Schützen zukünftige Apple-Monitore vor ungewollten Blicken?
Bereits im November hatte Apple ein Patent eingereicht, das die Firma just in leicht überarbeiteter Form erneut zugesprochen bekam. Dabei dreht es sich um die blickwinkelabhängige Darstellung auf Bildschirmen. Der Hintergrund: Apples Displays sind meist so hochwertig, dass man sie aus einem breiten Winkel heraus betrachten kann, ohne dass sie dunkler erscheinen oder falsche Farben darstellen. Dieser Fortschritt gerät zum Nachteil, sobald man die Inhalte seines Macs oder iPads vor neugierigen Blicken schützen möchte. Offenbar haben sich Apple-Ingenieure damit eingehend befasst. Ihre Idee: Eine zwischengeschaltete Schicht, die den Blickwinkel auf Befehl einschränkt.
Das Konzept sieht eine Folie auf der Bildschirmvorderseite vor, auf der transparente und undurchsichtige Elemente nebeneinander angeordnet sind. Die undurchlässigen Bereiche, beschreibt das Patent, lassen sich an- oder ausschalten. Anwender können also auf erhöhte Privatsphäre schalten, um die eigene Arbeit vor Neugierigen zu schützen. Will man einen Kollegen um Rat fragen oder gemeinsam einen Film sehen, wechselt man wieder auf breites Sichtfeld.
Privatsphäre auf Knopfdruck oder basierend auf InhaltIm weiteren Verlauf beschreibt
das Patent, wie die Einschränkung des Blickwinkels automatisch auszulösen wäre, etwa beim Eintreffen einer persönlichen Nachricht. Ebenso könnten akustische Signale das Sichtfeld begrenzen. Eine so breite Auslegung ist allerdings typisch für Patentschreiben – Firmen decken jeden erdenklichen Anwendungsfall ab, um Schlupflöcher für konkurrierende Unternehmen zu stopfen.
Zusatzaspekt gewölbter BildschirmEin weiteres Detail, das breite Erwähnung im Patent findet, ist die Auswirkung einer gewölbten Bildschirmoberfläche. Hierbei beschreibt die im Oktober 2023 eingereichte Patentschrift, wie Blickbarrieren funktionieren könnten, die den Blickwinkel auf einen bestimmten Bereich fokussieren. In den Beispielanwendungen würde das Bild eines Displays zielgerichtet nur einer Person im Raum angezeigt. Dabei beschränkt sich die Folie nicht unbedingt auf reine Blockade: Andere Exempel sprechen von reflektierenden Elementen, die das Licht eines darunter liegenden Displays in eine Richtung dirigieren.
Apples Patentschrift zeigt Elemente, die eine Darstellung nach Anwenderwunsch auf einen bestimmten Blickwinkel begrenzen.
Zukünftig gebogene Monitore von Apple?Wer die Patentschrift liest, mag sich fragen, ob entsprechende Folien in zukünftigen Apple-Monitoren zum Einsatz kommen. So wäre ein gewölbtes Studio Display oder ein iMac mit Kurvatur vorstellbar. Bei den dazugehörigen Zeichnungen wölbt sich das Beispiel an den Rändern allerdings vom Betrachter weg, also in die andere Richtung als bei den gebogenen Displays. Der Ursprung des Patents lässt sich allerdings in einem anderen Produkt vermuten: Die Außenseite der Vision Pro wartet mit einem gewölbten Display auf. Eine darauf angebrachte Folie könnte das nach außen projizierte Bild auf einen bestimmten Bereich ausrichten.