Schon 2020 iPhones mit Fingerabdrucksensor im Display?
Mit dem iPhone 5s führte Apple zum allerersten Mal einen Fingerabdrucksensor beim iPhone ein – und eliminierte so die nervige Pin-Code-Eingabe fast vollständig. Touch ID wurde aufgrund der Erkennungsquote und der hohen Sicherheit geschätzt. Mit dem iPhone X löste Apple Touch ID durch Face ID ab: Statt durch den Fingerabdruck erkennt das Handy nun das Gesicht des Nutzers und entsperrt sich – mit noch höherer Sicherheit, so Apple. Doch die Technik hat nicht nur Vorteile: Liegt das Handy flach auf dem Tisch, kann Face ID das Gesicht nicht erfassen. Dies funktioniert nur, wenn der Nutzer direkt auf das Handy blickt, da der Erkennungswinkel recht klein ist.
Laut
Economic Daily News hat sich Apple kürzlich mit dem taiwanischen Touchscreen-Hersteller GIS getroffen, um die Integration eines Fingerabdrucksensors ins Display zu erörtern. Die Technologie der Sensorik soll ausgerechnet von Qualcomm stammen. Das Unternehmen führte einen jahrelangen Rechtsstreit gegen Apple bezüglich der verbauten Modems, bis die Firmen sich im Frühjahr 2019 schließlich
einigten. Trotzdem dürfte bei diesem erbitterten Streit wohl einiges an Porzellan zerbrochen sein, weswegen es erstaunlich ist, dass Apple erneut die Lizenzierung von Technologie aus dem Hause Qualcomm in Erwägung zieht.
Zwei Arten von FingerabdrucksensorenDerzeitig existieren zwei unterschiedliche Technologien am Markt, wie Fingerabdrucksensoren in Displays integriert werden: Optisch und per Ultraschall. Optische Sensoren erzeugen ein 2D-Bild des Fingerabdrucks und sind in der Industrie als leichter zu täuschende Variante bekannt. Bei der Ultraschall-Sensorik wird ein 3D-Abbild erzeugt und ausgewertet. Hier sind die Hürden für eine Täuschung deutlich höher.
Vollbild-ErkennungBei manchen Modellen muss der Nutzer seinen Finger auf eine bestimmte Stelle des Displays legen, um die Erkennung auszulösen. Apple favorisiert eine Lösung, bei der die Erfassung auf dem gesamten Bildschirm funktioniert. Qualcomm soll 2020 oder 2021 in der Lage sein, Sensoren zu fertigen, welche selbst bei größeren Displays funktionieren – somit käme eine solche Technik auch für iPads in Frage. Noch ist unklar, ob Apple die Technologie bereits mit den 2020er iPhones einführen wird oder ob der Zeitplan zu sportlich ist. Voraussetzung für die Technik von Qualcomm ist der Einsatz von OLED-Displays – momentan setzt Apple diese Bildschirme nur bei den Highend-Modellen ein. Beim günstigeren iPhone XR und iPhone 11 ist ein Bildschirm mit LCD-Technik verbaut.
Face ID weiterhin vorhandenTrotz "Touch ID im Display" soll Face ID weiterhin verfügbar sein – die kommenden Modelle würden somit über zwei unterschiedliche biometrische Verfahren zur Nutzererkennung einsetzen. Der Anwender hätte dann voraussichtlich die Wahl, Face ID, Touch ID oder beide Verfahren zu nutzen – je nach Nutzerpräferenz. Das Entsperren eines auf dem Tisch liegenden Gerätes wäre somit einfacher möglich als derzeit mit Face ID.