies gestaltet eine Konversation mit Siri und Co. schwierig.

Google Assistant: Lokale Verarbeitung der Daten
Auf der diesjährigen Google I/O kündigte das Unternehmen eine neue Version des Google Assistants an. Diese soll die allermeisten Kommandos auch lokal transkribieren und auswerten können – völlig ohne aktive Internetverbindung. Dadurch reduziert sich die Latenz so weit, dass man den Sprachassistenten auch zum Wechsel zwischen Apps verwenden kann ohne durch die Verzögerungen genervt zu werden. Ferner kann Google Assistant so in Zukunft auch bei schlechter oder nicht vorhandener Verbindung zum Internet in weiten Teilen genutzt werden – solange die gesuchte Information auf dem Gerät selbst bereit steht. Google hat ein kurzes Demo-Video zum neuen Assistenten veröffentlicht:


Google ist es gelungen, die Größe der verwendeten Auswertungsmodelle von mehreren hundert Gigabyte auf 500 Megabyte zu reduzieren – klein genug, um diese mit der Betriebssystemsoftware auszuliefern. Noch in diesem Jahr soll der neue Sprachassistent auf ausgewählten Pixel-Smartphones erscheinen.

Auch Apple will Siri mit Offline-Modus versehen
Genau wie andere Sprachassistenten benötigt auch Siri eine gute Internetverbindung. Mit iOS 11.2 ergänzte Apple den Sprachassistenten aber bereits um einige wenige Offline-Fuktionen. So ist es möglich die Musikwiedergabe zu pausieren, das derzeitige Lied zu überspringen oder erneut abzuspielen – ganz ohne Internet-Verbindung. Vor einem halben Jahr wurde ein Patent von Apple veröffentlicht, in den Apple die notwendigen Schritte für eine lokale Verarbeitung der Daten beschreibt – Apple forscht also ebenfalls auf diesem Gebiet.

Kommentare

tranquillity
tranquillity08.05.19 10:13
Gute Innovation. Gerade bei einfachen Dingen wie Timer stellen oder einen Termin eintragen sollte das problemlos möglich sein. Trotzdem werde ich natürlich niemals Google mit sowas beauftragen.
+1
Sitox
Sitox08.05.19 14:23
tranquillity
Gute Innovation. Gerade bei einfachen Dingen wie Timer stellen oder einen Termin eintragen sollte das problemlos möglich sein. Trotzdem werde ich natürlich niemals Google mit sowas beauftragen.
Timer und Wecker stellen funktioniert längst. Ich denke es geht um weit mehr – nämlich den Rest.
+1
Pixelmeister08.05.19 14:51
Apple hat ja nun massiv investiert, Machine-Learning-Chips ins iPhone zu bekommen. Für irgendwas muss die eingebaute Rechenleistung dann doch mal genutzt werden. Offline-Siri wäre ideal dafür.
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